Monat: <span>März 2021</span>
Monat: März 2021

Der Staat schädigt die freie Gesellschaft

– ursprünglich erschienen auf: DieBucht.Rocks –  Selten war ich politisch so enttäuscht wie nach dem Auftritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bundestag im März 2003. Der Genosse der Bosse hatte seine Arbeitsmarktreform vorgestellt, die heute als reformerischer Meilenstein unter dem Begriff Agenda 2010 in die Geschichte der Berliner Republik eingegangen ist und die letzte positive ordnungspolitische Anpassung seit eineinhalb Jahrzehnten darstellt. Warum war ich enttäuscht? Offensichtlich, weil ich naiv war. Ich hatte viel mehr erwartet. …

Geständnisse eines liberalen Bürgers

Die Corona-Krise eignet sich, um innezuhalten und einmal etwas tiefgehender Bilanz zu ziehen. Eine ideale Gelegenheit für jemanden, der in der Mitte seines Lebens steht, das sehr persönlich zu tun. Wer Independent-Filme mag, der sollte zum Buch von B. Preisler greifen. Der Film entsteht beim Lesen im Kopf. Der Autor richtet seinen Blick auf die Welt mit 40 wie der treffende Titel des lesenswerten kleinen Bandes lautet. Zwar schreibt er für die Jahrgänge von 1975 …

Staatsgelingen

Staatsgelingen „Was bedeutet es, wenn die Bürger dem Staat nicht mehr vertrauen?“ fragte Florian A. Hartjen im Newsletter von Prometheus. Das Freiheitsinstitut. Sowohl unreflektiertes Misstrauen als auch Vertrauen sind unangebracht. Hilfreich ist eine konsequente Kritik, die Impulse für Verbesserungen aufzeigt. Es lohnt sich die günstige Gelegenheit zu ergreifen. Die Perfomance des Staates ist ausgerechnet in der Krise (Corona) unzureichend. Wer von Marktversagen spricht, sollte vom Staatsversagen nicht schweigen und dann Ansatzpunkte für Staatsgelingen geben. Das soll …

Die Zeit duften lassen

Die Zeit duften lassen Ein erfülltes Leben resultiert nicht aus der Fülle des Lebens, sondern aus einer besonderen Synthese in deren Mittelpunkt das kontemplative Leben steht (vita contemplativa). Mit dieser Überlegung wandte sich der koreanische, in Berlin lehrende Philosoph Byung-Chul Han bereits vor über 10 Jahren gegen den Zeitgeist und somit gegen verbreitete Auffassungen über die Beschleunigung unseres Lebens. Das Gefühl einer allgemeinen Beschleunigung stellt für Han lediglich ein Symptom der „Dyschronie“ dar, einer tiefer …

Zur Notwendigkeit der Dezentralisierung gesellschaftlicher Informationsverarbeitung

Gastbeitrag von Torben Halbe Die Welt ist informationsreicher als jemals zuvor! Damit meine ich nicht nur elektronische Information, sondern auch immer mehr Produkte und Maschinen mit immer mehr, immer verschiedeneren Funktionen, aber auch immer mehr Menschen mit immer verschiedeneren Lebens- und Arbeitswelten. All diese Dinge und Menschen sind informationsreich, und ihre alltägliche Interaktion muss haufenweise Informationsverarbeitung beinhalten, sonst wäre sie chaotisch. Wie aber soll diese Informationsverarbeitung stattfinden? Zentral oder dezentral? Das ist für mich das entscheidende …

Das kalte Herz des Kapitalismus – eine Rezension

Gastbeitrag von Maximilian Tarrach In Werner Plumpes Monumentalwerk „Das kalte Herz des Kapitalismus: Die Geschichte einer andauernden Revolution“, erschienen 2019 im Rowohlt-Verlag, entwickelt er eine Weltgeschichte mit unerhörtem Sprengstoff. Dieses Buch ist dafür gemacht, die linke, marxistische bis sozialdemokratische Geschichtsschreibung zurückzuweisen und alle wuchernden antikapitalistischen Vorurteile zu widerlegen. Werner Plumpe ist eine herausragende Figur seines Fachs. Von vielen als antiquiertes Nebenfach abgetan, fristet die Wirtschaftsgeschichte in Deutschland meist ein Schattendasein. Plumpe rückt sie in das …

Entscheidungen fällen unter Unsicherheit

Entscheidungen fällen unter Unsicherheit Das ist unser Alltag: Entscheidungen fällen unter Unsicherheit. Erfolgreiche Unternehmer fällen Entscheidungen, die vorteilhaft für das Unternehmen, die Mitarbeiter und vor allem die Kunden sind. Besonders herausgefordert unter Unsicherheit Entscheidungen zu treffen ist und waren im Pandemie-Jahr Politiker und Bürokraten – kurz: der Staat. Die Performance ist schlecht. Dabei gibt es Hilfsmittel (wie im Beitrag zs. mit Johannes Bachmann skizziert: Unsicherheiten mithilfe von Was-Wäre-Wenn-Szenariotechniken reduzieren) In “Radical uncertainty. Decision-making for an …

Die Zeit verlangt nach Courage

Die Freiheit hat einen schweren Stand. Die Marktwirtschaft hat viele Gegner, wenige echte Unterstützer und ihr wird permanent und überall zugesetzt. Die Liberalen sind kraftlos, ohne Einfluss und manche von ihnen haben Maß und Kompass verloren. Kurz: “Die Zeit verlangt nach Courage.” Mit den Worten des großen Freiheitspublizisten Henry Hazlitt anlässlich seines siebzigsten Geburtstags im November 1964: “Wir haben eine Pflicht, noch klarer und couragierter zu sprechen, hart zu arbeiten und die Schlacht solange zu …