Der Glaube an die Unfehlbarkeit des Organisators
Der Glaube an die Unfehlbarkeit des Organisators

Der Glaube an die Unfehlbarkeit des Organisators

Der Staat, also Politiker und Bürokraten, wissen, was für die Bevölkerung gut ist, deshalb organisieren sie weite Teile des alltäglichen Lebens – von der Wiege bis zur Bahre. Durchschnittlich 80.000 Vorschriften soll ein deutscher Bürger in seinem Leben tagtäglich beachten. Nun, wenn die natürlichen Neigungen der Menschen so schlecht sind, dass man ihnen die Freiheit (zu entscheiden) nehmen muss, wie kommt es dann, dass die natürlichen Neigungen der Organisatoren gut sind? Gehören die Gesetzgeber und Bürokraten, die Experten nicht zur Menschheit? Sie geben vor, der Entwicklung der Bevölkerung eine bessere Richtung zu geben, aber woher haben sie ihre überlegene Natur? Hier soll nicht die Möglichkeit bestritten werden, gute Ratschläge zu geben. Aber wir streiten ihnen das Recht ab, uns dies permanent über Gesetze – also öffentliche Gewalt einschließlich Steuern und Abgaben – aufzuerlegen. Denn, so ließe sich mit Frédéric Bastiat sagen, „die Anmaßung, Macht und Steuer eingreifen zu lassen, unterdrückt und raubt nicht nur, sie setzt auch wieder dieses Vorurteil voraus: Die Unfehlbarkeit des Organisators und die Unfähigkeit der Menschheit.“ Das ist eine „Anmaßung von Wissen“

Unsere Gegner, die Befürworter möglichst umfangreicher staatlicher Tätigkeit, glauben an den Gesetzgeber, nicht an die Menschheit. Wir aber glauben an die Menschheit, nicht an den Gesetzgeber.