Forum Freie Gesellschaft

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Die Totengräber der Weimarer Republik

Der letzte Winter Weimars ist ein machtpolitisches Lehrstück. Jeder kennt die dramatische Zeit rasch wechselnder Regierungen von Papen über Schleicher bis zu Hitler zumindest in Grundzügen. Wie sehr hinter den Kulissen gerungen wurde, wie unsicher die Machtübertragung an Hitler bis zur letzten Minute war, weil noch im Vorzimmer des Reichspräsidenten Hindenburg um eine Koalition grfeilscht wurde, macht das Buch „Die Totengräber“ der Historiker Rüdiger Barth und Hauke Friederichs deutlich. Der inzwischen beliebte chronologisch-kaleidoskopische Ansatz hatte …

Begeht der Westen Selbstmord?

Längst ist eine Klasse von Kulturschaffenden entstanden, die kontinuierlich die Fundamente der freien Ordnung des Westens unterminiert. Die Gefahr kommt nicht von außen, sondern von innen. Die Sozialisten von heute, die Diffamierer von Marktwirtschaft und einem durch das Recht beschränkten Staat, die Feinde von Privateigentum, der Einheit von Handeln und Haften sowie insbesondere der Unternehmer sind unter uns. Sie schreiben in den Medien und beherrschen diese. Sie lehren in den Schulen und Kindergärten und indoktrinieren …

Ordnungspolitische Lehren aus Weimar

Führer – große Männer und Frauen – sind nicht die Lösung, sie sind vielmehr regelmäßig das Problem. Statement für das Panel auf den Hayek-Tagen von Michael von Prollius Wer auf Weimar als Weimarer Republik schaut, der schaut auch auf das Ende der Republik und damit den Anfang des Dritten Reichs.  Welche ordnungspolitische Lehre können Liberale aus der Auflösungsphase der Weimarer Republik ziehen?  Heute ist die Sehnsucht nach einem starken Mann weit verbreitet: Putin, Erdogan, Xi, sogar …

Etablierte Medien vom Sozialismus durchsetzt

Ein guter Freund wies mich auf einen Artikel über die Hausbesetzerszene in Berlin hin. Er kritisierte, dass in der Bild-Zeitung über die Räumung eines besetzten Hauses in der Bornholmer Straße berichtet wurde, weil die Straftäter als Aktivisten bezeichnet worden: „Aktivisten besetzten am Pfingstsonntag insgesamt neun Wohnhäuser“. Ich gab ihm Recht. Die Verwahrlosung der Sprache, ausgerechnet in der präzisen Bild, gibt einen Einblick in die aufgeweichten Hirne von Journalisten – vom Sozialismus zersetzt oder besetzt? Ein …

Wohlstand fordert Städte heraus

Der Wohlstand, der sich in der Welt ausbreitet, zeigt sich auch an den steigenden Touristenzahlen. In den Hauptstädten ballen sich unglaubliche Menschenmengen vor und in Attraktionen. Zwei Beispiele: Am Pfingstsamstag haben 1 Millionen Menschen den Vatikan besucht. In London beträgt die Wartezeit für eine Audio Guide Tour im Houses of Parliaments, wohl gemerkt vorgebucht, eine Dreiviertelstunde. Nicht nur Europäer und Amerikaner sind reiselustig. Asiaten und bislang noch wenige der über 800 Millionen Afrikaner schauen sich …

Mut zur Verbundenheit mit Dir selbst und anderen

Ein starkes Rückgrat und ein sanftes Auftreten – Mut, aber auch Verletztlichkeit zulassen. Dort wo unser Herz uns hinführt, sind wir zu Hause, in der Wildnis, die uns aufgrund ihrer Intensität zuweilen erschrecken lässt. Sobald wir erkennen, dass diese Wildnis in uns liegt, dass sie ein Teil von uns ist und wir in ihr Zuhause sind, werden wir zu dem Menschen, der wir sind. Statt sich zu panzern, statt aggressiv auf Angriffe und Bullshit zu …

Erfolgsmodell Brexit

Angeblich steht und fällt Europa mit der EU. Angeblich geht die britische Wirtschaft den Bach runter, weil das UK aus der EU austritt. Die Ökonomen sind sich weitgehend einig: Wachstumsverluste und harte Zeiten für die Briten sind unumgänglich. Liberale wurden bestenfalls nicht ernst genommen oder verspottet, weil sie in Freihandelsabkommen eine bessere Alternative zur EU-Mitgliedschaft sehen. Wie geht es nun der britischen Wirtschaft? Der Berliner würde sagen: „Da kann man nich meckern.“ Es geht auch …

