Über den Charakter unseres heutigen Geldes
Über den Charakter unseres heutigen Geldes

Über den Charakter unseres heutigen Geldes

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von Helmut Krebs, 18.05.2015

Über das heutige Geld wird gesagt, es sei Fiat-Money, Schuldgeld oder abschätzig auch es sei Zettelgeld oder Falschgeld. Die Währungsfrage bezieht sich auf die Bewirtschaftung des Geldes von seiten des Staates und der geldschöpfenden Banken. Hierbei geht es um die Fragen der Absicherung durch Gold oder Devisen oder um das Fehlen einer solchen. Die Frage des Geldtypus bezieht sich auf die ökonomischen Funktionen des Geldes, ihre Entstehung und Verwendung. Auf letztere konzentriere ich mich hier.

Die Geldmengenkategorien M1, M2 und M3, die begrifflich von den Banken ins Spiel gebracht werden, helfen uns nicht weiter, weil sie sich nur auf die banktechnische Seite beziehen. Diese Geldmengen erfassen nur die Beträge außerhalb der Banken. Aber gerade die Geldmengen, die im Finanzsektor bewegt werden, sind politisch hoch brisant. Auch die Kategorie der Geldbasis, die sich uns in der weiteren Diskussion bei der ursprünglichen Geldmenge aufdrängen könnte, soll hier vermieden werden, denn wiederum werden die Gelder innerhalb des Finanzsektors ausgeblendet. Wir brauchen ein ökonomisches Verständnis des Geldes.

Von neomarxistischer und anarchokapitalistischer Seite wird behauptet, es sei nur noch Schuldgeld vorhanden, seitdem der Goldstandard aufgehoben wurde. David Graeber behauptet, Schuldgeld sei ohnehin der historisch ältere Typ1. Auch dies muss überprüft werden.

Die Frage, die seit der Finanzkrise die Welt bewegt oder bewegen sollte, lautet: Sind Zentralbanken die richtige Institution für ein stabiles Finanzsystem? Damit verbunden ist eine Bewertung der Rettungspolitik durch die Staatsführungen und die mit ihnen verbundenen Institutionen. Dieser Fragenkreis bedarf einer eigenständigen Untersuchung und soll in diesem Aufsatz ausgeklammert werden.

1. Funktion des Geldes als Tauschmittel

Bevor auf die Fragen eingegangen werden kann, wie Geld geschöpft wird, muss die ökonomische Funktion des Geldes bestimmt werden. Geld ist das allgemein akzeptierte Tauschmittel im Rahmen der indirekten Tauschwirtschaft. Tauschfunktion des Geldes bedeutet, dass es gegen Güter hingegeben wird, die Verbraucher und Produzenten erwerben möchten und dass es für das Hingeben von Gütern eingenommen wird, um es zum Erwerb von bestimmten Genuss- und Produktionsgütern zu verwenden. Geld ist Tauschmittel, dies und sonst nichts2. Alle anderen Funktionen leiten sich aus dieser basalen ab: Geld als Mittel der Vermögensbildung und Geld als Recheneinheit. Es dient zum Ein- und Verkauf von Gütern (Waren und Diensten); es besitzt eine Kaufkraft, die sich in Güteräquivalenten ausdrückt. Jede Art von Geld, von dem hier die Rede ist, ist Tauschmittel. Wenn diese Funktion nicht gegeben wäre, hätte es keinen Geldcharakter.

Wenn Devisen getauscht werden, wenn Kredite vergeben werden, wenn Bargeld in ein Kontobuch eingetragen wird, dann werden Kaufkraftäquivalente getauscht. Sie ändern ihre Form, aber sie bleiben Tauschmittel. Papiergeld verwandelt sich in Buchgeld (Kontoguthaben), Buchgeld in Spareinlagen (Termingelder bzw. Sichteinlagen, d.h. Darlehen) oder umgekehrt. In jedem Fall handelt es sich um Kaufkraftäquivalente.

