Kurzmitteilung
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Quergelesen: 2024

2024

Job Trends 2024

LinkedIn bietet eine Übersicht über Job Trends 2024 (hier). Welche Berufe werden prioritär gesucht/ wachsen am stärksten? Wie ausgeprägt ist die Wechselbereitschaft qualifizierter Mitarbeiter? Und ableitbar: Was ist eine herausragende Aufgabe, die Unternehmen (auch) 2024 voranbringen möchten?

Kurz gefasst: Nachhaltigkeitsspezialist, Cybersicherheit, Berater öffentlicher Sektor und auch „Stabschef“. 71% der Fach- und Führungskräfte möchten sich 2024 verändern. Die beruflichen Kompetenzen haben isch seit 2015 um 25% und werden sich bis 2030 um 65% verändern. Digitalisierung im weiteren Sinne ist eine derzeit prägende Aufgabe.

Geo-ökonomische Trends 2024

Die WKÖ, Wirtschaftskammer Österreich, hat ein Big Picture 2024 erstellt (hier) mit Prognosen für das angelaufenen Jahr. Geld, Geopolitik, globale Themen und KI sind wesentliche Themen. Als Treiber werden De-Globalisierung, De-Karbonisierung und demographischer Wandel hervorgehoben. Deutlich wird wie viel politische Einflussnahme und Steuerung in allen Gebieten erfolgt und mit welchen Schwierigkeiten das verbunden ist. Das beginnt bereits mit fehlenden oder unzureichenden Daten.

Ein Stichwort, das man sich merken darf, lautet: Polykrisen. Es stammt von dem Wirtschaftshistoriker Adam Tooze und zielt auf die (vergleichsweise neue) Gleichzeitigkeit sicherheitspolitischer Krisen, die auch noch mit einander verbunden sind. Eine solide Ordnungs- und Wirtschaftspolitik ist nach wie vor nicht gesichert, damit korrespondierend umso mehr wirtschaftspolitische Unsicherheit. Hinzu kommen geopolitische Risiken, einschließlich bedrohter Schifffahrtswege, und das Derisking, die Verlagerung von Produktionsstätten von China etwa nach Indien.

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Führung, wenn es darauf ankommt

Führung, wenn es darauf ankommt

Die New England Patriots haben sich von einem der größten Coaches aller Zeiten, Bill Belichick, in gegenseitigem Einverständnis getrennt.

Der Schritt war aufgrund der schwachen Performance der letzten Jahre erwartet worden. Die Art und Weise wie Bill Belichick sich mit einer Ansprache verabschiedete und insbesondere die Ansprache bzw. die Q&A-Session von Eigentümer Robert Kraft können als Beispiele verantwortungsvoller Führung in schwierigen Momenten angesehen werden.

Im Mittelpunkt standen Dankbarkeit, eine durchweg positive Perspektive, menschliche Wertschätzung und damit ein weithin sichtbares vorbildliches, anständiges Verhalten. Robert Kraft tat das sachlich Notwendige, würdevoll. Vielleicht fällt das ein wenig leichter angesichts der Erfolge der Vergangenheit. Die Patriots gelten in ihrer zwei Jahrzehnte währenden Zeit als NFL-Dynastie ab 2001 als eine der erfolgreichsten Mannschaften im Sport überhaupt. Gleichwohl ist es ein sichtbar harter Schritt, das Arbeitsverhältnis mit einem auch persönlich geschätzten Menschen zu beenden. Beide sind authentische Persönlichkeiten und keine Medien-Entertainer.

Robert Kraft gab in seiner diplomatischen und wertebasierten Pressekonferenz Einblicke in den herausfordernden Entscheidungsprozess, in die Bedeutung von Werten für das Familienunternehmen, schließlich in Wert als Resultat erfolgreichen, nicht zuletzt unternehmerischen Handelns und als Maßstab für das Handeln. Verantwortung übernehmen spielt dabei eine wesentliche Rolle.

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Geldentwertung, Marktsozialismus, Worrior (!)

Geldentwertung, Marktsozialismus, Worrior (!)

