Krise
Krise

Buch des Monats Januar 2017

Krise und Zukunft der Demokratie ist ein zeitloser Titel. Viele Einsichten, die Felix Somary in seinem 1952 erschienen Essay bietet, sind heute bedenkenswert. Das liegt an seiner unzeitgemäßen Haltung: Nonkonformismus gepaart mit Unabhängigkeit von der Umgebung. Sich vom Rauschen des alltäglichen Nachrichtenstroms fernzuhalten ermöglicht tiefere Einsichten. Dazu gehören die folgenden: Der Staat wurde zum Schutz der Menschen geschaffen, war aber bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem überbordenden Lenkungsorgan des täglichen Lebens …

Zentralbankunabhängigkeit? Marktabhängigkeit!

Für die Existenz von Zentralbanken wird gerne die Unabhängigkeit und zuweilen auch die Expertise der vermeintlich neutralen Technokraten ins Feld geführt. Es gibt zahlreiche historische und theoretische Widerlegungen dieser Behauptung, darunter die Bedeutung des Zentralbankchefs für die Geldpolitik, wie sie Milton Friedman und Anna Schwartz u.a. am Beispiel der Großen Depression aufgezeigt haben, und die Naivität, die Hjalmar Schacht gegenüber Hitler an den Tag gelegt hat. Die Anmaßung von Wissen und somit die mangelnde Expertise …

Demokratie-Krise und ihre Überwindung

Die Demokratie steckt in der Krise. Dieser Befund ist nicht neu, rückt aber nach dem (medialen) Abklingen von Finanz- und Weltwirtschaftskrise, von Euro- und EU-Krise einschließlich Brexit allmählich in den Vordergrund der politischen Debatten. Seit Jahren ist das Ansehen von Politiker und Parteien dramatisch schlecht, laufen den etablierten Parteien in Deutschland die Mitglieder in Heerscharen davon. Demokratie Ralf Dahrendorf hat bereits vor über 10 Jahren in einem gleichermaßen anregenden wie klugen Gespräch mit Antonio Polito …

Krisenzeit der Ökonomen

Die reichen Erträge der 33. Tagung des Ausschusses für die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften des Vereins für Socialpolitik aus dem Jahr 2012 liegen vor. Eingeleitet mit einem Beitrag von Bertram Schefold „Goethe und die anschauliche Theorie“ über dessen wirtschaftspraktische Leistungen und wirtschaftstheoretische Kenntnisse – Goethe kann als Bindeglied zwischen kameralistischer Tradition und Historismus gelten – befassen sich sechs dogmengeschichtlich bemerkenswerte Beiträge mit Ökonomen um die Zeit des Ersten Weltkriegs. Die Krise der Nationalökonomie in der Weimarer …

Buch des Monats Juni

George Gilder: The Scandal of Money. Why Wall Street recovers but the economy never does, Regnery Publishing, Washington 2016, 202 S., 27,99 US-Dollar. New York Times Bestseller Autor George Gilder legt den völlig kranken Mechanismus des Zentralbanksystems offen – verheerend für die Realwirtschaft und segensreich für die Profiteure des Finanzsystems. Keineswegs handelt es sich indes um simples Bashing des Geldsozialismus. Vielmehr erläutert der New Yorker Publizist seine Auffassung von Geld als dem zentralen Informationswerkzeug schlechthin. …