Mit Geld werden nicht nur Waren getauscht, es ist selbst eine Ware, die mehr oder weniger nachgefragt wird. Der Nutzen des Geldes als Ware leitet sich von der Funktion als indirektes Tauschmittel ab. Um spätere Käufe tätigen zu können, die über die erwartbaren regelmäßigen Einkünfte hinausgehen, sammeln wir Geld in der Kasse an, d.h. wir horten. Die Kassenhaltung der Marktteilnehmer richtet sich nach ihrem Sicherheitsbedürfnis, nach ihren Zukunftserwartungen und nach Maßgabe des Lebensstandards, der Höhe der üblichen Einkünfte. Die Höhe der Kassenbestände wird von den Marktteilnehmern relativ konstant gehalten. Soll sie sich erhöhen, z. B. weil eine größere Anschaffung geplant wird, so werden weniger Waren gekauft oder zusätzliche Einkünfte erworben. Dann wird Geld nachgefragt. Umgekehrt, wenn sie gesenkt werden soll, werden mehr Waren gekauft oder weniger Einkünfte erworben, z. B. indem Überstunden abgefeiert werden.3

Auch die Kaufkraft des Geldes ist dem Spiel von Angebot und Nachfrage unterstellt. Wird die Kassenhaltung aufgestockt, sinkt die Nachfrage nach Gütern und es entsteht eine Tendenz zur Verbilligung der Warenpreise. Wird sie abgebaut, so steigt die Nachfrage und es entsteht eine Tendenz zur Verteuerung der Waren.

Der Handel mit Devisen unterliegt ebenso dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Wollen sich mehr Marktteilnehmer mit einer bestimmten Devise eindecken, erhöht sich die Nachfrage und der Preis (ausgedrückt in anderen Devisen, das Tauschverhältnis oder die Parität) steigt tendenziell. Er sinkt im umgekehrten Fall.

Wird die Geldmenge (der Geldvorrat) durch Geldschöpfung verändert, unterliegt die Kaufkraft der Geldeinheit demselben Gesetz von Angebot und Nachfrage. Bei einer Vergrößerung der Geldmenge sinkt tendenziell die Kaufkraft der Geldeinheit. Doch wie wird Geld geschöpft?

2. Geldschöpfung und Geldentstehung

Wir müssen die historische „Geldentstehung“ von der aktuellen „Geldschöpfung“ unterscheiden.

a) Die Geschichte des Tauschmittels

Historisch entstand das heutige Geld (Euro, Dollar usw.) aus dem Warengeld des 19. Jahrhunderts, aus den Gold-, Silber- und Kupfermünzen. Es ist für die Feststellung seines Charakters unerheblich, wie dieses selbst entstand, ob es andere Arten von Geld schon vor diesem gab oder nicht. Es ist ohne Bedeutung, ob es vor dem Edelmetallgeld schon Kreditwirtschaft gab, also ob Schuldscheine verwendet wurden, ob angeschrieben wurde, ob Wechsel in Umlauf gebracht wurden bevor es Geldmünzen gab oder nicht. Es spielt auch keine Rolle, ob der Ursprung des Metallgeldes im Juwelierwesen liegt oder in der staatlichen oder privaten Münzprägung. Allein von Bedeutung ist die Tatsache, dass eine entwickelte arbeitsteilige Gesellschaft nur auf der Grundlage von indirektem Tausch denkbar ist und dass dafür ein Tauschmittel vorhanden sein muss. Geld musste sich daher ausbilden gleich aus welchen Ursprüngen und es konnte dies nur, wenn es als Tauschmittel breite Verwendung fand. Die historische Entstehung des Geldes als indirektem Tauschmittel und die Ausbildung der Marktwirtschaft fallen logisch zusammen, sind Teilmomente desselben Vorganges.

Die historische Entwicklung unsres heutigen Geldes (Euro, Dollar usw.) verlief in Stufen: Zunächst waren nur die Edelmetallmünzen im Umlauf. Diese reduzierten sich auf das Goldgeld. Dann wurden an die Stelle der Goldmünzen private oder staatliche Banknoten ausgegeben, die jederzeit und bedingungslos in den sie repräsentierenden Wert an Goldmünzen einzutauschen waren: der Goldstandard. Die nächste Stufe wird Goldkernstandard genannt. Die Einlösbarkeit der Banknoten gegenüber Goldgeld wurde ersetzt durch eine gegen Goldbarren. Dies führte zum Ausschluss der Publikumseinlösung und zum Einzug der Goldmünzen. Eingelöst wurde praktisch nur noch im zwischenstaatlichen Devisenverkehr. Auch die Goldbarren wurden dazu nicht transportiert, sondern einfach in den Lagerlisten umgeschrieben. Im System von Bretton Woods wurde 1944 festgelegt, dass nur noch der Dollar den Goldkernstandard haben müsse. Alle anderen Währungen wurden fest an diesen gekoppelt und hatten damit einen indirekten Goldkernstandard. Schließlich wurde dieser 1971 von den USA (angeblich vorübergehend!) aufgehoben. Seither sind die Währungen mit flexiblen Wechselkursen gegeneinander tauschbar. Das Papiergeld blieb ungedeckt durch Gold als Tauschmittel in Gebrauch. Schließlich wurde der bargeldlose Zahlungsverkehr eingeführt, der die Barzahlung immer mehr ablöst.

