Monat: <span>April 2016</span>
Monat: April 2016

Strukturreform jetzt: Bürgerstaat statt Wirtschaftsstaat!

Es ist ein handfester Skandal, aber niemand empört sich. Was Walter Eucken 1932 als Wirtschaftsstaat kritisierte, ist heute mehr denn je traurige Realität: Ein Staat der sich zur Beute der Interessengruppen macht. Nach der Abwrackprämie ist vor dem E-Mobil-Nepotismus. Die Bundesregierung zwingt erneut den Steuern zahlenden Nachbarn das neue Auto seines Nachbarn mit zu finanzieren. 2009 betrug die Nachbarschaftsabgabe noch 2.500 Euro, 2016 sind es schon 4.000 Euro. Inzwischen übernehmen(psychopolitisch) gelenkt wirkende Medien die politische …

Die Würde des Menschen ist unantastbar, ihr internationaler Schutz eine politische Entscheidung

„Von der Würde des Menschen“ lautete der Titel der Rede, die Udo di Fabio am Mittwoch Abend, den 26. April 2016, anlässlich der Berliner Stiftungswoche im Allianz Forum neben dem Brandenburger Tor hielt. Seine engagiert vorgetragene Botschaft lautete: Die unantastbare Würde des Menschen ist durch eine strukturelle Ambivalenz gekennzeichnet – in der Rechtsperspektive durch eine normative Doppelhelix. Das bedeutet, es gibt ein Spannungsverhältnis zwischen der global gültigen Norm (der unantastbaren Würde des Menschen) und der …

Freiheit im Film: VIKINGS

Aus: The Standards II: Filme aus der Freiheitsperspektive betrachtet, hg. von Michael von Prollius Vikings von Michael Hirst gesehen von Michael von Prollius Filmthema Fernsehserie, die den Aufstieg des legendären Wikingers Ragnar Lodbrok zum König von Dänemark im 9. Jahrhundert schildert, angelehnt an die historischen Begebenheiten und fiktional angereichert. Die Serie vermittelt neben dem Leben der Wikinger und Expansionsfahrten u.a. nach England einen intensiven Ein­druck von den machtpolitischen Konstellationen in einer Welt vermeintlich freier Menschen. Bedeutung …

Überschuldung und die Folgen

Gastbeitrag von Dietrich Eckardt (Der vorliegende Aufsatz ist ein verkürzter Textabschnitt aus dem Buch des Verfassers „Was ist Geld – Der Geldbegriff der Kreditgeldwirtschaft“, 4. Aufl. Heiligenberg 2016.) Kreditgeldwirtschaft Dass die heutige Geldwirtschaft weitgehend eine Kreditgeldwirtschaft ist, hat sich herumgesprochen. Das Geld dieser Wirtschaft wird aus Krediten geschöpft („Monetisierung“; siehe meinen Aufsatz „Das Geld der Kreditgeldwirtschaft“, veröffentlicht im Forum Freie Gesellschaft). Kredite sind in der Regel durch die Leistungspotentiale der Kreditnehmer unterlegt bzw. sollten damit unterlegt …

„Empört Euch!“ – (m)ein Zwischenruf

Stéphane Hessel (1917-2013) hat Frankreich und einen Teil der Welt mit seiner kurzen Streitschrift bewegt (2010). Der Deutsch-Franzose schreibt nicht nur, er sieht auch aus wie ein Elder Statesman, allerdings nicht wie ein Politiker der ersten Reihe, sondern ein tatkräftiger Gentleman aus einer der Reihen dahinter. Grund zur Empörung über die Missstände gab und gibt es genug in Europa. Schade nur, dass ein so angesehener Gentleman sich für die falschen Mittel entschieden hat – vielleicht …

Ein Shooting Star schießt zu kurz

César Hidalgo: Why Informations Grows. The Evolution of Order, from Atoms to Economies, o.O. 2015, 232 S., 25,63 Euro. Die Fähigkeit zur Bildung von Informationsnetzwerken entscheidet über den Wohlstand von Nationen und Regionen. Diese These breitet der chilenische Physiker César Hidalgo in seinem metaphernreichen Buch aus, das beachtliche Vorschusslorbeeren erhalten hat. Nicht weniger als eine „radikal neue Interpretation der globalen Wirtschaft“ soll den Leser hinter dem gut aufgemachten grünen Umschlag erwarten. Das flott, fast wie …

Neoliberalismus zurechtgerückt

Will Davies kritisiert im Gespräch mit Russ Roberts über sein Buch „The Limits of Neoliberalism“ die ökonomistische Haltung der Neoliberalen. Insbesondere die Chicago School sei einseitig Effizienz orientiert, vergesse die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Märkte und verwende ökonomische Prinzipien für die Sphäre der Politik, die den Menschen etwas Größeres gebe. Besonders der Wettbewerb werde von den Neoliberalen missverstanden und tauge nicht für die Politik. Ich möchte Zweifel an dieser Diagnose äußern und meine abweichende Sicht …

Gedanken zu Panama

Gastbeitrag von Jorge Aprin Eine Nachricht, die derzeit die Schlagzeilen in allen Medien beherrschen könnte, würde lauten: Datenschützer sind empört über massiven Datenklau in Panama. Eine Gruppe von privaten Ermittlern, die sich offenbar für über das Gesetz stehend hält, hat rechtswidrig Millionen Dokumente veröffentlicht und damit die Privatsphäre und das Bankgeheimnis von Hunderttausenden Menschen verletzt. Mit Snowden-Masken und 1984-Plakaten versehen stehen die Datenschützer nun vor der Redaktion der Süddeutschen und skandieren: “Offshore-Konten sind ein Menschenrecht!”, …

Die „Austrian School of Economics“ erobert Europa

Gute Nachrichten von der Bildungsfront: Private Initiative und private Finanzierung bietet zunehmend Alternativen zum Bildungseinerlei aus Neokeynesianismus und Neoklassik sowie etatistischer Politikwissenschaft. Die Österreichische Schule, die im Übrigen mehr als nur Ökonomik zu bieten hat, wird an immer mehr Standorten in Europa unterrichtet. Der nachfolgende Überblick stammt aus den Newsletter von Hubert Milz. Liechtenstein Academy Diese bietet Seminare in Englisch und in Deutsch an Economics – Understanding How Society Works. An Introduction to the Austrian …

Buch des Monats April 2016

Pierre Bessard (Hg.) Europa: Die Wiederentdeckung eines grossen Erbes, Zürich 2015, 263 S., 24,80 Euro. Ein klasse Titel für einen überaus lesenswerten Sammelband; dabei haben es Sammelbände eigentlich schwer, die vom Liberalen Institut sind davon stets ausgenommen. Die europäische Idee ist von der EU-Ideologie verschüttet; sie wiederentdecken zu können, das ist der Verdienst von Pierre Bessard, der namhafte Denker versammelt hat. So widmen sich in drei Abschnitten Ralph Raico, Roland Vaubel und Philippe Nemo den …

Zitat des Monats April 2016

“Die Geschichte Europas zeigt .. , dass ein politisch fragmentierter Kontinent trotz vieler kleiner und einiger katastrophaler Kriege genug friedlichen Wettbewerb hervorbringen kann, um den monopolistischen Herrschaftsstrukturen von Grossreichen weit überlegen zu sein.“ Roland Vaubel: Der Wettbewerb der Staaten als Erfolgsgeheimnis Europas: Eine Theoriegeschichte, in: Pierre Bessard (Hg.) Europa: Die Wiederentdeckung eines grossen Erbes, Zürich 2015, 57-85, 58.