Führungsversagen
Führungsversagen

Keine Weimarer Verhältnisse

Keine Weimarer Verhältnisse Jens Bisky ist ein lesens- und hörenswerter Intellektueller. Der Leipziger Journalist und Autor kann schreiben, erzählen, hat etwas zu sagen – vertritt eine abgewogene Meinung und lässt sich dem linken Spektrum zuordnen. Über Weimar und den Untergang der Republik wurden viele Regalmeter publiziert. Jede Generation und vielleicht jede krisenbezogene Zeit kann von einem fundierten Weimar Buch profitieren. Mein subjektiver Eindruck Positiv: „Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934“ lässt viele Zeitgenossen aus Politik, …

Krise ohne Alternative und mit Fortsetzung

Krise ohne Alternative und mit Fortsetzung

Die Liste der verschleppten Probleme und ausstehenden Reformen in Deutschland ist lang.

Reformstau und Reformfelder

  • Gesundheitssystem
  • Soziale Sicherung mit Rente und Pflege
  • Arbeitslosigkeit
  • Alterung der Gesellschaft
  • Migration, legal und illegal
  • Fachkräftemangel
  • Infrastruktur
  • Digitalisierung
  • Bürokratisierung
  • Digitalisierung und Modernisierung der Staatsbürokratie
  • Steuern und Abgaben
  • Energiepolitik
  • Geldpolitik
  • Deindustrialisierung ohne Ersatz
  • Verteidigung
  • Innere Sicherheit
  • Bildung
  • Standortqualität

Letztlich sind das alles Felder, in denen der Staat tätig ist, vielfach ein (Quasi-)Monopol hat, den Kurs und Weg bestimmt.

Dort bilden Etatismus, Übergriffigkeit und Kulturrevolution fundamentale Probleme, häufig im Verbund.

Wir leben in einer Krise ohne Alternative (Christian Meier zur späten römischen Republik). Es ist klar, was getan werden muss, aber die politisch Verantwortlichen können und wollen nicht das Notwendige tun. So nimmt die Krisenverschärfung ihren Lauf.

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Strukturelles Versagen geht immer von Personen aus

Strukturelles Versagen geht immer von Personen aus

Menschen in hohen Positionen ordnen viel an und wissen wenig. Das ist kein persönlicher Angriff, sondern ein systematischer Unterschied zwischen Bürokratie und freier Gesellschaft. Sobald ein einzelner entscheidet, unterliegt er oder sie dem selektiven Einfluss von Informationen und Beratern, dabei folgen Entscheidern nicht zuletzt ihren persönlichen Interessen. In einer dezentralen Ordnung geht das nicht. Viele kleine Entscheider folgen ihren Präferenzen, die durch Institutionen geleitet werden. In Hierarchien gibt es zudem die Phänomene der (angewiesenen) Unterordnung und der Ausprägung eines Hofstaats. Das gilt für die Führungskräfte und für die Gefolgschaft.

Wer diesen Welt-Artikel liest, der findet diesen Befund für die Gesundheitspolitik. Einige Auszüge:

Früh bekam das RKI offenbar politischen Druck: „Herr Spahn (Anm. d. Red.: der damalige CDU-Gesundheitsminister) hat angeordnet, dass eine Passage zu Schulschließungen in die Kriterien für die Risikoeinschätzung von Großveranstaltungen eingefügt wird.“ Schon am folgenden Tag verkündeten die Bundesländer nacheinander, die Schulen dichtmachen zu wollen.

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Begleitet wurde dies von der umstrittenen Kinder-Studie des Virologen Christian Drosten, der am 29. April 2020 vor einer unbegrenzten Wiederöffnung warnte. Während skandinavische Länder nach der Maßgabe „Kinder zuerst“ vorgingen, prophezeite der damalige SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach am 4. Mai 2020 auf Twitter: „Regulärer Unterricht fällt für mindestens 1 Jahr aus.“

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„Die Kinder wurden damals schon dazu benutzt, um Aktionismus zu demonstrieren“, sagt die Ärztin Andrea Knipp-Selke, die in Köln praktiziert. „Es ging nicht um ihre Belange, sondern immer nur um das Eindämmen des Infektionsgeschehens.“

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Miese Menschen ertragen und lenken

Miese Menschen ertragen und lenken Ein besonders unangenehmer Zeitgenosse in Ihrem beruflichen oder privaten Leben – an wen denken Sie? Jeder kennt einen, wenn nicht mehrere, hoffentlich nicht zu viele. Es gibt temporäre und amtliche Arschlöcher. Die „dauerhafte Zurschaustellung feindlichen verbalen und nonverbalen Verhaltens ohne körperlichen Kontakt“ definiert für Robert I. Sutton, Professor in Stanford, Arschlöcher. Zwei Tests geben Aufschluss: 1. Fühlt sich die „Zielperson“ nach einem Gespräch „bedrückt, erniedrigt, demotiviert oder herabgesetzt“ und 2. …