Geldentwertung geht weiter

Thomas Mayer, Flossbach von Storch Research Center, kommt in seinem analytischen Kommentar zu dem Schluss: „zeitgleich mit der Pandemie [haben] strukturelle Veränderungen begonnen .., die aller Wahrscheinlichkeit nach die Inflation noch länger höher halten werden.“

Analysiert wurden vier Treiber der Inflation:

  • Geldschwemme: massenhafte Käufe von Wertpapieren von den Zentralbanken bedeuten Geldproduktion
  • Preissteigerungen von Zwischenprodukten und Rohstoffen durch unterbrochene Lieferketten und Ukrainekrieg
  • Lohnsteigerungen auf rigiden Arbeitsmärkten
  • Verschiedene strukturelle Änderungen: veränderte relative Preise von Arbeit und Kapital durch Demographie, Bepreisung von Kohlendioxid, De-Globalisierung.

Anders als bei der (reinen) Geldmengentheorie gelten nur die letzten beiden Treiber als weiterhin wirksam.

Chinesischer Markt-Sozialismus erzeugt Immobilienkrise

Eine klar strukturierte Analyse der Krise des chinesischen Immobiliensektors (von James A. Dorn, CATO) kommt zu dem Ergebnis, dass die politischen Interventionen die Krise verursacht haben und verlängern werden (Bail out): „China’s housing crisis is part and parcel of market socialism, which puts the power of the Chinese Communist Party (CCP) above economic and personal freedom.“

Der Markt ist gesättigt (96% der urbanen Haushalte besitzen mindestens eine Wohnung, Immobilien machen 70% des Wohlstands der privaten Haushalte aus). Der Boom ist Kredit induziert. Es mangelt an Investitionsalternativen aufgrund des rigiden Partei-Sozialismus. Eine Bereinigungskrise gilt aus Herrschaftsgründen als unwahrscheinlich.

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Vor Weihnachten: Erkenntnisse, Geld und Wissen durch Lesen

Vor Weihnachten: Erkenntnisse, Geld und Wissen durch Lesen

Protektionismus schadet immer

Das gilt für die Verbraucher, die schlechtere einheimische Produkte und teurere ausländische bekommen und es gilt für den Standort und die Unternehmen, die sich nicht so verbessern wie im Wettbewerb. Der angeblich notwendige Schutz von „infant industries“ gehört zu den zahlreichen Missgriffen, die immer wieder politisch als Lösungen präsentiert werden. Aktuell betrachtet FvSt RI das Thema am Beispiel der Automobilindustrie kritisch (Link). Eine dauerhaft gute Adresse für Freihandel und gegen Zölle ist Don Boudreaux im Café Hayek.

Geschichtswissenschaftliche Geschenke-Tipps für Weihnachten

… bietet Sehepunkte, das Rezensionsjournal. Stets lesenswert. Newsletter abonnierbar. Hier die Tipps (Link).

Geld als Herrschaftsmittel

„Das Buch ist Praktiken und Mechanismen kaiserlicher, königlicher und fürstlicher Herrschaftsausübung im 12. und 13. Jahrhundert im römisch-deutschen Reich gewidmet.“ und „Mit der Fokussierung auf das Geld als Herrschaftsmittel erarbeitet Büttner einen wichtigen Faktor der Herrschaftsführung und eröffnet zugleich neue Perspektiven.“ zudem „Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von der Herrschaft Kaiser Heinrichs V. (1106-1125) bis zum Königtum Adolfs von Nassau (1292-1298) und ist klug gewählt, da er die Zeit abdeckt, die als „kommerzielle Revolution“ charakterisiert wurde. Damit verbindet Büttner Herrschaftsgeschichte mit wirtschaftsgeschichtlichen Überlegungen, denn die Zeit der „kommerziellen Revolution“ geht mit einem verstärkten Einsatz von Geld einher.“

Quelle => Julia Bruch: Rezension von: Andreas Büttner: Geld – Gnade – Gefolgschaft. Die Monetarisierung der politischen Ordnung im 12. und 13. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2022, in: sehepunkte 23 (2023), Nr. 12 [15.12.2023], URL: http://www.sehepunkte.de
/2023/12/37331.html

In der Tat ist ökonomische Macht ein zentraler Aspekt zum Verständnis von Herrschaft, für das Ranking von Akteuren und vieles mehr.

