Wissenschaftliche Aufsätze
Wissenschaftliche Aufsätze

A Theory of the Allocation of Time von Gary Becker

A Theory of the Allocation of Time (1965) Gary S. Beckers bahnbrechende Arbeit „A Theory of the Allocation of Time“, die im September 1965 im Economic Journal veröffentlicht wurde, entwickelt ein Modell der Haushaltsproduktion und der Zeitverteilung, das die Analyse des Verbraucherverhaltens revolutionierte. Die wichtigsten Erkenntnisse sind: Die Haushalte werden sowohl als Produzenten als auch als Konsumenten betrachtet, die Marktgüter und Zeit kombinieren, um Güter zu produzieren, die direkt in ihre Nutzenfunktionen eingehen. Zeit wird …

Theorie der optimalen Einkommenssteuer von James Mirrlees (1971)

Theorie der optimalen Einkommenssteuer von James Mirrlees (1971) James Mirrlees’ bahnbrechendes Werk “An Exploration in the Theory of Optimum Income Taxation” (1971) revolutionierte das Verständnis der optimalen Einkommensbesteuerung in der Volkswirtschaftslehre. Er legte den Grundstein für das moderne Konzept der optimalen Besteuerung, indem er einen analytischen Rahmen schuf, um die Steuerpolitik unter Berücksichtigung von Effizienz und Gerechtigkeit zu gestalten. Mirrlees ging von der Annahme aus, dass Regierungen Einkommen besteuern müssen, um öffentliche Güter zu finanzieren, …

Effiziente Kapitalmärkte von Eugen Fama (1979)

Effiziente Kapitalmärkte von Eugen Fama (1979) “Efficient Capital Markets: A Review of Theory and Empirical Work” ist ein wegweisender Artikel von Eugene F. Fama, der 1970 in der Zeitschrift Journal of Finance veröffentlicht wurde. Eugene Fama ist ein bedeutender Ökonom und Professor an der University of Chicago, bekannt für seine Forschungen zur Effizienz von Finanzmärkten und für seine Beiträge zur modernen Finanztheorie, wofür er 2013 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. In seinem Artikel fasst Fama …

Rational Expectations and the Theory of Price Movements von John F. Muth (1961)

Rational Expectations and the Theory of Price Movements von John F. Muth (1961) In seinem grundlegenden Aufsatz „Rational Expectations and the Theory of Price Movements“ führt John F. Muth das Konzept der rationalen Erwartungen in die ökonomische Theorie ein. Muth argumentiert, dass wirtschaftliche Akteure ihre Erwartungen über zukünftige Ereignisse auf der Basis aller verfügbaren Informationen und eines korrekten Modells der Wirtschaft bilden, wodurch die durchschnittlichen Vorhersagefehler auf Null reduziert werden. Hauptthesen und Argumente: Rationale Erwartungen: …

Erwartungstheorie von Kahneman und Tversky (1979)

In ihrem bedeutenden Aufsatz “Prospect Theory: An Analysis of Decision under Risk” aus dem Jahr 1979, veröffentlicht in der Econometrica, Vol. 47, No. 2, entwickelten Daniel Kahneman und Amos Tversky die Prospect Theory, eine neue Theorie zur Beschreibung des Entscheidungsverhaltens unter Unsicherheit. Die Autoren kritisierten die traditionelle erwartete Nutzenmaximierung, die davon ausgeht, dass Menschen stets rational handeln und Entscheidungen treffen, um ihren erwarteten Nutzen zu maximieren. Die Prospect Theory basiert auf der Beobachtung, dass Menschen …

Dynamische Fähigkeiten und Strategisches Management (1997)

Dynamic Capabilities and Strategic Management von David J. Teece, Gary Pisano, und Amy Shuen (1997) In ihrem einflussreichen Aufsatz „Dynamic Capabilities and Strategic Management“ entwickeln David J. Teece, Gary Pisano und Amy Shuen das Konzept der dynamischen Fähigkeiten (dynamic capabilities) als Schlüssel zum Schaffen und Erhalten langfristiger Wettbewerbsvorteile in sich schnell verändernden Märkten. Diese Arbeit stellt einen bedeutenden Beitrag zur strategischen Managementtheorie dar, indem sie über traditionelle Ressourcentheorien hinausgeht. Hauptthesen und Argumente: Dynamische Fähigkeiten: Teece …

A Contribution to the Theory of Economic Growth” von Robert Solow (1956)

A Contribution to the Theory of Economic Growth von Robert Solow (1956) In seinem einflussreichen Aufsatz „A Contribution to the Theory of Economic Growth“ entwickelt Robert Solow ein Modell, das die langfristigen Determinanten des Wirtschaftswachstums untersucht. Solow’s Modell, oft als Solow-Wachstumsmodell bezeichnet, hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Verständnis der Wachstumsökonomie und liefert wichtige Einsichten darüber, wie verschiedene Faktoren das Wachstum beeinflussen. Hauptthesen und Argumente: Kapitalakkumulation und technologischer Fortschritt: Solow argumentiert, dass langfristiges Wirtschaftswachstum nicht nur …

