Das Plädoyer von Frank Schäffler und seinen Mitstreitern für eine freiere, gerechtere Welt kommt genau zur richtigen Zeit. Seit Jahren dreschen viel zu viele Politiker und Vertreter von Sonderinteressen wieder Phrasen. Wiederholt werden die ewig gestrigen Parolen aus dem 19. Jahrhundert, aus der Schutzzolldebatte. Tatsächlich schützen Zölle nicht, sondern schaden – vor allem der eigenen Bevölkerung.
Dem setzt der Bundestagsabgeordnete und Geschäftsführer von Prometheus – das Freiheitsinstitut die Stimme der Vernunft entgegen. Und sie erschallt vielstimmig, erfreulicherweise von mehr als einem Dutzend Autoren, darunter sind sehr viele junge Nachwuchswissenschaftler.
Der Perspektivenreichtum ist groß: Gerechtigkeit, Entwicklung, Humanität stehen am Anfang als Teil einer Kampagne für den Freihandel. Historische Einsichten und Texte von und über Richard Cobden stehen neben ökonomischen, wie der Entwirrung des Missverständnisses über den „Außenbeitrag“ als vermeintlichem Indikator für die heimische Wirtschaftsleistung. Handelsabkommen, Wirtschaftssanktionen und TTIP werden ebenso kenntnisreich und konzise behandelt wie die finanzstarken Netzwerke der Freihandelsgegner.
Der Band bereichert auch Fortgeschrittene. Die wichtigen Argumente lassen sich schnell erschließen, die komplexeren Begründungen rasch nachlesen. Das war gestern und ist heute und morgen überaus wichtig. Einer der unermüdlichsten Verfechter von Freihandel unserer Zeit, Donald J.
Boudreaux, urteilte: „Trade is among the least-complicated economic matters to understand but also among those (along with monetary policy) that are most widely misunderstood by the general public.“
Frank Schäffler, Clemens Schneider, Florian A. Hartjen und Björn Urbansky (Hg.): Freihandel für eine gerechtere Welt, Edition Prometheus, Finanzbuchverlag, München 2018, 188 S, 18,99 Euro.