Ökonomie
Ökonomie

Interventionismus als Bumerang

Interventionismus als Bumerang Zur politischen Ökonomie von Außen- und Sicherheitspolitik Wirtschaftliche Freiheit, der Name des Ordnungspolitischen Journals, ist eine Maxime für viele Herausforderungen weit über die Wirtschaftspolitik und Wirtschaftstheorie hinaus. Politische Praxis und Analytik sind gut beraten diese Maxime ernst zu nehmen. Im angelsächsischen Raum ist die politische Ökonomie, zu der wirtschaftliche Freiheit zählt, in der Außen- und Sicherheitspolitik ein gleichermaßen etabliertes wie zunehmend interessantes Forschungsfeld. Das lässt sich exemplarisch an Monographien in führenden Wissenschaftsverlagen …

Mythos Soziale Marktwirtschaft

Entsprach die Soziale Marktwirtschaft jemals Erhards Intention? Im nachfolgenden Denkanstoss gehe ich der Frage nach, ob die Soziale Marktwirtschaft jemals der Intention von Ludwig Erhard, dem Wirtschaftsminister, Bundeskanzler und Vater des Wirtschaftswunders, entsprochen hat. Skepsis ist angebracht. Es fehlte nicht nur ein klares Konzept. Vielmehr ist die Realisierung der Sozialen Marktwirtschaft mit zahlreichen fundamentalen Verstößen gegen zentrale Auffassungen Erhards und gegen liberale Prinzipien verbunden. Das vermeintliche liberaleWirtschaftswunder wies beträchtliche etatistische, durch Lobby-Interessen und staatliche Eingriffe …

Aufstieg der Zombie-Ökonomie

LI-PAPER. Niedrigzinsen und staatliche Rettungsaktionen machen die Wirtschaft zunehmend krank. Michael von Prollius Unter Zombie-Unternehmen versteht man Unternehmen, die auf Wettbewerbsmärkten untergegangen wären, die aber ohne Berücksichtigung ihrer wirtschaftlichen Lage aufgrund von verbilligten Krediten und mit staatlichen Konjunkturprogrammen künstlich am Leben erhalten werden. Sie besitzen eine geringe Produktivität und bieten Produkte an, die unter ungetrübten marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht nachgefragt werden würden. In Europa können bereits rund 12 Prozent aller Unternehmen als sogenannte Zombie-Unternehmen klassifiziert werden. …

Ludwig von Mises und die Ursachen des Ersten Weltkriegs

Working Paper Michael von Prollius Vor 100 Jahren publizierte Ludwig von Mises sein zweites Buch „Nation, Staat und Wirtschaft. Beiträge zur Politik und Geschichte der Zeit“. Der dreiteilige Band ist weitgehend unbeachtet geblieben. Nachfolgend werden die Ursachen des Ersten Weltkriegs in „Nation, Staat und Wirtschaft“ in Bezug auf die moderne Geschichtswissenschaft untersucht. Dazu werden zunächst die Kernaussagen unter besonderer Berücksichtigung der Kriegsursachen herausgearbeitet. Anschließend werden Antworten auf die Frage gegeben, warum Mises Analyse weitgehend folgenlos …

Alternativen zum Euro in Vergangenheit und Zukunft

In einer Zeit der Alternativlosigkeit besitzen Alternativen einen besonderen Wert. Das gilt gerade für den Euro, der als Wahrzeichen der Krise und Spaltung Europas angesehen werden kann. Im Euroraum betreibt eine zentrale Behörde eine Geldpolitik für 19 Euro-Länder, die 19 verschiedene Fiskal- und Haushaltspolitiken praktizieren. Eine zentrale Behörde setzt einen Zins für 19 verschiedene Wirtschaftskulturen, 19 verschiedene politische Führungen und 19 unterschiedlich wettbewerbsfähige Wirtschaftssysteme fest. Eine amtliche Rechnung für die Euro-Misere stellte die Bundesbank den …

Konsumieren oder Sparen? Für eine Renaissance des Kapitalismus (Kurzfassung und Volltext)

Ausgabe 4/2016 der Wirtschaftspolitischen Blätter Sparen bedeutet Nichtkonsumieren. Sparen heißt für die Zukunft vorsorgen – mit Kapital von heute. Wer spart, kann in der Zukunft mehr konsumieren, vorausgesetzt das Kapital wurde produktiv verwendet. Die einzige Alternative besteht darin, mehr zu arbeiten. Sparen bedeutet nicht, etwas nicht auszugeben, was man nicht hat. Diese Klarstellung ist von Bedeutung, wird doch ein Rückgang von Staatsausgaben fälschlich als Sparen bezeichnet, obwohl keine Rücklagen gebildet werden. Seit den 1990er Jahren …