b) Die Anwendung des Regressionstheorems auf unser heutiges Geld

Faktisch wird das ungedeckte Papiergeld als gesetzliches Zahlungsmittel von der Zentralbank hergestellt und in Umlauf gebracht, elektronisch sowie als Scheine und Münzen. Ökonomisch fußt der heutige Euro, wie gezeigt, auf seinen Vorgängern, die sich auf das Goldgeld zurückführen lassen. Dieses hat seine Kaufkraft durch die Übernahme und Abwandlung der Preise der Vergangenheit. Die Kaufkraft des Geldes lässt sich historisch zurückverfolgen, bis wir auf den ursprüngichen Industriewert/Gebrauchswert oder intrinsischen Wert des Goldes stoßen, von dem es ausging. Mises nennt das das Regressionstheorem4. Meine These ist, dass sich die Regressionskette in umgekehrter Richtung des Zeitstrahles von den Goldanfängen bis zum heutigen Geld (Euro, Dollar usw.) als Progressionskette fortsetzt. Die Währungsreformen sind Kettenglieder, keine Neuanfänge. Die Wechsel zum Euro, zur Deutschen Mark, zur Reichsmark, zur Rentenmark, erneut zur Reichsmark bedeuteten einen Austausch der Währung in einem bestimmten Austauschverhältnis. „Ab dem 30. August 1924 endete die Große Inflation mit der Einführung der Reichsmark endgültig. Dabei entsprach 1 Reichsmark wiederum 1 Goldmark sowie 1 US-Dollar 4,2 Reichsmark.“ Man nahm also den Dollar als Eichung. Die Währungsreform 1948 war komplizierter. 40 DM Bargeld wurde pro Kopf ausgegeben. Buchgeld wurde umgerechnet. Bei den natürlichen Personen wurde vom Gesamtaltgeld zunächst der neunfache Kopfbetrag abgezogen. Der Rest wurde zu je 50 % auf ein Freikonto und 50 % auf ein Festkonto umgestellt. Kurze Zeit später wurde das Festkonto aufgelöst, indem 70 % seines Betrages vernichtet, 20 % auf Freikonto und 10 % auf Anlagekonto übertragen wurde. Letztlich ergab sich so ein faktisches Umstellungsverhältnis von zunächst 10:0,65. Im Jahr 1957 wurden Sparguthaben, die bereits am 1. Januar 1940 bestanden, durch das Altsparergesetz auf 20 % des Nennwertes in Reichsmark aufgestockt, so dass im Ergebnis ein Umstellungsverhältnis von RM zu DM in Höhe von 10:1 bestand.“5

Letztlich lässt sich, wenn auch nicht so einfach wie 1923 eine Übernahme der vorhandenen Kaufkraft der ausscheidenden Währung nachweisen, die neu geeicht wurde, um handlichere Beträge bei den neuen Sorten zu erhalten. Bei der Umstellung von der DM zum Euro wurde bekanntlich einfach ein Faktor für jede Nationalwährung verwendet.