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Menschenrechte, HTM, ARG-Wirtschaftsreformen

Menschenrechte, HTM, ARG-Wirtschaftsreformen

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Die Giordano Bruno Stiftung weist auf das Jubiläum hin (10.12.1948) und informiert in Text und per Video über die unwahrscheinliche und weltverändernde Erklärung (Link Text Sondernewsletter).

Auszug: „Über weite Strecken ihrer Geschichte dachte die Menschheit in den beschränkten Kategorien der eigenen Familie, des eigenen Stammes, der eigenen Ethnie, der eigenen Religion oder der eigenen Nation. Die Menschenrechtserklärung von 1948 markiert daher eine wichtige zivilisatorische Zäsur. Denn mit ihr wurde erstmals auf höchster politischer Ebene klargestellt, dass alle Menschen „frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ sind (Art. 1) – und zwar „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand “ (Art. 2).“

Neues Banken-Risiko HTM

Held To Maturity hat den Charme eines „Sondervermögens“. Während hinter dem Sondervermögen tatsächlich Sonderschulden stehen sind Held To Maturity immerhin Wertpapiere in der Bilanz der Banken, deren Buchverluste ein Risiko für insbesondere amerikanische Banken darstellen wie das Flossbach von Storch Research Institut erläutert (Link): „Die nicht realisierten Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren und bis zur Fälligkeit gehaltenen Wertpapieren beliefen sich im dritten Quartal auf insgesamt 683,9 Milliarden Dollar. Sie lagen damit um 22,5 Prozent höher als im Vorquartal. In der besonders kritischen HTM-Kategorie lagen die Buchverluste bei zuletzt 390,5 Milliarden Dollar.“

Argentinien beginnt mit Wirtschaftsreformen

Der Wirtschaftsminister erklärt der Bevölkerung die Ursachen der Misere: verheerende Politik – über die Verhältnisse gelebt. Währungsabwertung um 50% als Anpassung bei Inflation von jährlich 140%. Staatsausgaben werden zurückgestutzt. Neun Ministerien abgeschafft. Keine öffentlichen/staatlichen Projekte mehr für mindestens 1 Jahr. Infrastrukturprojekte werden von privaten Unternehmen durchgeführt. (Link Meldung France 24)

Krieg in Daten und Karten

Krieg in Daten und Karten

Krieg in Bildern

Netflix bewirbt eine Dokumentationsserie über den Zweiten Weltkrieg mit Frontaufnahmen, die koloriert wurden. Der erste Teil ist sehr simpel und unausgewogen.

Our World in Data bietet zahlreiche (interaktive) Charts mit Daten zu Krieg, Frieden, Toten, Todesraten etc. Die Zahl der innerstaatlichen internationalisierten Konflikte nimmt seit einigen Jahren zu. Die größten Anteil machen unverändert die innerstaatlichen, nicht internationalisierten Konflikte aus. (Chart)  Es gibt bemerkenswert wenige Ländern, in denen nicht mindestens 25 Tote pro Jahr durch Gewalt von/ zwischen bewaffneten Gruppen auftreten. (Chart) Außerdem:

  • Die Welt wird immer friedlicher – wirklich? (Chart)
  • Und die vielleicht bemerkenswerteste Grafik: Tote weltweit in bewaffneten Konflikten seit dem Jahr 1400. Die Todesrate (pro 100.000 Menschen) verändert sich bei kurzfristig starken Schwankungen abgesehen als Trend nicht wesentlich. Zudem haben die verzeichneten Konflikte seit 1800 erheblich zugenommen.

