Staatsaufblähung ruiniert die Währung
Staatsaufblähung ruiniert die Währung

Staatsaufblähung ruiniert die Währung

Staatsaufblähung ruiniert die Währung

Von Goethe stammt die Maxime: „Der Irrtum wiederholt sich immerfort in der Tat, deshalb muß man das Wahre unermüdlich mit Worten wiederholen.

Es ist viel geschrieben worden über die aktuelle Inflation und ihre Ursachen. Es wurde viel über vergangene Inflationen geschrieben. Das ändert nichts an der fortwährenden Wiederholung der politischen Irrtümer.

Wenig Aufmerksamkeit hat aktuell der Inflationstreiber Staatswachstum erhalten. 750% Steigerung der Staatsausgaben allein des Bundes in Deutschland zwischen 1969 mit 42,1 Milliarden Euro und 2021 mit 556,5 Milliarden Euro. Das drastisch geringere BIP-Wachstum enthält den Staatskonsum. Die Staatsquote (1960: 32%, 2021: 51,6%) bildet längst nicht alle Staatsausgaben ab – bei gleichzeitig geringem Produktivitätspotenzial und -wachstum der Staatstätigkeit (Baumol-Effekt).

Das Aufblähen des Staates und damit einhergehend der Staatsausgaben treibt die Inflation. Die Finanzierung über Steuern reicht nicht aus. Die Zentralbank verdünnt das Geld und finanziert die Staatsausgaben direkt mit neuem Geld.

1958 schrieb der Wirtschaftspublizist Volkmar Muthesius und spätere Präsident des Bundes der Steuerzahler: In den modernen Staaten grassiert eine Sucht, die Sucht der Politiker sich in alles einzumischen – hinzuzufügen wäre: zumal sich die Wähler und Interessengruppen das wünschen.

Bis zum Ersten Weltkrieg gab es einen Goldstandard, der diesem Gebaren einen automatischen Riegel vorschob. Ein Wirtschaftsministerium war bis zur Kriegswirtschaft unbekannt, weil unbekannt war, was eine derartige Behörde tun sollte. Die Staatsquote war dementsprechend niedrig mit rund 15% in Deutschland. Seitdem ist die Staatstätigkeit in Schüben heiß gelaufen.

Dieser Klimawandel ist ungesund für die Währung. Wenn wir diesen monetären Klimawandel nicht eindämmen, wird es keine solide Währung mehr geben.

In seinem lesenswerten Inflationsbuch schreibt Muthesius: „Ein englischer Spaßvogel hat einmal eine bittere Rechnung aufgestellt, als er die Zeit Elisabeth I. mit der Gegenwart, der Regierungszeit Elisabeth II. verglich: Während aus Elisabeth I. Elisabeth II. wurde, so sagte dieser Spötter, hat sich die Bevölkerung Großbritanniens verzehnfacht, die Zahl der Beamten Vertausendfacht und die Kosten der Staatsmaschinerie verzehntausendfacht!

Die Staatsinflation wird auf verschiedenen Kesseln angeheizt:

  • das Aufblähen des Staatshaushalts als Begleiterscheinung und Folge der Aufblähung des Staates,
  • die Interventionismus-Inflation mit staatlicher Preismanipulation, staatlicher ineffizienter Wirtschaftstätigkeit, staatliche Verknappung etwa des Arbeitsangebots und der Wohnungen durch Regulierung, von Berufen durch falsche Bildungspolitik etc.,
  • die Einkommens- und Kosteninflation, weil Löhne und Gehälter schneller steigen als die Produktivität,
  • die Investitions-Inflation, weil es eine zu geringe Spartätigkeit gibt, der Zins manipuliert und außer Kraft gesetzt wird, die Kapitalmärkte verzerrt werden und das billige Geld unrentable Projekte und Unternehmen befördert,
  • die Energiekosten-Inflation, weil der deutsche Staat die teuerste und ineffizienteste Energieerzeugung vorgibt,

Eine grundlegende Änderung erfordert das Eindämmen, wenn nicht Abschalten der Inflationsquellen, Das ist dann erreicht, wenn nicht mehr gilt: „La politique, c’est l’argent des autres. – Politik ist das Geld anderer Leute“.

 

Literaturhinweis:

Volkmar Muthesius: Inflation. Wie sie entsteht und wie man sie verhütet, Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main 1958.
außerdem
ders.: Augenzeuge von drei Inflationen. Erinnerungen und Gedanken eines Wirtschaftspublizisten, Fritz Knapp Verlag Frankfurt am Main 1973.