Damit verbunden waren Preisveränderungen, die mehr oder weniger analog erfolgten. Die Preis­struktur und die Kaufkraftentwicklung bilden eine gemeinsame Geschichte. Stets war eine Verbindung beider vorhanden. Immer haben die Güterpreise einen Geldausdruck angenommen und das Geld immer eine Kaufkraft in den vielfältigen Waren und Diensten angenommen. Preisstruktur und Kaufkraft der Geldeinheit sind historisch gewachsen und bis zum heutigen Geld tradiert. Wenn nach der Währungsreform 1948 ein Brot etwa 41 Pfennige und damit knapp einen halben Durchschnittslohn pro Stunde kostete, so entsprach dies demselben Gegenwert an Arbeit vor der Währungsreform. Der Geldausdruck und die Sorten änderten sich, aber nicht das Preisgefüge und die Verhältnisse von Einkünften und Ausgaben. Auch die Legenden vom Teuro haben sich als nicht haltbar erwiesen. Gewiss gab es auch Versuche, durch die Umstellung Preise relativ zu anderen Waren anzuheben, beobachtbar besonders im Gastronomiegewerbe. Aber entweder wurden die Ausreißer bald wieder durch eine sinkende Nachfrage auf den Boden der fairen Marktpreise zurückgeholt oder die Verbraucher akzeptierten die neuen Preisrelationen, weil sich ihre Werturteile verschoben.

Es gibt also keine Stunde Null. Geld ist in der Welt und jede neue Währung tritt in ein Verhältnis zu den vorhandenen Währungen. Ihr Wert wird durch das Verhältnis zu den Währungen und den erwarteten Zukunftswert bestimmt. Der Geldwert entwickelt sich maßgeblich in Abhängigkeit zur Beschränkung der Geldmenge.

Wir nennen den Teil des vorhandenen Geldes (Euro, Dollar usw.), der als Papiergeld ursprünglich hergestellt und ausgegeben wurde oder unbar als Buchgeld ursprünglich emittiert wurde, die ursprüngliche Geldmenge. Im Hinblick auf die weitere Diskussion, bei der eine zweite Art von Tauschmittel hinzutritt, das Kreditgeld, spielt es keine Rolle, ob diese vermehrt oder vermindert wurde. Dies hat zwar Auswirkungen auf die Kaufkraft, es ändert aber nichts an ihrer ökonomischen Funktion. Auch der vermehrte oder verminderte Geldvorrat heißt ursprüngliche Geldmenge in Unterscheidung zum Kreditgeld.

c) Die Geldschöpfung durch Kredit

Wenn Geschäftsbanken mehr Kredit verleihen, als sie Spareinlagen einnehmen, schöpfen sie Kreditgeld. Es wird in der Regel als Buchgeld auf ein Kundenkonto eingestellt und durch Verwendung für Zahlungen durch den Kunden als Tauschmittel in Umlauf gebracht. Eine solche Geldschöpfung führt zu einer Vermehrung der Geldmenge, zur Vermehrung der Menge des Tauschmittels. Denn Kreditgeld leitet seine Kaufkraft vom Geld als Tauschmittel ab. Kreditgeld wird zum Tauschmittel, sobald es für Käufe verwandt wird. In Umlauf gebrachtes Kreditgeld, sogenannte Umlaufsmittel, sind für den einzelnen Wirt von der ursrpünglichen Geldmenge nicht zu unterscheiden. Die Vermehrung ist zeitweilig, weil sie wieder bei Rückzahlung des Kredits aus der Geldmenge verschwindet.

3. Die Gewichtung der beiden Geldarten

Die Mengenverhältnisse dieser beiden Geldarten – einerseits die ursprüngliche Geldmenge und andererseits das Kreditgeld, das in Tauschmittel umgewandelt wird – entwickeln sich unterschiedlich. Kreditgeld vermehrt sich mit Schwankungen über die Jahrzehnte zu einer Menge, die diejenige der ursprünglichen Geldmenge, bei weitem übersteigt. Dieses Verhältnis ist schwer zu bestimmen. Die Monetative, eine Bewegung für eine Geldreform, gibt an, dass 82 % des vorhandenen Geldvorrates aus Kreditgeschäften stammt, also Kreditgeld ist.6

Daher ist es falsch, all unser Geld als Schuldgeld oder Fiat-Money zu bezeichnen, weil in der Gesamtmenge immer noch und unverzichtbar die ursprünglichen Geldmenge steckt, immerhin 18 % nach den Berechnungen der Monetative. Diese ist nicht nur nicht verschwunden, wenn auch ihr Anteil an der Gesamtmenge sinkt. Sie ist immer noch Teil der vorhandenen Tauschmittel. Sie kann auch nicht verschwinden, so lange wie indirekte Tauschgeschäfte abgewickelt werden. Sie ist im Geldsystem basal. Von ihr leitet sich historisch die Kaufkraft der Gesamtmenge aller Tauschmittel (einschließlich des Kreditgeldes) ab. Dies lässt sich am Lauf der Geldarten im Marktgetriebe nachweisen.

