Kompendium Ordnung der Freiheit
Kompendium Ordnung der Freiheit

Trickle Down Theorie – Steuersenkungen begünstigen Reiche?

Thomas Sowell ist ein großartiger Ökonom und Denker, analytisch und empirisch. Für sein Stipendium reichte, so die anekdotische Begründung aus der Biographie „Maverick“, der 1-Satz-Hinweis von Milton Friedman an die Geldgeber aus, Sowell sei zu klug, um Sozialist zu bleiben, dem George Stigler als Gutachter lediglich zustimmte. Sowell hat sich kritisch mit der „Trickle Down Theorie“ auseinandergesetzt. Er hält die Debatte für eine Auseinandersetzung mit einer Karikatur des Originals, was mit Schumpeter regelmäßig die Regel …

Lieferkettenprobleme wesentlich politisch bedingt

Warum stockt die Versorgung mit Gütern aller Art weltweit? Engpässe bei Konsumprodukten, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie bei Investitionsgütern haben seit 2020 zugenommen und spiegeln sich längst auch in steigenden Preisen. Vor Ende 2022 soll sich das Problem nicht auflösen – bei Fahrrädern lautet die Prognose 2024. Die Ursachen lassen sich auf Angebot und Nachfrage im Rahmen der Covid-19-Pandemie zurückführen. Beide werden durch Politik beeinflusst. In der nachfolgenden Perspektive ist nicht die Pandemie, sondern die …

Regulierung hat die Finanzkrise verursacht

Die Aufarbeitung der Ursachen für die Finanzkrise 2007/08 ist bereits während und kurz nach der Krise vorangeschritten. Nach den Monographien von Thomas Sowell (The Housing Bust and Boom) und Thomas Woods (The Meltdown) hat Arnold Kling am Mercatus Center der George Mason University (GMU, USA) einen Arbeitsbericht vorgelegt, der den bezeichnenden Titel trägt: „Not what they had in mind: A History of Policies that Produced the Financial Crisis of 2008“. Kling ist ein Insider, hat …

„New Deal“ verlängert Weltwirtschaftskrise zur Großen Depression

Viele Menschen blicken immer wieder auf die Weltwirtschaftskrise, die in den USA aufgrund ihrer einzigartigen Länge und Tiefe als „Große Depression“ bezeichnet wird, und die Politik des „New Deal“. Sie hoffen dort Lösungen für aktuelle Probleme zu finden. Das ist in der Tat möglich, jedoch nicht entlang der offiziellen Pfaden des Mainstreams. Der New Deal war eine Mixtur aus staatlichen Ausgaben und Kreditvergaben, Regulierungen und Besteuerungen sowie einer expansiven Geldpolitik, die Steven D. Levitt in …

Was ist Ordnungspolitik?

Ordnungspolitik bezeichnet(e) alle staatlichen Maßnahmen, die auf die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft einwirken – also auf Regeln und Grundsätze des menschlichen Zusammenlebens. Ordnungspolitik verändert die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens, ja des Lebens insgesamt. Das liegt daran, dass Ordnungspolitik Regeln verändert und damit zugleich die Anreize für die Menschen, Dinge zu tun und zu lassen. Zu den herausragenden Rahmenbedingungen einer freien Ordnung gehören die Unantastbarkeit von Leib, Leben und Privateigentum, die Freiheit des Individuums vor Bevormundung …

Korporatismus, nicht Kapitalismus, ist das Problem

Der Kapitalismus war lange nicht Gegenstand einer derart selbstverständlichen Kritik. Spätestens seit der sogenannten Finanzkrise gehört es praktisch zum (vermeintlich) guten Ton, Kapitalismuskritiker zu sein. Verteidiger der Marktwirtschaft, die auf das umfassende Staatsversagen hinweisen, gelten als randständig. Eine Ausnahme wird allerdings gemacht, wenn man auf die Allianz von „Big Business“ und Big Government“ zu sprechen kommt, die beide vom herrschenden Finanzsystem profitieren. Hier würde man leichthin auch mit Verschwörungstheorien punkten. Hingegen kann man derzeit den …

Kapitalismus – Begriff für eine längst vergangene Epoche

Kapitalismus: Kampfbegriff von Kritiker und Befürwortern, der im Grunde genommen nur noch tauglich ist, wenn er als Bezeichnung für historische Abschnitte der Geschichte dient, z.B. Hochkapitalismus für die Zeit ab der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert. Grundsätzlich bezeichnet Kapitalismus eine Wirtschaftsform, die durch Privateigentum an Produktionsmitteln und Steuerung des Wirtschaftsgeschehens über den Markt gekennzeichnet ist, wobei dem Produktionsfaktor Kapital eine herausgehobene Bedeutung zugemessen wird. Der Begriff begegnet seit dem Beginn des 19.Jahrhunderts, wurde aber vor …