Literarische Lebenslehren

Literarische Lehren, die dem Leben entspringen, anekdotisch verpackt. Das enthält das Kompendium von 20 Briefen, die der fiktive Geschäftsmann John Graham an seinen Sohn Pierrepont schickt. Vom Eintritt in das Studium bis zur anstehenden Hochzeit schickt der besorgte Vater Ratschläge und gibt seinem Sohn Orientierungshilfe, zumal Pierrepont in seinem Unternehmen, der Fleisch produzierenden Union Stock Yards in Chicago, in den 1890er Jahren allmählich aufsteigt. Die Lehren, die der Vater seinem Sohn mittels (bemerkenswert später) brieflicher …

Blitzsaubere Umwelt in Sicht

Wir stehen angeblich kurz vor dem Untergang der Welt. Wahlweise werden wir durch den Anstieg der Meeresspiegel ertrinken, im Müll ersticken oder von der verpesteten Luft sterben, die vermeintliche 90 Prozent der Menschheit einatmen sollen. Ich wage die Prognose, dass die Erde ein blitzsauberer Planet werden wird. Das wird zwar noch einige Jahrzehnte dauern. Gleichwohl ist bereits jetzt absehbar, dass unsere Nachfahren in einer unglaublich sauberen Umwelt leben können. Umweltverschmutzung wird in weiten Teilen der …

Macron will die Europäische Transferunion – und damit Ihr Geld

Gastbeitrag von Claus Vogt Marktkommentar – Ausgabe vom 25. April 2018 Freihandel schafft Wohlstand und Frieden Die EZB bringt Europa in Gefahr EZB hält unsoziale Umverteilungsprozesse in Gang Deutschland muss raus aus der Währungsunion Die nächste Krise kommt bestimmt Zahlmeister Deutschland Liebe Leser, am 17. April 2018 hielt der französische Präsident Emmanuel Macron seine erste Rede vor dem Europa-Parlament. Darin forderte er unter dem Deckmäntelchen „Vereintes Europa“ die Schaffung eines Europäischen Währungsfonds, einer Bankenunion, eines …

Bürgerliche Selbstorganisation versus Demokratie?

Das Rezensionsmagazin Sehepunkte kann ich uneingeschränkt empfehlen. Das breit gefächerte Angebot erstreckt sich auf Besprechungen von Büchern der Geschichtswissenschaften, gegliedert in Antike, Mittelalter, Neuzeit und Kunstgeschichte. Hinzu kommen Islamische Welten. Über Bürgerliche Netzwerke hat Daniel Watermann ein offenbar beachtliches Buch geschrieben. Den Wert der Arbeit legt Thomas Hertfelder in seiner Rezension dar. Watermann habe in seiner innovativen Studie mittels einer Netzwerkanalyse Sozialstruktur, Binnenbeziehungen und Verflechtungen sowie Interaktionen eines sich rasch ausbreitenden Vereinswesens in der Universitätsstadt …

Kann der Sozialstaat sozial werden?

Konsequente Liberale gelten als schwierig. Sie haben stets etwas auszusetzen und sie kritisieren die herrschenden Zustände, darunter manches Bequeme und als Bewährt geltende. Konsequente Liberale mögen den Wettbewerb, befürworten das Entdeckungsverfahren, setzen sich ein für Neues – streben nach etwas Besserem. Vielleicht sind sie Gesellschaftsunternehmer. Ihre Kritik am Sozialstaat stößt auf Ablehnung von vielen Seiten. Inzwischen gehören auch Sozialstaatsliberale dazu. Die Verteidigung gesellschaftlicher Aktivitäten des Staates geht vielfach mit einer Umdeutung respektive Ergänzung der klassischen …

Kleine Medienrevolution notwendig

Jeden Tag bricht sich die Unzufriedenheit mit den etablierten Medien mehr oder minder stark Bahn. Schon das Wort „etabliert“ verkörpert die Kritik. Kritiker werfen den etablierten Medien eine voreingenommene, selektive Berichterstattung vor. Verteidiger sehen im Wort etabliert einen Kampfbegriff – ähnlich wie Lügen- und Lückenpresse oder Fake News. Die Auseinandersetzung mit der Qualität der Medien scheint in dieser Form neu zu sein. Das gilt zumindest für die Kritik an der Voreingenommenheit und der ideologischen Einseitigkeit. …

Hilfe zur Selbsthilfe, Genossen!

Alle Wohlfahrt kommt vom Staat. Diese Illusion war nicht immer en vogue. Vor 50 Jahren benutzte der linke Liberale unter den Gründervätern der Sozialen Marktwirtschaft gerne das Motto: Wenn Du nach Hilfe suchst, dann findest Du sie am Ende Deines rechten Arms. Bereits vor 150 Jahren war auf diese Weise Nächstenhilfe professionell organisiert worden. Genossenschaften und Volks- bzw. Raiffeinsenbanken entstanden – Erfolgsmodelle, die noch heute inspirieren, weil Not gelindert, Anstrengungen belohnt und Unabhängigkeit in einer …