The Economic Way of Thinking
The Economic Way of Thinking

The Economic Way of Thinking

The Economic Way of Thinking

Paul L. Heyne, Peter J. Boettke, David L. Prychitko: The Economic Way of Thinking, Pearson Verlag 2014, 428 S., Kindle 44 Euro, gebraucht erhältlich, neu 164 Euro.

Die „österreichische“ Einführung in die Wirtschaftswissenschaften ist ein jahrzehntelang bewährtes Studienbuch mit zahlreichen veränderten Auflagen. Im Mittelpunkt steht die ökonomische Denkweise, das Bemühen, Studenten durch Anwendungen und Beispiele wie ein Ökonom denken zu lassen und bestimmte (intuitive) Denkweisen zu vermeiden. Folglich geht das Buch über Grundprinzipien der Mikro- und Makroökonomie hinaus.

Wer nur ein einziges Kapitel einer Einführung in die Wirtschaftswissenschaften in seinem Leben lesen möchte, dem sei Kapitel 1 The Economic Way of Thinking empfohlen. Es geht um nicht weniger als damit anzufangen, die Welt zu verstehen und durch den Unfug hindurch zu schauen.

Wirtschaft handelt für die Autoren von Tausch-Prozessen und von der Koordination vielfältiger Aktivitäten in der realen Welt. Dabei geht es um individuelle Entscheidungen, um Eigentumsrechte als grundlegende Regeln der Koordination und um die unsichtbare Hand sozialer Interaktion. The Economic Way of Thinking kann als eine Technik verstanden werden über die Welt nachzudenken.

Ein Beispiel: Alle sozialen Phänomene sind das emergente (nicht intendierte) Resultat der Handlungen und Interaktionen von Menschen, die hinsichtlich erwarteter Kosten und Nutzen selbst entscheiden. Das trifft für ein Straßenfest, für die Gründung eines und Mitarbeit in einem Unternehmen, für Schulen und Flohmärkt zu. Damit geraten die Handlungen von Individuen, ihre Interaktionen, die Konsequenzen ihres Handelns, ob beabsichtigt oder nicht – inkl. Doing Bad by Doing Good, ins Blickfeld genauso wie die Rahmenbedingungen von kalkulierten Wahlentscheidungen, Knappheit, Opportunitätskosten und Effizienz. Preise sind Signale und Anreize für Wahlentscheidungen und Koordination. Spielregeln sind Anreize und Beschränkungen.

Das ökonomische Denken beansprucht keine Perfektion, aber Schlüssigkeit.

Jedem der 16 Kapitel folgen Fragen für eine Diskussion. Behandelt werden alle relevanten ökonomischen Themen von Effizienz, Austausch und komparativen Vorteilen über das Konzept der Nachfrage (Substitute überall), das Konzept des Angebots (Kosten und Wahl) und den Koordinationsprozess von Angebot und Nachfrage bis zum Wettbewerb und zur Regierungspolitik, Externalitäten und sich widersprechenden Rechten, die Verteilung des Einkommens, Geld und den Wohlstand der Nationen.

Vielleicht die beste verfügbare Einführung in ökonomisches Denken – für jedermann.

Drei Zitate:

„Economic theory argues that your choices, your plans, change the opportunities available to others and that social coordination is a process of continuing mutual adjustment to the changing net advantages that their interactions generate.”

Heyne, Boettke, Prychitko: Economic Way of Thinking, 7

“Profits and losses arise from uncertainty and cannot exist in the absence of uncertainty.”

Heyne, Boettke, Prychitko: Economic Way of Thinking, 211

 

“Economic collapse – a recession – is a sign of disappointed expectations. … Market participants … reverse course by cutting back input and laying off workers.”

Heyne, Boettke, Prychitko: Economic Way of Thinking, 386