Ist es so wie es scheint?
Ist es so wie es scheint?

Ist es so wie es scheint?

Ist es so wie es scheint?

Menschen mögen Eindeutigkeit. Zuweilen werden wir Opfer von Eindeutigkeit. Später stellt sich heraus: Aus “So ist es!” wurde “Ist es so?” und “Nein!”

Am 30. Oktober 1938 löste das Hörspiel “War of the Worlds” von Orson Wells im Rundfunk Irritationen aus. Von einer Massenpanik war die Rede, weil Menschen insbesondere in New York Angst vor einer Invasion von Marsianern gehabt haben sollen.

Fast ein Dreivierteljahrhundert später hat sich der Medienkritiker W. Joseph Campbell mit dem vielleicht berühmtestens Hörspiel aller Zeiten beschäftigt, insbesondere mit seiner Rezeption. Das zweite Kapitel seines Buchs über Musterbeispiele für Fake Stories “Getting It Wrong: Ten of the Greatest Misreported Stories in American Journalism” handelt vom “Krieg der Welten”.

Ergebnis 1: Höchstens 1,2 Millionen von insgesamt 6 Millionen Zuhörern waren verängstigt, nicht der Großteil – eine zudem lediglich hochgerechnete Zahl.

Ergebnis 2: Die zeitgenössischen Medienberichte über eine Massenhysterie waren in sich offensichtlich unstimmig und entbehrten jedweder Grundlage –  Sensationalismus statt Journalismus.

Darauf haben die beiden Historiker Richard Hemmer und Daniel Meßner in Spektrum aufmerksam gemacht.

Die Quintessenz, eine doppelte: Die Geschichte hat sich nicht so zugetragen wie in den zeitgenössischen Zeitungen dargestellt und die Geschichte über die Geschichte konnte ebenfalls korrigiert werden.

Also, kritisch bleiben und Details sind relevant. Das hat bestimmt jeder schon selbst erlebt.