MvP-Blog
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Elektrisiert – endlich dunkel

Meiner Stromrechnung war eine Mitteilung beigefügt: Informationen zu ihrem Strompreis. Der Flyer beginnt mit einer Abbildung. Der Strompreis setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: 54% staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen, 24% Netzentgelte und 22% Strombeschaffung und Vertrieb. Weniger als ein Viertel der Kosten werden durch die Marktwirtschaft bestimmt. Der Staat nimmt über die Hälfte – das ist sittenwidrig. Das Maximum liegt für normale Bürger bei bis 50%. Ein Drittel finden sie in Ordnung. Dann lese …

Der strategische Blick auf die Massenzuwanderung

Erich Weede gehört den Menschen, die etwas zu sagen haben. Dabei vermag er Breite und Tiefe in seinen Überlegungen mit einem nüchternen Blick auf die Realität zu verbinden. Politik, Soziologie, Ökonomie sind Felder, die er erfolgreich bestellt – zusammen mit interkulturellen Themen, wobei ein Schwerpunkt in Asien liegt. Zur Herausforderung der Massenmigration hat sich Erich Weede in den „Orientierungen“ der Ludwig Erhard Gesellschaft im Juni 2016 geäußert. In dem etwas ausführlicheren Beitrag geht er der …

Nicht der Wahrheit letzter Schluss

Mir wurde das Buch „Die letzte Stunde der Wahrheit“ des Soziologen Armin Nassehi empfohlen. Ich mag es nicht, gar nicht. Ich finde nicht Neues darin. Und das als Anhänger des Liberalismus, dem Nassehi mangels Gesellschaftstheorie nichts abgewinnen kann. Für mich klingt es indes so, als möchte er doch gerne eine liberale neue Sicht auf die Gesellschaft vertreten. Linke und rechte Beschreibungen der Realität hält er zu recht für unterkomplex. Überhaupt ist Komplexität und Perspektivenvielfalt ihm …

Fair – ein politisches Wieselwort

Das englische Wort fair bedeutet anständig und ordentlich. Im Spiel bezeichnet fair ein Verhalten, das im Einklang mit den Spielregeln steht – man hat sich an die Regeln gehalten. Damit wurde der Gerechtigkeit genüge getan und der Anstand gewahrt. Fairness wird insbesondere dann gewürdigt, wenn die Regeln unter erschwerten Bedingungen eingehalten wurden. Beispielsweise liegt ein Tennisspieler zurück und bekommt einen Punkt zugesprochen, weil der gegnerische Ball im Aus gewesen sein soll. Doch der begünstigte Spieler …

Populismus reconsidered

Populismus-Analysen geraten schnell zwischen die Fronten. Da sind einerseits die eklatanten Missstände des Establishments. Wer die Herausforderer und notwendigen Alternativen kritisiert, macht sich schnell verdächtig. Hinzu kommt der partielle Populismus und ätzende Alleinvertretungsanspruch nicht nur der EU-Paternalisten. Der sozial-demokratische Einheitsbrei scheut ohnehin jedwede Konkurrenz – durch säuerlichem Moralismus und Diffamierung wird es nicht besser. Schließlich sind Volksabstimmungen in Deutschland nicht wohl gelitten oder nur dann, wenn sie die herrschende Ansicht stützen. Dabei kann die Bevölkerung …

Liberale Witze – gesucht

In politischen Dingen geht es schnell ernst und zuweilen kämpferisch zu. Da Liberale in der Regel vernunftbasiert argumentieren und auf der Suche nach dem zwanglosen Zwang des besseren Argument sind, würden sie von Humor, Witz und Charme profitieren. Das hat mich zu der Frage geführt, ob es liberale Witze gibt. Ich bin selbst kein Witzerzähler. Das passt zu meinem Streben nach einem konsequenten Liberalismus. Dennoch bin ich auf der Suche nach liberalem Lachen (liLa). Daher …

Migrationsirrtum

Unter dem Titel Was für offene Grenzen spricht stellt Nina Fargahi in der NZZ das Buch des Philosophen Andreas Cassee „Globale Bewegungsfreiheit“ vor. Eine zentrale Aussage lautet: „Es sei ethisch nicht vertretbar, dass die zufällige Herkunft einer Person für deren künftiges Leben ausschlaggebend sei.“ und weiter „Das Recht eines Landes, sich wie ein exklusiver Klub zu verhalten, der gewissen Menschen den Einlass verwehrt, entpuppt sich als illiberal und elitär.“ Mit Blick auf den Schlachtensee und …

