– MvP-Blog – 15.12.23

Protektionismus schadet immer

Das gilt für die Verbraucher, die schlechtere einheimische Produkte und teurere ausländische bekommen und es gilt für den Standort und die Unternehmen, die sich nicht so verbessern wie im Wettbewerb. Der angeblich notwendige Schutz von “infant industries” gehört zu den zahlreichen Missgriffen, die immer wieder politisch als Lösungen präsentiert werden. Aktuell betrachtet FvSt RI das Thema am Beispiel der Automobilindustrie kritisch (Link). Eine dauerhaft gute Adresse für Freihandel und gegen Zölle ist Don Boudreaux im Café Hayek.

Geschichtswissenschaftliche Geschenke-Tipps für Weihnachten

… bietet Sehepunkte, das Rezensionsjournal. Stets lesenswert. Newsletter abonnierbar. Hier die Tipps (Link).

Geld als Herrschaftsmittel

“Das Buch ist Praktiken und Mechanismen kaiserlicher, königlicher und fürstlicher Herrschaftsausübung im 12. und 13. Jahrhundert im römisch-deutschen Reich gewidmet.” und “Mit der Fokussierung auf das Geld als Herrschaftsmittel erarbeitet Büttner einen wichtigen Faktor der Herrschaftsführung und eröffnet zugleich neue Perspektiven.” zudem “Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von der Herrschaft Kaiser Heinrichs V. (1106-1125) bis zum Königtum Adolfs von Nassau (1292-1298) und ist klug gewählt, da er die Zeit abdeckt, die als “kommerzielle Revolution” charakterisiert wurde. Damit verbindet Büttner Herrschaftsgeschichte mit wirtschaftsgeschichtlichen Überlegungen, denn die Zeit der “kommerziellen Revolution” geht mit einem verstärkten Einsatz von Geld einher.”

Quelle => Julia Bruch: Rezension von: Andreas Büttner: Geld – Gnade – Gefolgschaft. Die Monetarisierung der politischen Ordnung im 12. und 13. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2022, in: sehepunkte 23 (2023), Nr. 12 [15.12.2023], URL: http://www.sehepunkte.de
/2023/12/37331.html

In der Tat ist ökonomische Macht ein zentraler Aspekt zum Verständnis von Herrschaft, für das Ranking von Akteuren und vieles mehr.

Wissen durch Anschauen vs. Lesegelehrsamkeit

Ein Dauerbrenner, entstanden als die Lehnstuhlwissenschaftler aufkamen: “Die Diskrepanz und die im 18. Jahrhundert anschwellende Auseinandersetzung zwischen “Lehnstuhlgelehrten” und reisenden Forschern ist das Thema der Arbeit zur Lages.” Ein Auszug: “An Hand der Fallbeispiele dekliniert zur Lage den zeitgenössischen Streit zwischen sesshaften und reisenden Gelehrten bzw. Forschern vor Ort und dessen Entwicklung durch. Die Beispiele sind exzellent gewählt. De Pauw, Kanoniker in Xanten und intellektuell eingebunden in die Kreise um Friedrich II., betrachtete seine radikale Sesshaftigkeit und Textkritik als Grundlage einer objektiven und wahrhaft aufgeklärten Geschichtsschreibung, hielt persönliche Erfahrung für nutzlos und attestierte Amerika eine geographisch und klimatisch bedingte Degeneration…”

Quelle: => Harald Bollbuck: Rezension von: Julian zur Lage: Geschichtsschreibung aus der Bibliothek. Sesshafte Gelehrte und globale Wissenszirkulation (ca. 1750-1815), Wiesbaden: Harrassowitz 2022, in: sehepunkte 23 (2023), Nr. 12 [15.12.2023], URL: http://www.sehepunkte.de
/2023/12/37211.html