Allgemein
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Rätsel "Entfremdung der Eliten" gelöst

Warum scheint die Demokratie in Deutschland und dem Westen insgesamt mehr oder minder defekt zu sein? Warum entspricht das deutsche Parteiensystem allenfalls partiell den Präferenzen vieler Bürger? Warum haben sich die sogenannten politischen Eliten von der normalen Bevölkerung abgekoppelt? Diese Fragen stehen erst seit wenigen Jahren im Raum. Verschiedene hellsichtige Beobachter haben aktuell, aber auch bereits vor Jahren, mitunter Jahrzehnten Ursachen identifiziert, darunter den Niedergang des Nationalstaats als natürlichem Raum für eine parlamentarische Demokratie (Ralf …

Die Österreicher kehren heim nach Wien

Niveau und Vielfalt kennzeichneten die Hayek-Tage 2019 in Wien. Dazu haben nicht zuletzt die engagierten jungen Hayekianer beigetragen. Bei hochsommerlichen Temperaturen und einer Rekordbeteiligung erfreuten sich 120 Jahre nach dem Geburtstag des Nobelpreisträgers die Freunde von Freiheit und Selbstverantwortung, von Unternehmertum und Innovationen, von Eigentum und Leistung an guten Gesprächen und gelungenen Vorträgen im Kleinen Festsaal der Universität Wien. Die Friedrich August von Hayek Gesellschaft ist eine Vereinigung von Wissenschaftlern, Publizisten, Unternehmern und anderen engagierten …

Grüner Hype – warum?

Die Ursachen und inneren Widersprüche des grünen Zeitgeistes bilden den thematischen Schwerpunkt der Mai-Ausgabe des Rotary Magazins. Die fünf Beiträge beleuchten interessante und bekannte Aspekte der für Liberale gleichermaßen bizarr wie gefährlich anmutenden neokollektivistischen Strömung. Was nehme ich aus den Beiträgen mit, um es weiter zu geben? a. Die kleinste Oppositionspartei im Deutschen Bundestag erhält die größte mediale Aufmerksamkeit und konnte wesentliche parteipolitische Kernthemen weitgehend widerspruchslos verankern. b. Wohlstand und Haltlosigkeit befördern einen „Bionade-Biedermeier“ (Henning …

Die Klimafrage

Gastbeitrag von Ivan Paulavets Zwei Fragen sollen in diesem Zusammenhang vorab geklärt werden: (1) Welchen Inhalt hat der sogenannte Klimakonsens? (2) Wie kam das Ergebnis zustande. zu 1: Die Studie von John Cook, die immer wieder als Quelle für den 97%-Konsens dient, besagt lediglich, Wissenschaftler sind sich einig, dass der Mensch zur Klimaerwärmung beiträgt. Nur diejenigen, die CO2 als komplett klimaunwirksam ansehen, werden zu den 3% gezählt. Damit ist sogar Donald Trump einer von den …

Ein Blick in den Abgrund: die politische Religion des Ökologismus und Egalitarismus

Seit geraumer Zeit macht das Schlagwort von der Klimareligion die Runde. Ich halte diese Bezeichnung für weitaus mehr als einen politisch geeigneten Kampfbegriff, sondern vielmehr für analytisch erhellend. Tatsächlich gibt es einen fruchtbaren Ansatz, der in den Geschichtswissenschaften Religion und Totalitarismus zu einer gelungenen Analyse des Nationalsozialismus verbindet: Politische Religionen. Das Konzept der Politischen Religion eignet sich zur Analyse des Ökologismus, weil Ökologisten mit einer bemerkenswerten Vehemenz nur ihre reine Lehre zulassen, weil Andersdenkende als …

Privatheit – Zitadelle der Freiheit

„Daß Menschen eine eigene Sphäre beanspruchen, wird von der Macht nur selten respektiert.“ Deshalb liegt ein Schlüssel für die Begrenzung der Macht von Menschen über Menschen in der Privatsphäre. Wolfgang Sofsky wertet sie zur Privatheit auf. Privatheit wird zur „Zitadelle persönlicher Freiheit“. Liberale sehen bislang vor allem im Privateigentum eine Säule der Freiheit. Ohne Privateigentum keine Freiheit, keine Marktwirtschaft, keine freie Gesellschaft. Das Eigentum einschließlich der Verfügungsgewalt ist ein Kern, wenn nicht das Fundament der …

Ein Ausweg aus schlechtem Journalismus: konsequentes Denken

Auf der ersten Seite der Sonntagsausgabe des Tagesspiegels ist ganz rechts ein Leitkommentar abgedruckt mit der Überschrift: Konjunktur. Mehr Mut zum Investieren. Die Journalistin Carla Neuhaus argumentiert darin wie folgt: In Deutschland zeichne sich ein Ende des Aufschwungs ab. Die Politik müsse gegensteuern. Die Politik habe in den guten Zeiten der vergangenen Jahre viel Geld für Wahlgeschenke ausgegeben, die der Konjunktur nichts gebracht hätten. Die Politik habe zu wenig investiert, v.a. in Infrastruktur, aber auch …

