links und rechts
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Überg­angsherrschaft

Überg­angsherrschaft Kolja Zydatiss sorgt sich beim Freiblickinstitut um die liberale Demokratie Der Buchtitel ist Programm. Interregnum: Was kommt nach der liberalen Demokratie? Kolja Zydatiss und Mark Feldon gelingt es, politisch-kulturelle Verfallserscheinungen unserer Zeit auf den Punkt zu bringen und so Gefährdungen der liberalen Demokratie zu identifizieren. Fundamentale Problem kommen von links, die problematischen Reaktionen von rechts. Inspiriert und informiert durch die Buchvorstellung mit Diskussion im Berliner Salon des Freiblickinstituts durch den Journalisten und Autor Kolja …

Liberal ist der Weg

Liberal ist der Weg

Deirdre McCloskey ist eine einzigartige Persönlichkeit, bekannt durch ihr vielseitiges Werk über die bürgerliche Ethik. Die Professorin für Ökonomie und Literatur hat kein Blatt vor den Mund genommen als sie sich zu einer Links-Rechts-Debatte geäußert hat. Das Schema ist gleichermaßen orientierungs- und identitätsstiftend wie es für Liberale vielfach irreführend ist. Linke und Rechte verbindet, dass sie keine Freunde einer freien Gesellschaft sind – und keine Menschenfreunde. Deirdre McCloskey formuliert das so (via Café Hayek, übersetzt):

Die Konservativen behaupten, dass sie den ethisch richtigen Weg einschlagen. Das tun auch die Progressiven. Ich kann nur sagen, dass wir Liberalen ihn wirklich gehen. Alle politischen Theorien, mit Ausnahme des wahren Liberalismus, behandeln die Bürger wie Kinder, was leicht in Sklaverei umschlägt. Die Rechten behandeln sie als böse Kinder, die zu ihrem eigenen Wohl überwacht, verachtet, diszipliniert und zum Narren gehalten werden müssen. Die Linke behandelt sie als traurige Kinder, die zu ihrem eigenen Wohl überwacht, verwaltet, subventioniert und zum Narren gehalten werden müssen. Nach Ansicht der Konservativen besteht der Zweck des Staates darin, die Menschen tugendhaft zu machen. Der Zweck, so die Progressiven, ist, sie gleich zu machen. Wahre Liberale entgegnen, dass es nicht die Aufgabe des Kongresses oder der Harvard-Fakultät ist, das Leben von Erwachsenen zu regeln. Einer der Diskutanten von Heritage schlug einen „umsichtigen Schutz“ für die strategische Produktion gegen die Chinesen vor. Glaubt irgendjemand hier, dass der Kongress irgendetwas „Umsichtiges“ tun wird? Wahrer Liberalismus ist eine Philosophie des Realismus, die die Bürger wie Erwachsene behandelt. Das ist der einzige „Adultism“.

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Die Stunde der Liberalen

Die Stunde der Liberalen In Deutschland und Europa gewinnt das politische rechte Lager seit einigen Jahren an Aufmerksamkeit. Zu den Gründen gehören als relevant erachtete (neue) politische Parteien, Regierungen und Staatsführungen, der Bedeutungsverlust von Volksparteien und das Abdecken des rechten Wählerspektrums durch spezifischere Parteien, das Aufkommen identitärer Bewegungen, eine jahrelange eher linke politische Dominanz in Regierungen, ein links der Mitte liegender Schwerpunkt der Medien und der herrschenden Meinung, ein von Links geführter Kulturkampf um Sprache, …

Keine Toleranz für zersetzende links-grüne Sprache und Gedanken

In einem lesenswerten Beitrag auf „Dezentralismus“ schreibt Torben Halbe gegen die lahme, unzulängliche Verteidigung der Freiheit an. Zugleich zeigt er die beängstigende Bedrohung auf, die uns nicht von außen als Krieg droht, sondern von innen heraus bereits in beträchtlichem Maße zersetzend wirkt. Einige Auszüge: „Für den Umgang mit den linksgrünen Sprach- und Gedankenbausteinen muss eine Ausnahme gemacht werden. Diese sind zerstörerisch. Sie zerstören nicht nur selbst die Meinungsfreiheit, weswegen Poppers Paradoxon der Toleranz ohnehin schon …

Eine Bedrohung, zwei Erscheinungsformen: linke und rechte Gewalt

Die Geschichte ist bekanntlich die beste Lehrmeisterin, zuweilen allerdings mit den schlechtesten Schülern – vielleicht sind sie auch nur ein wenig vergesslichen. Angesichts der heute überbordenden linken Gewalt, die es nicht geben soll, darf, kann, weil das Böse nur von rechts kommen soll, darf, kann lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Vor gut zehn Jahren haben die beiden Historiker Jörg Baberowski und Anselm Doering-Manteuffel die Gewaltexzesse und die Vernichtung in einem rechten und einem …

Nicht der Wahrheit letzter Schluss

Mir wurde das Buch „Die letzte Stunde der Wahrheit“ des Soziologen Armin Nassehi empfohlen. Ich mag es nicht, gar nicht. Ich finde nicht Neues darin. Und das als Anhänger des Liberalismus, dem Nassehi mangels Gesellschaftstheorie nichts abgewinnen kann. Für mich klingt es indes so, als möchte er doch gerne eine liberale neue Sicht auf die Gesellschaft vertreten. Linke und rechte Beschreibungen der Realität hält er zu recht für unterkomplex. Überhaupt ist Komplexität und Perspektivenvielfalt ihm …

Zersetzt: die liberale Ordnung unter Druck von links und rechts

Kluge Gedanken werden längst nicht mehr (allein) in Zeitungen und akademischen Zeitschriften publiziert, sondern digital von privaten Instituten. Dazu gehört das Research Institute der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, das von Thomas Mayer geleitet wird, zuvor Chefökonom der Deutschen Bank. Integrismus und Identitäspolitik Norbert F. Tofall hat zusammen mit ihm einen erhellenden Beitrag unter dem Titel „Integristen und Identitäre. Anti-Globalisierung und Anti-Kapitalismus auf dem Vormarsch“ verfasst. Zeitlos und zugleich brandaktuell ermöglicht die Analyse der politischen, rechtlichen …