Der Untergang des Westens: Krieg der Sterne enttäuscht jede Hoffnung
Der Untergang des Westens: Krieg der Sterne enttäuscht jede Hoffnung

Der Untergang des Westens: Krieg der Sterne enttäuscht jede Hoffnung

Sie waren Underdogs, sozial, individuell, mit Charakter, und strebten nach Harmonie – in der Galaxis und in ihrem persönlichen Umfeld. Im ersten Star Wars Film, der in die Kinos kam, war die Welt noch in Ordnung oder sollte sie vielmehr wieder werden. Der Glücksritter Han Solo war ein Individualist, der sich im Moment größter Gefahr in den Dienst seiner Freunde stellt und Darth Vader in den Weltraum um den zerberstenden Todesstern katapultierte. Was sich neckt, das liebt sich – diese Volksweisheit galt für ihn und Prinzessin Leia, die aristokratische, kämpferische Jugendschönheit mit den unmöglichen Frisuren. Ein Traumpaar des Kinos war in einer Liebesgeschichte zu sehen, die inmitten des Sternenkriegs spielte. Niemals sexualisiert, aber dennoch mit viel Sexappeal und Charme wies Leia als Anführerin auch ihren Freunden kraftvoll den Weg. Wie ihr Bruder Luke, von dem sie nach der Geburt getrennt wurde, wuchs sie ohne Eltern auf; die Mutter starb bei der Geburt, der Vater wurde zum universalen Teufel Darth Vader. Han Solo, Prinzessin Leia und Luke Skywalker waren Freunde und bildeten eine Familie, zusammen mit den schrägen Droiden C3PO und R2D2, aus deren Perspektive ein Großteil der Saga erzählt wird. Man überspannt den Bogen nicht, indem Obi-wan Kenobi und Yoda als kauzige Onkel sowie Lando Calrissian als letztlich verlässlicher Freund verstanden werden. Episode IV (folgende) war nicht zuletzt eine Geschichte von Freundschaft und dem Streben nach einer heilen Welt. Der Kampf von Gut gegen Böse wurde von Freundschaft und Familie getragen. Das Happy End war eine Familienszene, in der selbst die Verstorbenen am Lagerfeuer der Ewoks präsent waren, mit dem von seinem Sohn geretteten Teufel nunmehr engelsgleich.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Die Drei nebeneinander, sichtbar verbunden, Leia mit einer dezenten, vielsagenden Geste.
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Welch ein Trauerspiel gibt Episode VII ab! Man kommt nicht um derbe Worte umhin: Die Skriptschreiber haben die Story verkackt. Han Solo und nunmehr General Leia leben getrennt in der Galaxis und jeder macht seinen Job, halbseidene Geschäfte und die Rebellion führen. Eine gescheiterte Beziehung, die so unglaubwürdig und unwürdig ist, wie die Ursprungsgeschichte das Herz erfrischte. Ihr missratener Sohn wurde viel zu früh von Leia weggeschickt, obwohl sie doch in den ersten drei Episoden das entgegengesetzte Ziel so erfolgreich verfolgten. Der Niedergang des Gleichgewichts der guten Ordnung infolge von Patchwork-Familie und fehlgeleitetem Individualismus. Der pubertierende Sohn und Wannabe-Vader, begeht einen perfiden Vatermord. Der Großvater muss als schlechtes Vorbild entgegen der Lehre der Saga herhalten. Echte Freundschaft blitzt nur zwischen dem glänzend aufgelegten Harrison Ford und Chewbacca als Relikt einer vergangenen Zeit auf. Luke taucht lediglich am Rand, ganz am Ende der Geschichte auf; er hat sich vollkommen isoliert, seine Freunde und Familie verlassen. Dazu ein überflüssiger Hauptnebendarsteller, Finn, der eine ganz schwache Fusion der Charaktere von Luke und Han geben muss und doch nur wie ein politisch korrekter, weil schwarzer, Quotist wirkt. Vielleicht wird der Ex-Sturmtruppler noch Präsident der Republik. Das Filmposter mag als Beleg dienen: Effekte ohne Zusammenhang.
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Immerhin kämpft sich Rey als Schrott sammelnde Reinkarnation Lukes mutig durch die Bilderorgie. Wenn Hollywood indes ein Spiegelbild des Westens ist und den Weg weist, dann versinkt nicht nur Krieg der Sterne in Patchwork und Politischer Korrektheit.