Fiskalische Nachhaltigkeit erfordert institutionelle Kongruenz und Autonomie

In Berlin gibt es einen Spruch: „Was ist ein Kamel? Ein Kamel ist ein von einer Kommission entworfenes Pferd.“ Flapsig formuliert hat der Berliner Ökonom David Christoph Ehmke ein Kamel der politischen Ökonomie identifiziert, sogar zwei Kamele: Deutschland und die Eurozone. Im Mittelpunkt seiner an der Humboldt Universität bei Charles Beat Blankart entstandenen Dissertation steht die Frage welche Wege zur Nachhaltigkeit staatlicher Finanzen führen. David Ehmkes Antwort ist eine zweifache: Erstens sei institutionelle Kongruenz erforderlich, …

Politikkritik – heute: Förderung schadet Ostdeutschland

Die Milliardentransfers nach Ostdeutschland haben auch langfristige Schäden angerichtet. Dazu gehört der Erhalt von unproduktiven Arbeitsplätzen. Ein Markenzeichen der DDR-Wirtschaft war Vollbeschäftigung und geringe Produktivität. Das Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle hat die politische Förderung Ostdeutschlands kritisiert. Grundlage ist eine Studie, die nach drei Jahrzehnten Bilanz zieht. Das Postulat gleichwertiger Lebensverhältnisse habe in die Irre geführt. Die Produktivitätslücke (mindestens 20%, Stagnation seit 1999) zeige sich auch in niedrigeren ostdeutschen Löhnen. Ausländische Arbeitskräfte zieht es nach Westdeutschland. …

Herausforderung Kompromisslosigkeit

Ludwig von Mises gehört zu den großen Ökonomen und Sozialphilosophen. Seine Bekanntheit wächst seit der Finanzkrise in kleinen Schritten. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst des Ludwig von Mises Institut Deutschland, dessen Präsident Thorsten Polleit eine Einführung in sein Werk, verständlich für jedermann, in der Reihe Frankfurter Allgemeine Buch publiziert hat. Eingerahmt wird die Werkschau mit dem Schwerpunkt auf Mises’ Monographien durch Schilderungen des Lebens und Wirkens des Wiener und New Yorker Denkers, der nach …

Sozialismus mit freundlichem Gesicht

Download als pdf: FFG_190210_Sozialismus mit freundlichem Gesicht Kurzfassung Die Erneuerung des Liberalismus und der Erhalt seines Kerns sind zeitlose Aufgaben. Die kritische Auseinandersetzung mit Möchtegern-Liberalen gehört wesentlich dazu. Der nachfolgende Text wendet sich gegen das Anliegen von Lisa Herzog, die für einen vermeintlich zeitgemäßen Liberalismus wirbt, tatsächlich aber aus dem Liberalismus einen Sozialdemokratismus machen möchte. Gegentand der Auseinandersetzung ist ihr Buch: Freiheit gehört nicht nur den Reichen. Plädoyer für einen zeitgemäßen Liberalismus, C.H.Beck, München 2013, 207 …

Vom Staatsverfall zur Staatsreform

Erträge, so lautet die Schriftenreihe der Bibliothek des Konservatismus   Aktuell ist der 7. Band erschienen, den ich mit meinem abgedruckten Vortrag “Vom Niedergang der Demokratie – für einen freiheitlichen Staat” eröffne.   Meine Untersuchung erfolgt in zwei Schritten: der Analyse des Staatsverfalls folgen Vorschläge für die Reform des Staates. Es handelt sich gleichsam um angewandte Staatstheorie.   Auch wenn sich Geschichte nicht wiederholt, Parallelen zur Problematik, denen sich die Klassischen, Neuen und Ordo-Liberalen in …

Hayek-Essay-Wettbewerb 2019

Hayek-Essay-Wettbewerb 2019 Die Friedrich August von Hayek-Gesellschaft veranstaltet in Verbindung mit der Friedrich August von Hayek-Stiftung im Jahr 2019 wieder einen Essay-Wettbewerb. Das Thema in diesem Jahr lautet: „Ist ein bedingungsloses Grundeinkommen mit einer liberalen Gesellschaftsordnung zu vereinbaren?“ Teilnahmeberechtigt sind Studenten und Studentinnen im Diplom- oder Magisterstudium und in vergleichbaren Bachelor- / Master-Studiengängen sowie Doktoranden. Die Altersgrenze liegt bei 35 Jahren. Der Preis für den besten Essay (bitte nicht mit dem Charakter einer Seminararbeit) ist …

Nationalismus kann eine Tugend sein

Globalisierung. Grenzenlosigkeit. Kosmopolitismus. Wir reisen durch die ganze Welt, die auch medial zusammenzurücken scheint. Wer die EU kritisch sieht, gilt als europafeindlich. Nationalstaaten sind out. Nationalismus ist gefährlich. Trump, Orban, Brexit, alles böse. Stopp! Nicht ganz so schnell. Vielleicht ist der Internationalismus, für den auf der Love Parade in Berlin Dr. Motte mit den Worten „One World, One Future“ eine einprägsame Formel gefunden hat, nicht der Weisheit letzter Schluss.   Scheinbar völlig unzeitgemäß und definitiv …