Konsumieren oder Sparen? Für eine Renaissance des Kapitalismus

Aufsatz von Michael von Prollius erschienen in: Wirtschaftspolitische Blätter 63 (2016) 4, 695-708 der Wirtschaftskammer Österreich. Sparen und Konsum sind individuelle Entscheidungen, die nicht politisch gesteuert werden dürfen. Nach einer Begriffsklärung ordnet der Beitrag den aktuellen Primat dogmengeschichtlich ein. Die Unterkonsumthese ist rund 150 Jahre alt und falsch. Drei zentrale Irrtümer werden resümierend erläutert. Anhand der Zeitpräferenz wird gezeigt, wie sich Spar- und Konsumentscheidungen in die Wirtschaftsstruktur übertragen, deren monetäre Störung Krisen auslöst. Sparen und …

Geldpolitik, Arabellion und Flüchtlingskrise

Die sehr lockere Geldpolitik der großen Industrieländer kommt in Form der Flüchtlingskrise auf Europa zurück Michael von Prollius und Gunther Schnabl Zusammenfassung: Seit dem Jahr 2015 ist Europa mit einer großen Flüchtlings- welle aus dem Nahen Osten und Nordafrika konfrontiert. Es wird argumentiert, dass die Geldpolitik der großen Industrieländer indirekt eine wichtige Be- stimmungsgröße dieser Flüchtlingswelle ist. Ab der Jahrtausendwende haben starke Zinssenkungen der großen Zentralbanken in Reaktion auf das Platzen der Dotcom-Blasen Spekulation auf …

Zähes Papiergeld und zauberhafte Geldmengenanpassung

(mvp) Untergangspropheten haben es leicht und schwer. Weil sie gerne gelesen werden, haben sie es leicht. Weil ihre Prophezeiungen äußerst selten eintreten, haben sie es schwer. David Schlichter kommt ein Verdienst zu: Auf dem Höhepunkt der Finanz- und Staatsschuldenkrise hat der frühere Finanzmanager eine gut lesbare österreichische Krisendiagnose publiziert. Die Ideenwelt ist nicht zuletzt durch seine Publikation etwas österreichischer geworden. Torsten Polleit und ich hatten kurze Zeit zuvor mit „Geldreform“ in eine ähnliche Richtung argumentiert. …

Die Praxeologie und die Rothbardianer – Teil 1

Download des Textes hier. von Adam Knott aus dem Englischen von Maximilian Tarrach Einleitung Die normativen Eigentumstheorien von Murray Rothbard und Hans-Hermann Hoppe gehören zu den Eckpfeilern der Praxeologie. Dies ist die erstaunliche These, die von dem Autor Konrad Graf in seinem Artikel Action Based Jurisprudence: Praxeological Legal Theory in Relation to Economic Theory, Ethics, and Legal Practice (Handlungsbasierte Rechtsprechung: Praxeologisch fundierte Rechtstheorie in Bezug auf ökonomische und ethische Theorien und der rechtlichen Praxis, Anm. …

Hayek und die Praxeologie

Download des Textes hier. von Adam Knott aus dem Englischen von Maximilian Tarrach   Einer der gewichtigsten Gründe, welcher seit 60 Jahren viele vom Studium der Praxeologie abgehalten hat, ist Hayeks Argument, dass die Praxeologie für das Studium der Marktphänomene ungeeignet sei. Hayek bezeichnet die Praxeologie als die „Reine Logik des Handelns“, und sein Einwand gegen sie ist ziemlich einfach. Die Reine Logik des Handels stellt eine analytische Verbindung zwischen (1) dem Ziel einer Handlung …

Überkonsumption und erzwungenes Sparen

Download des Textes hier. von Roger W. Garrison aus dem Englischen von Maximilian Tarrach und Remo Haufe Erstveröffentlichung unter dem Titel: Overconsumption and Forced Saving in the Mises-Hayek Theory of the Business Cycle, in: History of Political Economy 36 (2004) 2, 323—349. Dank Wir bedanken uns bei Duke University Press für die freundliche Genehmigung, die deutsche Übersetzung des Textes von Roger W. Garrison online stellen zu dürfen.   Zusammenfassung Überkonsumption und erzwungenes Sparen sind, obwohl …

In Verteidigung des Misesschen Utilitarismus

von Dan Sanchez, aus dem Englischen von Maximilian Tarrach Quelle des englischen Originals: Daniel J. Sanchez: In Defense of Mises’s Utilitarianism, Mises Daily, October 7, 2011. „Die einzig wahren misesianischen Ökonomen sind Rothbardianer, aber die meisten Roth­bar­dia­ner lehnen Mises Ansatz für die Fundierung des Liberalismus vollständig ab.“ Anhänger des klassischen Liberalismus und der Österreichischen Schule der Nationalökonomie können auf eine merkwürdige Inkonsistenz bezüglich der Lehre des Utilitarismus in der österreichisch-liberalen Literatur stoßen. Auf der einen …

Critical Aspects on Drug Prohibition

Download des Textes hier. von Rick Wendler It seems to be common sense nowadays that drug use shall be banned and fought. But by no means it is clear that this conviction bears a detailed consideration. This common sense approach is based on the conviction that drug use is bad in several ways and the solution for drug related problems could be prohibition. The question if prohibition can solve the drug related problems is going …