Disruptive Technologien (1995)

Disruptive Technologies: Catching the Wave von Clayton M. Christensen und Joseph Bower (1995) In ihrem wegweisenden Aufsatz „Disruptive Technologies: Catching the Wave“ erläutern Clayton M. Christensen und Joseph Bower die Dynamik, durch die disruptive Technologien etablierte Unternehmen bedrohen und oft verdrängen können. Der Artikel, veröffentlicht in der Harvard Business Review im Januar-Februar 1995, dient als prägnante Einführung in das Konzept, das Christensen später in seinem Buch „The Innovator’s Dilemma“ vertieft. Disruptive vs. Sustaining Technologien Definitionen …

Kernkompetenzen eines Unternehmens

The Core Competence of the Corporation von C.K. Prahalad und Gary Hamel (1990) In ihrem einflussreichen Artikel “The Core Competence of the Corporation” aus dem Jahr 1990 stellen C.K. Prahalad und Gary Hamel das Konzept der Kernkompetenzen vor, das Unternehmen helfen soll, wirksame und dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu entwickeln und zu erhalten. Im Gegensatz zu einer traditionellen Sichtweise, die sich auf einzelne Geschäftsbereiche konzentriert, argumentieren Prahalad und Hamel, dass Unternehmen ihre Stärken auf Kernkompetenzen aufbauen sollten, …

Eine Ressourcen basiertes Verständnis von Unternehmen

A Resource-Based View of the Firm” von Birger Wernerfelt (1984) Birger Wernerfelts Artikel “A Resource-Based View of the Firm”, veröffentlicht 1984 im Strategic Management Journal, bietet eine revolutionäre Perspektive auf die strategische Ausrichtung von Unternehmen. Wernerfelt weicht von der damals vorherrschenden Sichtweise ab, die sich auf Marktstrukturen und Wettbewerbspositionen konzentrierte, und richtet den Fokus auf die internen Ressourcen eines Unternehmens als Hauptquelle für Wettbewerbsvorteile. Die zentrale Idee des Resource-Based View (RBV) ist, dass Unternehmen als …

The Use of Knowledge in Society von F. A. Hayek (1945)

The Use of Knowledge in Society von F.A. Hayek (1945) In seinem bahnbrechenden Aufsatz „The Use of Knowledge in Society“ (Link) diskutiert Friedrich A. Hayek die fundamentale Rolle von dezentralem Wissen in der Wirtschaft und die Bedeutung von Märkten für die effiziente Nutzung dieses Wissens. Hayek argumentiert, dass das Wissen, das zur wirtschaftlichen Entscheidungsfindung benötigt wird, auf viele Individuen verteilt ist und nicht zentralisiert werden kann. Der amerikanische Ökonom Tyler Cowen bewertet in seinem Buch …

The Nature of the Firm – von Ronald Coase (1937)

The Nature of the Firm – von Ronald Coase (1937) In seinem wegweisenden Aufsatz „The Nature of the Firm“ erforscht Ronald Coase die Frage, warum Unternehmen existieren und wie ihre Grenzen bestimmt werden. Coase argumentiert, dass Unternehmen als Reaktion auf die Existenz von Transaktionskosten entstehen, die in einem vollständig durch den Markt organisierten System anfallen würden. Hauptthesen und Argumente: Transaktionskosten: Coase identifiziert verschiedene Arten von Transaktionskosten, wie die Kosten für die Informationssuche, Vertragsverhandlungen und die …

Wissen entdecken durch unternehmerisches Handeln unter Unsicherheit

Entrepreneurial Experimentation Under Knightian Uncertainty: A Process Model Wissen ist nicht einfach vorhanden, sondern muss vielfach erst entdeckt werden. Der (Staats)Bürokratie gelingt das regelmäßig und grundsätzlich nicht, weil sie nicht unternehmerisch handeln und damit entdecken kann. Was tun Unternehmen? Die Arbeit von Nicolai Foss, Peter G. Klein und Samuele Murtinu (Link) untersucht, wie Unternehmer in Situationen von Knightianischer Unsicherheit agieren, wo zukünftige Ereignisse und deren Wahrscheinlichkeiten nicht quantifizierbar sind. Solche Unsicherheiten, die nach dem Ökonomen …

Das Interesse am menschlichen Scheitern – in der Antike

Das Interesse am menschlichen Scheitern – Antike Konstruktionen des ‚Niedergangs‘ einer Kultur Der Artikel „Das Interesse am menschlichen Scheitern – Antike Konstruktionen des ‚Niedergangs‘ einer Kultur“ von Therese Fuhrer (Link) untersucht, wie in der antiken Literatur und Geschichtsschreibung der Verfall und Untergang von Kulturen, insbesondere der römischen, dargestellt und interpretiert wurde. Das zentrale Thema des Artikels ist die Faszination für das Scheitern und den Niedergang, die in den Texten der Antike bis in die Moderne …