Kreditgeld wird sprichwörtlich ex nihilo, aus dem Nichts, geschöpft. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass es aus sich selbst entstehen könnte. Es kann nur entstehen, weil es die ursprüngliche Geldmenge gibt. Kreditgeld wird geschöpft, wenn ursprüngliches Geld eingelegt wird. Dieses dient als Mindestreserve. Wenn eine Bank einem Darlehensnehmer Geld leiht, so legt sie einen geringen Anteil des Gesamtbetrages bei der Zentralbank als „Sicherheit“ ein, während sie den Rest des Betrages schöpft, also als zusätzliches oder neues Geld dem Kunden gutschreibt. Diese Mindestreserve muss ursprüngliches Geld sein. Wenn dann im Verlauf von Tauschgeschäften das Kreditgeld wieder bei Banken eingelegt wird, kann es sekundär als Mindestreserve für weitere Kredite genommen werden. Aber ohne ursprüngliches Geld kann kein erstes Kreditgeld geschaffen werden. Auf lange Sicht, kann der Anteil des Kreditgeldes am gesamten Vorrat zunehmen, aber die ursrpüngliche Geldmenge bleibt dennoch im gesamten Geldvorrat erhalten. Wenn die Kredite zurückgezahlt werden, erlöschen sie, d.h. das Kreditgeld geht auch wieder ad nihilo.

4. Der Lauf der beiden Geldarten

a) Die ursprüngliche Geldmenge

Nehmen wir fiktiv die Menge an Kreditgeld aus dem Verkehr. Das Papiergeld/Buchgeld liegt in den Kassen der Individuen. Die Rede vom zirkulierenden Geld ist irreführend. Immer liegt das Geld ineiner Kasse. Es wechselt beim Tauschgeschäft seinen Besitzer, sprich, es wandert von einer Kasse in die andere, es ist aber niemals herrenlos vagabundierend. Die auf dem Markt nachfragenden Teile des Geldes sind von denjenigen zu unterscheiden, die zur Kassenhaltung zurückgehalten werden. Immer muss ein Geld in der Kasse liegen, aber die Höhe der Kassenhaltung variiert.

Die Kassen sind also so etwas wie Geldspeicher, ähnlich den Wasserspeichern der Natur oder der Menschen, deren Stand variiert. Unter den Kassen sind die verschiedenen Vermögensdepots an Geldwerten zu verstehen: Portemonnaie, Girokonto, Sparbuch und die Schätze, die wir im Haus irgendwo verstecken. Nicht dazu gehören, streng genommen, Spareinlagen, Anleihen, Aktien usw. Hierbei handelt es sich um unternehmerisches Kapital, weil es entweder Unternehmensanteile sind, oder um Darlehen, die an andere zur Gewinnerzielung verliehen wurden. Aus Sicht des Verbrauchers handelt es sich natürlich um Vermögen zum Zweck der Daseinsvorsorge wie Rentenansprüche auch.

Normalerweise werden die Kassen auf einem bestimmten Stand gehalten bzw. diesem immer wieder angepasst. Er ist zyklischen monatlichen Schwankungen bei abhängig Beschäftigten und unregelmäßigen bei Selbständigen unterworfen. Aber ihr Höchststand ist von Wertungen bezüglich der Verwendung der einkommenden Mittel bestimmt, von ihrer Aufteilung in kurzfristige und langfristige Mittel für den unmittelbaren und den späteren Bedarf. Auf die Bestimmung des Sollwerts der Kassen wirken die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein, darunter die konjunkturelle Aussichten und die „Regime (un)certainty“, also die perspektivische Stabilität der maßgeblichen institutionellen Akteure wie Zentralbank und Regierung. In der Tageszeitung Welt fand sich vor einigen Wochen ein Artikel, der wegen der niedrigen Zinsen für Spareinlagen zum erhöhten Konsum anregte7.

