Ein Denkanstoß des Tages zum Jahresende stammt von Henry Hazlitt. In seinem Buch “What you should know about Inflation” thematisiert er die Prinzipien guter ökonomischer Regierungsführung und schlechter mit Blick auf den Goldstandard:
Der Goldstandard ist nicht als isolierte technische Spielerei wichtig, sondern nur als integraler Bestandteil eines gesamten Wirtschaftssystems. Genauso wie “gelenktes” Papiergeld mit einer etatistischen und kollektivistischen Philosophie einhergeht, mit staatlicher “Planung”, mit einer Zwangswirtschaft, in der Bürger stets von der Gnade bürokratischer Willkür abhängig sind, so ist der Goldstandard ein integraler Bestandteil einer freien Marktwirtschaft, unter der Regierungen Privateigentum respektieren, sparsam wirtschaften, ihre Haushalte im Gleichgewicht halten, ihre Versprechen halten, und sich weigern über eine Überexpansion von Geld oder Kredit hinwegzusehen.
Diese Feststellung erscheint in zumindest zweifacher Hinsicht bedeutsam: Erstens haben Wirtschaftssysteme unter dem Goldstandard Mäßigung, Vernunft und Freiheit befördert. Ihre Erosion ist mit dem überbordenden Etatismus und der paternalistischen Allzuständigkeit verbunden, die wir heute nur allzu leicht hinnehmen (müssen). Zweitens ist eine Rückkehr zu einem Goldstandard deshalb praktisch ausgeschlossen. Weder wird es hinreichend Mäßigung, Vernunft und Freiheitsliebe seitens der Politiker geben, noch werden sich unsere Wirtschaftssysteme gleichsam institutionell rückbauen lassen. Es mangelt an den institutionell-kulturellen Voraussetzungen. Was bleibt ist ein Aufbrechen des destruktiven Staatsmonopols durch Wettbewerb. Das würde zu (viel) besserem Regieren beitragen.