Verantwortung, (m)eine Sicht
Verantwortung, (m)eine Sicht

Verantwortung, (m)eine Sicht

Verantwortung, (m)eine Sicht

Inspiriert durch Christine Kloess, die mich zum Nachdenken brachte.

Verantwortungsvolles Handeln ist ein wesentlicher Teil eines gelingenden Lebens – für den Handelnden und die Betroffenen.

Was kann ich beitragen, um Verantwortung zu mehren? Das ist eine offensichtliche Leitfrage.

Verantwortung bezeichnet für mich die Essenz des mündigen, handelnden Menschen. Verantwortungsvolles Handeln zeichnet eine Persönlichkeit aus. Für den klassischen Liberalismus kann Verantwortung ein verbindendes Element der Säulen Individuum, Freiheit, Eigentum, Recht, Privatheit, spontane Ordnung, Minimalstaat sein.

Verantwortung als Bild generiert von GPT-4*

In einer Übergangszeit, in der wir noch einige Jahre leben werden, wird Verantwortung zu einer besonders wertvollen Ressource. Verantwortung stiftet Vertrauen, erlaubt Führung, steht in Verbindung mit Integrität und trägt zu einem besseren Leben bei. Verantwortungslosigkeit verursacht das Gegenteil.

Auf Verantwortung lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven blicken. Dazu gehört

  • verantwortungsvolles Handeln – die Auswahl von Zielen, Mitteln und Wegen eingeschlossen,
  • die Pflicht, Verantwortung zu übernehmen,
  • die Zeit, die die Folgen von Verhalten mit und ohne Übernahme von Verantwortung offenlegt, genauso wie die Antizipation, die eine Voraussetzung bildet,
  • das Recht, die Regeln, die Konventionen, die von Verantwortung durchdrungen werden,
  • die soziale Institution Verantwortung, die zum Gelingen einer freien Gesellschaft beiträgt,
  • die Kräfte, die auf Verantwortung einwirken und sie wachsen oder schrumpfen lassen,
  • in Summe: Verantwortungsbewusstsein ausprägen und verantwortungsbewusst sein.

Schließlich bietet auch die Betrachtung des Gegenteils, der Verantwortungslosigkeit, wertvolle Einsichten.

Verantwortung gibt es nur individuell, nicht kollektiv. Nur der einzelne Mensch handelt und ihm kann Verantwortung zugemessen werden.

Wir leben in einer paradoxen Zeit. Die Entwicklungen auf technischer, gesellschaftlicher, wissensmäßiger Ebene sind durch Dezentralität und Differenzierung geprägt. Zugleich hängt die Politik, unser Staatsverständnis eingeschlossen, gerade in Deutschland hierarchischen, zentralistischen, eindeutigen Positionen an. Das wird nicht so bleiben können, wenn wir Lebensqualität mehren wollen.

Die Übernahme von Verantwortung, mehr noch im Sinne von Christine Kloess „Verantwortungsbewusst Sein“, tut Menschen gut, gerade weil sie vielfach risikoavers sind. Man wächst mit seinen Aufgaben. Leistung beflügelt. Ein selbstbestimmtes Leben kann glücklich machen. Ein passendes Leben im Sinne von Remo Largo ist selbstverantwortet, nicht vorgegeben.

Mehr Verantwortung dürfte mit weniger Schnelllebigkeit, stärker kontrollierten Emotionen, weniger Sensationshype und mehr Konzentration auf das Wesentliche einhergehen, nämlich unsere Umgebung, unseren Alltag und all das, was uns täglich tatsächlich beeinflusst. Entscheidend ist die Realität vor Ort, nicht der Konstruktivismus auf der politisch-medialen Metaebene, global. Das gilt umso mehr angesichts der Polykrisen, die wir nicht beeinflussen können und die uns nur bedingt beeinflussen. Verantwortung tut so auch der Gemeinschaft gut, in der wir leben, ob real oder virtuell mit einander verbunden.

Verantwortungsvoll handeln ist nur in Freiheit möglich und berücksichtigt die Folgen meines Handelns unter Einhaltung von Pflichten. Selbstverantwortung ist ein Schlüssel für eine freie Gesellschaft. Am Rande sei erwähnt: das ist ein wesentlicher Grund für die Kritik der ordo- und neoliberalen am Wohlfahrtsstaat und seiner „komfortablen Stallfütterung“, die zur „Verhausschweinung“ der Bürger führt, wie es Wilhelm Röpke nannte.

Wer weniger Bürokratie möchte, plädiert für mehr eigenständige Verantwortung, für weniger Regeln und mehr (eigen)verantwortungsvolles Handeln. Autoritäre Ambitionen werden durch Selbstverantwortung in Freiheit gebremst.

Verantwortung wird eine Schlüsselrolle in den nächsten Jahren spielen.

 

* Das Bild betont den individuellen Charakter von Verantwortung. Es zeigt eine Person an einem Scheideweg, mit einer Fackel und einer Waage in der Hand, um die Bedeutung verantwortungsvollen Handelns und die Folgen von Entscheidungen darzustellen. Die Person strahlt Entschlossenheit und Fokussierung aus, um die persönliche Verantwortung zu unterstreichen.