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Geld und Meinungsfreiheit

Geld und Meinungsfreiheit

Geld ist kein öffentliches/ staatliches Gut

Weithin herrscht die Ansicht vor, Geld sei ein öffentliches Gut und müsse vom Staat bereitgestellt werden.
Beides trifft nicht zu, ist falsch. Weder erfüllt Geld die Kriterien für ein öffentliches Gut – Nicht-Ausschließbarkeit, Nicht-Rivalität, wie z.B. bei Ozeanen – noch muss oder sollte es vom Staat bereit gestellt werden. Privates Geld war vielmehr so erfolgreich, dass es verboten wurde (NZZ) und die Regierungen haben ihr Monopol dermaßen missbraucht, dass die private Alternative nicht schlechter sein kann. (FFG Working Paper, Buch Polleit/von Prollius).

Eine ähnliche Richtigstellung und eine Kritik staatlicher Digitalwährungen hat das CATO Institute aktuell in einem lesenswerten Text vorgenommen.

Meinungsfreiheit weiter unter Druck

Ebenfalls beim CATO Institute ist eine Auswertung der jüngsten Meinungsumfrage unter Jugendlichen in den USA erschienen. Zwei Ergebnisse: 1. Es gibt bei den Jugendlichen keine konsequente Unterstützung von Meinungsfreiheit mehr. 2. Die Gräben zwischen den Sozialisten und den Konservativen sind tief:

„Such disparate views toward speech were largely driven by a divide between students on the left—who were permissive of progressive speakers but hostile to conservative speakers—and conservative students—who were fairly consistent in their support for speakers regardless of political viewpoint.“

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GOAT: Wer ist die bedeutendste ökonomische Schule alle Zeiten?

GOAT: Wer ist die bedeutendste ökonomische Schule alle Zeiten?

Im Anschluss an meinen Kolumnenbeitrag in den Freiheitsfunken möchte ich einige Bemerkungen zu herausragenden ökonomischen Schulen machen.

Tyler Cowen hat ein Buch über den, praktisch über die größten Ökonomen aller Zeiten aus einer Fan-Perspektiven mit nachvollziehbaren Kriterien geschrieben. (Ankündigung mit Links, Buch-Homepage)

Über den lesenswerten Inhalt hinaus setzt das Buch Maßstäbe. Man kann es nicht kaufen, nur kostenlos als pdf herunterladen. Wichtiger indes erscheint mir, dass es in GPT-4 integriert ist und man mit EconGOAT GPT-4 ein Gespräch führen kann, genauer Fragen stellen kann. Diese Fragen können sich auf den Inhalt des Buches richten und darüber hinaus gehen.

Ich habe gefragt welche ökonomische Schule Tyler Cowen als GOAT würdig ansehen würde. Das Ergebnis: Angesichts der beeindruckenden Zahl von Nobelpreisen, die die University of Chicago in Economics erzielt habe, würde diese sich qualifizieren.

Die Chicagoer Schule sei bekannt für ihre Konzentration auf die Prinzipien der freien Marktwirtschaft, für den Monetarismus (stark beeinflusst durch die Arbeit von Milton Friedman, den Tyler Cowen zum GOAT Triumvirat zählt) und ihre bedeutenden Beiträge zu Recht und Wirtschaft, neben anderen Bereichen.

Erwähnenswert seien außerdem:

  • Die Österreichische Schule mit Schlüsselfiguren wie Hayek leistete wesentliche Beiträge zu unserem Verständnis von Konjunkturzyklen und der Bedeutung von Informationen auf den Märkten.
  • Die keynesianische Schule, die auf die Ideen von John Maynard Keynes zurückgeht, konzentriert sich auf die Bedeutung der Gesamtnachfrage für die Wirtschaftszyklen und hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzpolitik.
  • Die neoklassische Schule, zu der verschiedene Vertreter wie Marshall und Samuelson gehören, war für die Entwicklung der mikroökonomischen Theorie von zentraler Bedeutung.

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Einsichten in Politische Ökonomie und Menschenbilder

Einsichten in Politische Ökonomie und Menschenbilder

Fed machtlos

In einem CATO-Working-Paper vom Oktober 2023 untersucht Jai Kaida auf der Grundlage eines Makromodells den Einfuss der Geldpolitik der amerikanischen Fed auf die Inflation (Has Fed Policy Mattered for Inflation? Evidence from a Structural Monetary Model). 