Grenzenlose Einwanderung ist illiberal

Die Befürworter offener Grenzen reklamieren verschiedene Argumente für ihren Standpunkt: Politische Grenzen dürfen den freien Verkehr von Gütern, Kapital und Personen nicht behindern. Aus moralischen Gründen müsse Bedürftigen ein freier Zugang gewährt werden. Aber auch – sehr schlicht: Kein Mensch sei illegal und müsste daher eine (neue) Heimstätte finden dürfen. Diese Sichtweisen können das Prädikat „liberal“ für sich beanspruchen. Nicht wenige Menschen würden dem zustimmen. Nicht so Anthony de Jasay – einer der ganz großen …

Verquehrer Wohlfahrtsstaat

Liberale kritisieren den Wohlfahrtsstaat. Für ihre Kritik werden sie angegangen. Unter anderem heißt es, in der modernen Welt seien staatliche Transfers normal und nicht durch private Alternativen ersetzbar. Was ist schon normal? In einer der dunklen Stunden des Liberalismus, dunkel, weil die Liberalen vor der Machtübertragung an die Nationalsozialisten auf eine überschaubare Zahl geschrumpft waren und der Faschismus in Europa normal wurde, kritisierten zwei namhafte Denker den „Wirtschaftsstaat“ (Walter Eucken) und die durch „Interventionismus und …

Männer mit Weitblick

Es gibt sie noch – Männer mit einer strategischen Perspektive. Zwei von Ihnen sprachen bzw. schrieben Klartext. Der eine ist der letzte deutsche Ökonom: Hans-Werner Sinn. In einer Podiumsdiskussion kritisierte er die „unglaubliche Macht-Usurpation“ der EZB. Diese betreibe schon lange keine Geldpolitik mehr, sondern betreibe eine Rettungspolitik für überschuldete Staaten, Banken und Unternehmen. Angesichts der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit der südeuropäischen Länder werde die Euro-Zone entweder zerbrechen oder, im Fall eines Scheiterns der durch die ökonomische Malaise …

A wie Alle profitieren vom Freihandel

Bei Adam (und Eva) muss man heute in der Ökonomik wieder anfangen. Adam Smith ist aktueller denn je: „If a foreign country can supply us with a commodity cheaper than we ourselves can make it, better buy it of them …“. Freihandel kennt keine Grenzen und stellt alle Beteiligten besser. Arbeitsteilung, Produktivitätssteigerung und die automatische Koordination von Ressourcen mit größtmöglicher Effizienz gehören zu den Triebkräften und Begleiterscheinungen. Wer nicht weiß, dass Freihandel für alle gut …

Der durch die Hölle ging

Stars werden bewundert. Als Ikonen dienen sie nicht nur der Unterhaltung, sondern entfalten auch ein erhebliches Orientierungspotenzial. So ein Leben führen wie die Nummer 1 der Tennisweltrangliste – Multimillionär, berühmt, unbändiger Leistungswille. Selten schauen wir auf die Geschichte dahinter. Mit dem Selbstportrait von Andre Agassi „Open“ ist das möglich. 8 Grand Slam Siege und den Golden Slam durch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Atlanta. 60 Einzeltitel. 101 Wochen weltbester Tennisspieler. Unglaubliches Comeback. Drei …

Et tu felix Austria!

In Wien gibt es ein Österreichisches Institut – für Ökonomik und Sozialphilosophie. Unter der Leitung von Prof. Martin Rhonheimer bietet es einen neuen, inzwischen erfreulich etablierten Raum für kluge Gedanken. Das gilt sowohl für die Homepage und den Newsletter als auch die Veranstaltungen. Das Selbstverständnis ist einem prägnanten Satz enthalten: „Das Austrian Institute vertritt die Überzeugung, dass sowohl aus ökonomischen wie auch ethischen Gründen freie Märkte staatlichen Lösungen vorzuziehen sind.“ Es lohnt sich, in den kompakten …

Energiepolitik zum Gruseln

Ich habe heute zwei Briefe von der Initiative neue Soziale Marktwirtschaft erhalten: eine Einladung zur Wahlarena 2017 – Wie halten es die Parteien mit der Sozialen Marktwirtschaft? Wesentlicher Veranstaltungspunkt ist ein Gespräch mit Dr. Dietmar Bartsch, MdB, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. Ist das parteipolitische Normalität, weil es sich um ein Gespräch mit dem Establishment handelt? Oder doch etwas zum Stirnrunzeln – DIE LINKE als prädestinierter Ansprechpartner für die Soziale Marktwirtschaft. Der zweite Brief enthält eine kleine …