250 Jahre Wohlstand der Nationen – weitgehend vergessen
250 Jahre Wohlstand der Nationen – weitgehend vergessen

250 Jahre Wohlstand der Nationen – weitgehend vergessen

250 Jahre Wohlstand der Nationen – weitgehend vergessen

In zwei Jahren ist es so weit. Der „Wohlstand der Nationen“ von Adam Smith jährt sich hinsichtlich seines Erscheinens zum 250. Mal.

Tatsächlich ist die Wohlstandsentwicklung der Staaten und Bevölkerungen, die der Aufklärung gefolgt sind, die ein Mindestmaß an ökonomischen Gesetzen befolgt haben, enorm. Wer Ende des 18. Jahrhunderts in Edinburgh lebte, konnte sich eine Welt mit Smartphones, Flugreisen, lebensrettenden Operationen für jedermann, Prophylaxe und Kieferwurzelbehandlungen, aber auch Wohnkomfort, Kanalisation und Strom aus der Steckdose kaum vorstellen.

Leider behandelt der Westen seine großen Denker nicht anständig. Die Lippenbekenntnisse anlässlich von Jubiläen unterscheiden sich von den Taten. Es lohnt sich, die Errungenschaften der Aufklärung für die Menschen insgesamt und die wirtschaftliche Entwicklung speziell in Erinnerung zu rufen. Die Zeit ist reif für eine zweite Aufklärung, geistig und materiell auf jeden Fall, aber leider nicht machtpolitisch. Zudem erscheint es überfällig, die Ratschläge liberaler Ökonomen zu beherzigen. Planification, Sozialismus und Wirtschaftsfaschismus sind keine akzeptablen Alternativen.

Wer möchte, findet die Vernachlässigung der Aufklärung angesichts des Zustands von Adam Smiths Grab symptomatisch, seine triste, vergitterte, kaum gepflegte und lieblose letzte Ruhestätte auf dem Canongate Kirkyard nahe der Royal Mile.

Bemerkenswert: Die Aufklärung war ein europäisches Phänomen. Schottland spielte eine bedeutende Rolle: ein kleines Land, international offen – die Elite war viel in Amsterdam und Paris, daneben auch etwas in London präsent, mit (Frei-)Handelsbeziehungen und einer wachsenden Koalition von Denkern, Rednern, Unternehmern und Politikern, die das altes System staatlicher Privilegien und staatlicher Monopole, des ökonomischen Nullsummendenkens und (Um-)Verteilens aufbrachen.

Mehr dazu bald anlässlich der Lektüre einer wirtschaftsgeschichtlichen Analyse Britanniens von 1700 bis 1850: The Enlightened Economy.