Das Ergebnis: „Results from a standard monetary model show that supply factors, not monetary policy, are the primary determinants of inflation in the U.S.“ Die Zentralbank habe mit ihrer Geldpolitik fast keinen Einfluss auf die Inflation und können allenfalls zu einer Rezession beitragen. Während den größten Einfluss Angebotsfaktoren, vor allem Güterpreise und Löhne haben, wird die Geldmenge – auch als mögliche Ursache dafür, nicht betrachtet.

 

Public Choice Schule – ein ideengeschichtliches Update

Peter Boettke hat in Econlib ein zweiteiliges Update der Public Choice Schule (PCS) veröffentlicht unter dem Titel: „The Past, Present, and Future of Public Choice“ (Teil1 und Teil 2). Anlass ist ein 60 Jahre zurückliegende Gründungsdatum, die Veröffentlichung von The Calculus of Consent. Die Ausführungen schließen an sein 10 Jahre zuvor veröffentlichtes Paper zur Entstehung und Entwicklung der PCS gegen erhebliche Widerstände an. Doie Jahrhundertaufgabe ist noch immer nicht gelöst:

„The fundamental question remains, how do we detail the path from a state that discriminates and dominates its citizens, or the absence of a functioning state, to a social arrangement that exhibits neither relationships of domination nor engages in discriminatory politics?“

Zeitlos und passend zum aktuellen Haushaltsproblem ist die simple Erkenntnis, die James Buchanan berets 1949 formuliert:

„one cannot do public finance without postulating a theory of the state.“

Andersherum betrachtet, jeder, der von einer Gemeinwohlorientierung der Politik und der Politiker ausgeht, benötigt dafür eine Theorie. Und diese sollte den politischen Prozess beinhalten.

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Der Wert der Wissenschaft

Der Wert der Wissenschaft

Der herausragende Physiker Richard Feyman schrieb im Jahr 1955 einen kurzen Text über den Wert der Wissenschaft: The Value of Science, veröffentlicht in Engineering and Science im Dezember 1955 (Kopie hier, Text online hier).

Als größten Wert der Wissenschaft bezeichnete er: „freedom to doubt“.

Das kann mal als das Gegenteil von „Follow the science“ verstehen. Und die der Aufklärung entspringende Formel „freedom to doubt“ hat das Zeug, die angeschlagene Reputation der Wissenschaft wieder auszubessern.

Feyman führt mehrere weitere bedenkenswerte Werte von Wissenschaft an: Wissenschaft würde etwas produzieren, aber könne nicht die vertrackten sozialen Probleme lösen, die schwieriger als (natur-)wissenschaftliche seien. Wissenschaft schaffe intellektuelle Freude – ein Wert, den ich persönlich sehr hoch halten möchte. Wissenschaft besitze eine fast spirituelle Dimension, gerade weil Wissenschaft selbst kaum etwas Praktisches konstruiere, kaum eine Anleitung gebe. Wissenschaft gleiche außerdem einem inkrementalen Verbesserungsprozess. Schließlich betont Feyman den Wert des Zweifels, die Haltung, nicht sei absolut sicher.

Diese Freiheit zu Zweifeln habe sich die Menschheit in einem langen Kampf gegen Autoritären erstritten.

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Quergelesen – politische Ökonomie im weiteren Sinne

Quergelesen – politische Ökonomie im weiteren Sinne

Verteidigung der Marktwirtschaft gegen Staatswirtschaft

„Gregg makes the case that there’s no plausible alternative to the mostly free markets of neoliberalism. He insists on the obvious: the dynamism of the American economy has, for most people in most places, paid off in economic terms.“

Und weiter zeitlos: „Gregg argues, state capitalism encourages unproductive rent-seeking behavior, elevates politics in picking winners and losers, and hinders America’s competitiveness and economic dynamism.“

Eine Empfehlung des Buchs „The Next American Economy: Nation, State, and Markets in an Uncertain World, by Samuel Gregg“ auf Econlib.

