Andreas Hoffmann hat einen lesenswerten Artikel auf dem Blog ThinkMarkets publiziert: Beware of Financial Repression. Der Begriff bezeichnete zunächst die politische Beeinträchtigung von Kapitalmärkten und wird heute für die Privilegierung von Staatsanleihen, um die Staatsfinanzierung zu verbilligen, verwendet.
Wie geschieht das? Durch – ja so heißt der vor einiger Zeit in Mode gekommene vage Begriff wirklich – makroprudentielle Politik. Dieser vage technokratische Terminus zielt auf die Überwachung der Stabilität des Finanzsystems. Konkret: Staatsanleihen werden bevorzugt, indem sie durch Regulierung zur Anlagepflicht von Versicherungen, Pensionsfonds und Banken werden.
Andreas Hoffmann nennt drei Probleme, die durch finanzielle Repression verursacht werden. Finanzmärkte werden verzerrt. Konflikte und Protektionismus werden begünstigt. Eine Interventionsspirale wird in Gang gesetzt.
Im Grunde, so ließe sich kommentieren, handelt es sich bei finanzieller Repression um eine weitere Lüge. Der Lügenmechanismus ähnelt dem von Keynes, der bekanntlich an die Stelle von erforderlichen Lohn- und Preissenkungen eine Entwertung des Geldes durch Inflation empfahl.
Statt die Staatsfinanzierung über Geschäftsbanken, zumeist in Konsortien, zu Marktkonditionen zu gewährleisten und auch Staatsbankrotte durch Geschäftsbanken zu organisieren, lügen und betrügen nunmehr staatliche Organisationen die Menschen. Zentralbanken manipulieren Zinsen, betreiben permanent eine finanzielle Unterdrückung marktwirtschaftlicher Aktivitäten und verschleppen im Verbund mit den Staatsführungen die Sanierung der öffentlichen Finanzen. All das geschieht im Namen des Fortschritts. Kein Wunder, dass der Goldstandard geschmäht wird.