Irrweg Luxussteuern

Dem Konsum von Luxusgütern und dem Streben nach Statussymbolen wird vielfach scheinheilig begegnet. Die Boulevard-Medien verlören ohne die Berichte über die Reichen und Schönen ihr glanzvollstes Themenfeld. Zugleich sind die Reichen der Lieblingsfeind linksintellektueller Eiferer, die nach staatlicher Umverteilungsgerechtigkeit rufen. Durch die Geschichte der Nationalökonomie zieht sich eine ähnlich negative Haltung. Luxusgüter-Konsum wurde meist moralisierend, d.h. negativ begegnet. Dies gilt noch heute in tonangebenden mikroökonomischen Modellen. Bereits die Merkantilisten hatten ein aufwändiges Konsumverhalten breiter Schichten …

Inflation trifft die (kleinen) Verbraucher besonders hart

Wider aller Erfahrung gilt Inflation manchen Menschen immer noch als probates Mittel, um der Staatsverschuldung Herr zu werden und einen Ausweg aus der selbst gestellten Schuldenfalle zu finden. „Mich trifft es ja nicht.“ lautet die Parole. Leider beruht diese Vorstellung auf Unwissen. Inflationsapologeten sei zugerufen: Schießt Euch nicht ins eigene Knie und schon gar nicht in das Eurer Nachbarn! Inflation ist die Ausweitung der Geldmenge. Dieses monetäre Phänomen wird heute vielfach mit Teuerung (auch Preisinflation) …

Die Nachfrage nach Gütern ist nicht identisch mit der Nachfrage nach Arbeit

Einer der größten Irrtümer der westlichen Gesellschaften wurde durch Friedrich August von Hayek bereits am 27.01.1981 an der London School of Economics entzaubert. Sein Vortrag „The Flow of Goods and Services“* entlarvt die heute noch weit verbreitete Auffassung von John Maynard Keynes als fundamentalen Irrtum, dass die Nachfrage nach Gütern gleichsam automatisch der Nachfrage nach Arbeit entspreche. Auf diesem falschen mentalen Modell beruhen jedoch Überzeugungen wie der Staat könne oder müsse sogar in einer wirtschaftlichen …

Die Logikfalle des Gesellschaftsvertrags

Die Notwendigkeit eines Staates begründen Vertragstheoretiker wie folgt: Bilaterale Verträge können letztlich nicht ohne eine dritte Kraft durchgesetzt werden, weil keine der beiden Seiten die Durchsetzung des Vertrages erzwingen kann. Für den ungarischen Philosophen Anthony de Jasay enthält diese Sicht mehrere logische Fehler: Die Parteien sollen nicht in der Lage sein, eine Übereinkunft über die Durchsetzung ihrer Verträge zu erzielen. Zugleich sollen sie aber eine Übereinkunft über die Etablierung einer dritten Partei bilden können, die …

Deflation ist eine natürliche Reaktion

Deflation ist das Gegenstück zur Inflation. Deflation ist zu allererst eine Reaktion auf die vorangegangene Inflation. Die Geldmenge schrumpft nach einer inflationären Geldmengenausweitung wieder. Dabei entlarvt die Deflation Investitionen, die erst im Zuge der Inflation in Gang gesetzt wurden, als unrentable Projekte. Rezession und Arbeitslosigkeit sind in einem solchen Fall regelmäßig die Folge. Preise fallen und die Wirtschaftsleistung schrumpft. Weil Unternehmen, Banken und Staaten im Zuge der Deflation Pleite gehen, verlieren Sparer Ersparnisse. Zweifelsohne ist …

Der Che Guevara Mythos

Der Peruaner Alvaro Vargas Llosa gilt als einer der führenden Freiheitsdenker und Aufklärer Südamerikas. Noch hat allerdings Che Guevara einen Popularitätsvorsprung. „Che“ prankt auf T-Shirts, Taschen und Fahnen. Kinofilme strickten an seinem Mythos mit – der Sozialrevolutionär, der Arzt, der Bohemian, der gern reiste und Cuba vom Kapitalismus befreite. Es wird Zeit, die Popikone vom Sockel zu stoßen und Konsumenten wie Revolutionsromantikern darüber aufzuklären, mit wem sie eigentlich herumlaufen oder hinterherlaufen: Einem Mörder, der mehrere …

Der vermeintliche Deismus des Liberalismus

Vertretern des klassischen Liberalismus wird ein Deismus, ein gleichsam göttlicher Glaube an die natürliche Funktionsfähigkeit einer freiheitlichen Ordnung unterstellt. Die Vorwürfe von Sozialdemokraten aller Couleur, aber auch Dreiviertel- und anderen Bindestrichliberalen, richten sich gegen eine unterstellte Ordnungsvorstellung. Kritisiert werden die zuweilen als „Paläoliberale“ (Alexander Rüstow) bezeichneten konsequenten Vertreter des methodologischen Individualismus im Wesentlichen wegen ihres unbeirrten Eintretens für eine unpersönliche Form der sozialen Koordination menschlicher Aktivitäten. Die Kritik hat drei Facetten, die letztlich von dem …