Vor der nächsten Finanzkrise
Geld ist, frei nach Hayek, ein zu wichtiges Gut als dass man es dem Staat überlassen dürfe. Der staatliche Umgang mit Geld sei historisch eindeutig dokumentiert: schädlich für die Bürger.
Vorherrschend dürfte nach wie vor die Ansicht sein, dass man den angeblich gierigen und chaotischen Märkten Geld nicht überlassen dürfe und etwas anderes als staatliches Geld nicht funktionieren könne.
Nun stehen wir vor der nächsten Finanzkrise. Was in einem staatlichen Geldsystem stets nur eine Frage der Zeit ist. Ich habe mir, wie viele und versiertere Autoren, vor mehr als 10 Jahren den Mund fusselig geredete und viel dazu geschrieben.
Der informierte Leser wird in diesem Interview-Auszug die systemische Anfälligkeit des staatlichen Geldsystems und der Krisen schürenden Regulierung anschaulich identifizieren können – kommentiert von mir MvP.
Aus dem Pioneer Briefing vom 22.10.24: IWF-Chefin Kristalina Georgiewa habe vor einer Staatsschuldenkrise gewarnt: „Unsere Prognosen deuten auf eine unerbittliche Kombination aus niedrigem Wachstum und hoher Verschuldung hin. Auf uns wartet eine schwierige Zukunft.“
MvP: Liberale Ökonomen warnen seit Jahren davor, darunter Gunther Schnabl mit seinen Analysen der japanischen Entwicklung. Und es ließe sich hinzufügen: Wenn das Staatsausmaß Überhand nimmt, würgt das die wirtschaftlichen Aktivitäten der Bürger als private Haushalte und Unternehmen ab.
Pioneer: Der Chef der Allianz SE, die nach Prämieneinnahmen und Börsenkapitalisierung größte Versicherung Europas, teile die Analyse der IWF-Chefin. Da die Finanzmarktregulierung ihn zwinge, in hohem Maße Staatsanleihen zu kaufen und die Aktienquote niedrig zu halten, könne die Kreditsucht der Staaten ihm nicht gleichgültig sein.
MvP: Das ist der Staatsgeld-Perpetuomobile, eine geniale Regulierung. Der Staat macht Schulden, nennt die Anleihen, verpflichtet Finanzinstitutionen, diese zu kaufen, weil diese als besonders sicher eingestuft werden, weil der Staat sich immer weiter verschulde kann. Der Mechanismus bricht indes dann zusammen, wenn das Schuldenwachstum über einen längeren Zeitraum stärker steigt als die Wirtschaft wächst. Man nennt das Überschuldung mit der Perspektive Staatsbankrott. Im Privaten wäre das Pendant, wenn die private Kreditaufnahme stärker wächst als das Einkommen.