Papiergeld und Buchgeld verändern ihre Relation zueinander zugunsten des Buchgeldes. In Deutschland werden noch immer über 50 % der Käufe bar bezahlt.8 Die Zahl der Papiergeldscheine und der Scheidemünzen verringert sich in dem Maße, wie sie durch den bargeldlosen Tausch überflüssig werden. Papiergeld verwandelt sich in Buchgeld, während die Sorten allmählich schwinden, indem sie sich natürlich abnützen und nicht entsprechend ersetzt werden. Alle Varianten nichtstaatlicher Währungen wie Bitcoin u. ä. sind einfach nur Abwandlungen des vorhandenen Geldes, stammen aus ihm und werden wieder in es zurückverwandelt. Es sind zusätzliche Waren, die Tauschmittelfunktion annehmen. Paypal-Konten sind Guthaben auf Geldkonten für Kreditgeschäfte im Konsumgüterbereich. In der Zeit des Goldstandards war es üblich, anschreiben zu lassen und bei der nächsten Lohnzahlung die Rechnung zu begleichen. Es gab folglich Schuldkonten im Konsumgüterbereich bei den Händlern.

b) Das Kreditgeld

Mises nennt das ungedeckte Kreditgeld Umlaufsmittel. Kreditgeld durchläuft eine Kreisbewegung. Der Kredit wird ausgegeben. Der nicht durch Einlagen oder Eigenmittel gedeckte Anteil vermehrt die Geldmenge zeitweilig. Wird der Kredit eingelöst, verschwindet dieser Anteil wieder und die Geldmenge kehrt zu ihrem alten Stand zurück. (Dass Zinsen gezahlt werden, beeinflusst die Geldmenge nicht.) Ist der Kredit gedeckt, kann die Spareinlage an den Sparer zurückgezahlt werden. Ist er durch Eigenkapital gedeckt, wird es als Bargeld in die Passiva der Bilanz eingetragen.

Die nicht durch Spareinlagen gedeckten Kreditgelder entstehten ex nihilo. Sie werden einfach von den Geschäftsbanken aus dem Nichts geschöpft und in Umlauf gebracht. Sie kehren auch wieder zu nichts zurück, wenn sie bei Rückzahlung glattgestellt werden. Dann verschwinden sie aus den Bankbilanzen und somit aus der Wirtschaft restlos.

Kreditgeld wird von den Banken sozusagen ausgeatmet und wieder eingeatmet. Diese Bewegungen verändern den Geldstand. Praktisch findet fortwährend und parallel Kreditgeldschöpfung und -schrumpfung statt. Wiederholen sich diese Kreditgeldemissionen, so entsteht ein bleibender Pegel einer vorhandener Kreditgeldmenge, der als solcher steigen oder fallen kann, je nachdem, ob mehr Kredite ausgegeben als zurückbezahlt werden oder umgekehrt. Die Menge an „umlaufendem“ Kreditgeld wird beeinflusst durch die gleichzeitig vorhandene Zahl der Kredite und ihre Höhe. Nimmt der Betrag an emitiertem Kreditgeld gegenüber dem resorbierten zu, steigt die Gesamtenge an Kreditgeld an. (Dies ist, wie unten gezeigt werden wird, die vorherrschende Tendenz.) Diese Veränderungen des Kreditgeldstandes wirkt sich auf die Preise aus. Vermehrung der Kreditgeldmenge sorgt für tendenziell steigende Preise und also für ein Sinken der Kaufkraft der Geldeinheit.

Die Veränderungen des Geldvorrates durch die Vergabe und Rückzahlung von Krediten ist von der Veränderung des Geldvorrates durch die Änderungen im durchschnittlichen Kassenstand zu unterscheiden. Kreditgeld und ursprüngliche Geldmenge addieren sich, die Veränderungen überlagern sich, können sich gegenseitig aufheben oder verstärken.

Beide Geldarten vermischen sich in der Realwirtschaft ununterscheidbar. Beides sind aus der Sicht des Marktteilnehmers identische Tauschmittel. Aber sie sind dennoch ökonomisch nicht dasselbe. Durch die unterschiedlichen Strömungsrichtungen verschmelzen sie sich nicht endgültig. Man könnte es vergleichen mit warmen und kalten Meeresströmungen. Beides sind Meerwasser, aber sie bewegen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Temperaturen in unterschiedlichen Bahnen.

Das Kreditgeld geht von den Emittenten aus, fließt in die Kassen und kehrt von dort zu den Emittenten zurück. Es verschwindet wieder. Das ursprüngliche Geld bleibt in den Kassen liegen und wechselt seinen Ort bei jedem Tauschgeschäft. Es verschwindet nicht.

