Die Friedrich August von Hayek-Gesellschaft veranstaltet in Verbindung mit der Friedrich August von Hayek-Stiftung im Jahr 2017 wieder einen Essay-Wettbewerb. Die Frage in diesem Jahr lautet:
„Ist Gleichheit gerecht? Ist Ungleichheit ungerecht?“
Teilnahmeberechtigt sind Studenten und Studentinnen im Diplom- oder Magisterstudium und in vergleichbaren Bachelor- / Master-Studiengängen sowie Doktoranden. Die Altersgrenze liegt bei 35 Jahren.
Der Preis für den besten Essay (bitte nicht mit dem Charakter einer Seminararbeit) ist mit 1.500,00 € dotiert. Für den zweiten Platz sind 1.000,00 € und für den dritten 500,00 € vorgesehen.
Die Gewinner werden zu den Hayek-Tagen in Bonn (am 16./17 Juni 2017) eingeladen. Die Gesellschaft übernimmt – nach Absprache – die Reise- und Aufenthaltskosten.
Der Essay soll maximal zehn Seiten umfassen (1 ½-zeilig, 30 Zeilen á 60 Anschläge oder ca. 18.000 Anschläge).
Die Beiträge sind bis zum 10. Mai 2017 erbeten an die Adresse der
Friedrich August von Hayek-Stiftung
Prof. Dr. Gerd Habermann
Chausseestraße 15
10115 Berlin
oder per mail an: habermann@hayek.de
Ist Gleichheit gerecht? Ist Ungleichheit ungerecht?
Einige kurze Gedanken zur Anregung
- Die Kombination der heute so heiß diskutierten gesellschaftlichen Problembereiche „Gerechtigkeit“, die zunehmend auch mit dem Begriff der „Fairness“ assoziiert wird, und „Gleichheit“ fordert ein intensives Nachdenken über die Sinnhaftigkeit der Gleichsetzung von (Un-)Gerechtigkeit und (Un-)Gleichheit bzw. (Un-)Fairness heraus. Die zunehmende materielle Ungleichheit vor allem in den Industrieländern vor dem Hintergrund fortschreitender Globalisierung fast aller Lebensbereiche erscheint als Haupttreiber für den wachsenden Skeptizismus gegenüber dem als „Kapitalismus“ klassifizierten Gesellschaftssystem der Ungleichheit, das damit als inhärent unfair empfunden wird.
- Ungleichheit lässt sich, je nachdem, auf welche gesellschaftlichen Kategorien sie sich bezieht, statistisch objektiv einigermaßen gut messen. Aber wie steht es um die Messbarkeit von Gerechtigkeit, von Fairness, und insbesondere mit dem heute – vor allem in der politischen Arena – so populären Begriff der „sozialen“ Gerechtigkeit, den Friedrich August von Hayek einmal als „Wieselwort“ titulierte, weil dessen Breite subjektiver Interpretation als groß erscheint?
- „Wenn es zu viel Ungleichheit in einer Gesellschaft gibt, hat das irgendwann (negative) Folgen für den wirtschaftlichen Erfolg“ sagte der jüngst verstorbene Ungleichheits-Forscher Anthony Atkinson. Hat diese Aussage etwas mit einem tiefen subjektiven (Un-)Gerechtigkeitsempfinden zu tun, das auf die Mitglieder einer Gesellschaft mit negativen Anreizen für deren Leistungsbereitschaft verbunden ist? Wirkt also Gerechtigkeit volkswirtschaftlich wachstumsstimulierend und Ungerechtigkeit entsprechend gegenteilig?
Viel Kreativität, Spaß und Erfolg!