Unternehmen in der Marktwirtschaft
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Unternehmen in der Marktwirtschaft

Unternehmen in der Marktwirtschaft

Herbert Hax: Unternehmen in der Marktwirtschaft, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, 189 S., ca. 23,00 Euro und antiquarisch.

„Unternehmen spielen eine wichtige Rolle in der Alltagserfahrung der Menschen.“ (S. 5) Das Buch wendet sich an Leser, die Klarheit über die Funktionsweise von Unternehmen und über ihre Rolle in der Marktwirtschaft verschaffen wollen, schreibt Herbert Hax (1933-2005), einer der seinerzeit führenden Wirtschaftswissenschaftler Deutschlands, als Prof. für BWL in Köln tätig und als langjähriges Mitglied im damals hochkarätig besetzten Sachverständigenrat.

Die Einführung in die Marktwirtschaft aus der Perspektive von Unternehmen enthält viele zeitlose Einsichten: „Das Grundprinzip der Marktwirtschaft ist: Wenn die geeigneten Rahmenbedingungen gegeben sind, führen die vom Erwerbsziel geleiteten Aktivitäten der Unternehmen zu einem Ergebnis, das, an den Maßstäben des Gemeinwohls gemessen, insbesondere an der Güterversorgung der Konsumenten, der bestmöglichen Nutzung aller verfügbaren Ressourcen entspricht.“ (S. 19)

Wie erfolgreich die Marktwirtschaft ist, das hängt also von den Rahmenbedingungen ab, die die Wirtschaftstätigkeit beeinflussen, darunter Infrastruktur, Rechtssicherheit und Frieden.

Der sachliche Überblick informiert über die Rolle, Bedeutung und Funktionsweise von Unternehmen und Unternehmern in der Marktwirtschaft. Alle wesentlichen Merkmale, die Unternehmen auszeichnen, von der Produktion über die Finanzierung bis zum Absatz und auch Interessenkonflikte in den Unternehmen sowie die Koordination von Menschen in komplexen Organisationsgefügen finden Beachtung; sie werden in einer vorzüglichen Verbindung von betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Perspektive miteinander verknüpft. Dabei wird die individuelle, subjektive Perspektive nicht der Aggregatssicht geopfert. Auch zum Nachschlagen eignet sich der kleine Band.

Prägend für die Marktwirtschaft ist für Hax der Wettbewerb auf Angebotsseite. Die Unternehmensleitung versteht er nüchtern als System zur Koordinierung ökonomischer Aktivitäten – also als Hierarchie im Unterschied zum dezentralen Markt. Indes gebe es in einer Marktwirtschaft beides. Große Unternehmen kämen auch durch persönliches Streben nach Macht und Einfluss zustande. Langfristig maximierten Unternehmen nicht den Gewinn, sondern das erwerbswirtschaftliche Bestehen sei handlungsleitend. Marktwirtschaft funktioniere nicht nach einer Gemeinwohl-Richtschnur, einem ohnehin unbestimmten Begriff. Nicht-staatliche Monopole seien zeitlich begrenzt positiv zu bewerten. Die Marktwirtschaft gehe sparsam mit Ressourcen um, wofür die Gewinnorientierung der Unternehmen wichtig sei. Eine Einführung, die heute gerade von Entscheidern gelesen und beherzigt werden sollte.