The Core Competence of the Corporation von C.K. Prahalad und Gary Hamel (1990)
In ihrem einflussreichen Artikel „The Core Competence of the Corporation“ aus dem Jahr 1990 stellen C.K. Prahalad und Gary Hamel das Konzept der Kernkompetenzen vor, das Unternehmen helfen soll, wirksame und dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu entwickeln und zu erhalten. Im Gegensatz zu einer traditionellen Sichtweise, die sich auf einzelne Geschäftsbereiche konzentriert, argumentieren Prahalad und Hamel, dass Unternehmen ihre Stärken auf Kernkompetenzen aufbauen sollten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Wesentliche Elemente der Kernkompetenzen
Definition und Merkmale:
- Kernkompetenzen sind die kollektiven Lernprozesse und Fähigkeiten innerhalb eines Unternehmens, die es ihm ermöglichen, seine Produkte und Dienstleistungen effektiver zu gestalten und zu vermarkten als die Konkurrenz.
- Sie zeichnen sich durch drei wesentliche Eigenschaften aus:
- Zugang zu einer Vielzahl von Märkten: Eine Kernkompetenz ermöglicht es einem Unternehmen, in verschiedene Produkt- und Marktbereiche vorzudringen.
- Kundennutzen: Sie trägt wesentlich zur Wertschöpfung der Endprodukte bei, wie es von den Kunden wahrgenommen wird.
- Schwer imitierbar: Kernkompetenzen sind einzigartig und schwer von der Konkurrenz nachzuahmen.
Strategische Bedeutung
Prahalad und Hamel betonen, dass Unternehmen ihre Geschäftsstrategien um ihre Kernkompetenzen herum entwickeln sollten. Dies bedeutet, dass sie nicht nur bestehende Fähigkeiten pflegen, sondern auch kontinuierlich in deren Weiterentwicklung investieren sollten. Sie schlagen vor, dass Führungskräfte sich darauf konzentrieren sollten, wie sie ihre Kernkompetenzen nutzen können, um neue Wachstumschancen zu schaffen und die Wettbewerbsposition ihres Unternehmens zu stärken.
Beispiel und Anwendung
Ein prominentes Beispiel ist Honda, das seine Kompetenz in der Motorenentwicklung genutzt hat, um erfolgreich in verschiedene Produktmärkte wie Autos, Motorräder und Gartengeräte einzudringen. Diese Fähigkeit, die eigenen Kernkompetenzen auf verschiedene Marktsegmente zu übertragen, hat Honda einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Fazit
Prahalad und Hamels Konzept der Kernkompetenzen hat einen Paradigmenwechsel in der strategischen Unternehmensführung bewirkt. Es fordert Unternehmen auf, sich auf ihre einzigartigen Stärken zu konzentrieren und diese kontinuierlich zu entwickeln, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Ihre Arbeit bleibt eine wesentliche Grundlage für das Verständnis, wie Unternehmen sich in einer komplexen, globalen Wirtschaft erfolgreich positionieren können.
Literaturangabe
C.K. Prahalad und Hamel, G. (1990): The Core Competence of the Corporation, in: Harvard Business Review, 68 (3), 79-91.