 

Klimapanik klingt ab, Wirtschaftswunder bleibt aus, wirtschaftliche Lasten enorm

Der Hype hat seinen absurden Höhepunkt überschritten. Das Geschäft mit der Angst floriert indes noch – medial, Subventionen und politische Klientel versorgen. Ein gangbarer Weg könnte sein:

„Wenn wir akzeptieren könnten, dass die Aussichten für den Klimawandel nicht so düster sind, könnte die Reduzierung der Treibhausgasemissionen in akzeptablerem Tempo voranschreiten – und so das Risiko einer Gegenreaktion der Bevölkerung gegen die Klimapolitik verringern.“

Mehr dazu im Beitrag von Thilo Spahl auf Novo Argumente, der viele öffentliche Stimmen der Vernunft zur Sprache kommen lässt: Wer hat Angst vor der Klimakatastrophe?

Ebenda zieht Alexander Horn eine ökonomische Bilanz der Öko-Politik. Die Lücke zwischen Absichtserklärungen und Realität ist riesig: Ökologische Klimapolitik: Ein Wohlstandskiller

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Buchvorstellungen zum Jahresende

Buchvorstellungen zum Jahresende

Jedes Jahr im Dezember stellen ein rotarischer Freund und ich Bücher vor. Eine schöne Tradition.

Ich bin nicht für Literatur, sondern für Sachbücher zuständig. Meine Auswahl steht in einer gewissen Kontinuität zu den ersten Impulsen, die vor mehr als 10 Jahren noch mitten im Jahr stattfanden und unter der Überschrift „quergedacht“ firmierten. Lange bevor das Wort einen politischen Beigeschmack bekam. Und ich bin nicht bereit das Wort zu opfern.

Der Querdenker ist ein Mensch, der in seiner Denkweise von dem allgemein üblichen und als normal erachteten Denkroutinen erheblich abweicht und ungewohnte Denkbrücken zu anderen Wissensgebieten schlägt. Querdenker zeichnen sich nicht selten durch Kreativität aus, gelten aber auch als Sonderlinge oder Eigenbrödler. Der Begriff ist ambivalent und schwankt zwischen Anerkennung und Abschätzigkeit.

Der Begriff „Querdenker“ selbst entstammt wahrscheinlich dem Wort „Quergedanke“, welches einen queren Gedanken meint. Als Querdenken wird auch das strukturierte und Problem-orientierte Nachdenken bezeichnet, wenn häufig genutzte Argumente und Denkmuster bewusst verlassen werden.

Die erste bekannte Verwendung des Begriffes „Querdenker“ ist auf das Jahr 1922 zurückzuführen, als von der „Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft“ in dem Buch „Das Goetheanum“ unter anderem der folgende Satz veröffentlicht wurde: „Neudenker, Frischdenker, Querdenker, die durch neue Erkenntnisse und Ideen zu Kritikern werden, vermißt man eher.“

In der aktuellen Buchvorstellung – Rubrik „quergedacht“ – habe ich folgen Bücher besprochen (Links weisen auf Besprechungen von mir hin):

Harald Jähner: Wolfszeit. Deutschand und die Deutschen 1945 – 1955, Rowohlt Taschenbuchverlag, 6. Aufl. Berlin 2022, 477 S., 10,00 Euro.
https://forum-freie-gesellschaft.de/wolfszeit-in-deutschland/

Anne Applebaum: Roter Hunger. Stalins Krieg gegen die Ukraine, Siedler Verlag, 3 Auflage München 2017 (englische Originalausgabe: Red Famie. Stalin’s War on Ukraine), 449 Seiten, 38,00 Euro.
https://forum-freie-gesellschaft.de/hungermord/

Marcus Klöckner, Jens Wernicke: „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“. Das Corona-Unrecht und seine *Täter, Rubikon Verlag, 1. Auflage München 2022, 194 S., 20,00 Euro.
https://forum-freie-gesellschaft.de/corona-unrecht-ein-diskussionsbeitrag/

Tina Turner: Happiness. Mein spiritueller Weg, Knaur Balance, München 2020, 239 S., 18,00 Euro.

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