5. Die Kritik am Geld

Das Kreditgeld wird Schuldgeld oder Fiat Money genannt. Dieser Ausdruck wurde auch auf das heutige nicht durch Gold gedeckte Papiergeld angewandt. Ich halte es für nützlich, wenn wir die beiden Geldarten nach ihrer Entstehung und ihrem Schicksal unterscheiden. Daher bezeichne ich nur das Kreditgeld als Fiat Money.9 Das ursprüngliche Geld (Goldmünzen) wurde zurecht „gutes“ Geld genannt. Sein Wert wird von dem Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage gebildet, seiner Preisbildung als einer Ware, dem Tauschmittel.10 Das Goldgeld besitzt eine industrielle Komponente, die von der Nachfrage nach Gold zur industriellen Verwendung als Schmuck oder in der Elektronik herrührt. Weiter besitzt es die monetäre Komponente, die aus der Nachfrage des Geldes als Tauschmittel herrührt.11 Seitdem Gold kein primäres Tauschmittel mehr ist, hat es nur noch seine industrielle Komponente bzw. dient als sekundäres Tauschmittel (als Vermögensrücklage). Würde es als primäres Tauschmittel verwendet, stiege sein Preis durch die dann steigende Nachfrage als Tauschmittel. Dieser Anstieg wäre meiner Meinung nach beträchtlich. Bedenken wir, dass der Dollar seit den letzten hundert Jahren einen Kaufkraftverlust von ca. 95 % erlitt12 oder umgekehrt der Goldpreis in Dollar eine Vertausendfachung erfuhr, so ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Gold zur Währungsabsicherung deutliche Preisverschiebungen des Goldes zur Folge hätte.

Auch das heutige Geld (Euro, Dollar usw.) wird als Ware nachgefragt, als Tauschmittel. Die Nachfrage nach Geld erfolgt in Form von Krediten und in Form von Kassenbeständen. (Die Nachfrage als Devisenreserve soll hier unberücksichtigt bleiben.) Es hat zwar keine industrielle, aber dennoch eine monetäre Komponente und damit einen Preis (eine Kaufkraft). Der Wert des Geldes liegt nicht an seiner physischen Beschaffenheit oder an seiner Verwendungsmöglichkeit in anderen Bereichen. Der Wert beruht auf dem Werturteil der Marktteilnehmer über seine Tauglichkeit als Tauschmittel, und davon abgeleitet in seiner Funktion als Mittel der Kassenhaltung. Aus der daraus herrührenden Nachfrage bildet sich sein Wertausdruck, der Preis. Um Geld zu erwerben, müssen wir Waren und Dienste dafür eintauschen. Das heutige Papiergeld ist, so lange es als Tauschmittel akzeptiert wird, nicht weniger „gutes“ Geld als das frühere Goldgeld. Gut bedeutet hier, dass es die absatzfähigste und marktgängigste Ware ist, das allgemein verwendete Tauschmittel. Wir müssen diese Redeweise zurück führen auf ihre Wurzel. Gut ist ein Geld, wenn es als Tauschmittel funktioniert. So lange das Vertrauen in die Währung fortdauert, ist das Geld gutes Geld.

Aber unter „gutem“ Geld verstanden die klassischen Ökonomen ursprünglich etwas anderes. Sie meinten damit ein Tauschmittel, das in einem vernünftigen Währungssystem verankert war. Eine Währung ist eine andere begriffliche Kategorie als eine Ware, ein ökonomisches Mittel. Es ist eine Ordnung von Regeln, die die Geldvermehrung und die Bedingungen der Kreditgewährung betreffen. Umgangssprachlich meinten die Leute unter „gutem Geld“ eines, das keinem inflationären Druck ausgesetzt war, dessen Hortung nicht mit einem Kaufkraftverlust verbunden war. Beim Goldstandard, der im 19. Jahrhundert weltweit galt, fiel beides zusammen: die Geldart (Warengeld) und der Währungsaspekt (nicht inflationierbar). Wir müssen diese beiden Gesichtspunkte heute begrifflich unterscheiden.

Der Unterschied zwischen Gold und Papiergeld besteht also nicht in ihrer Eignung als Tauschmittel. Der Euro hat eine Reihe von Vorzügen gegenüber der Mark und diese gegenüber dem ehemaligen Goldgeld. Dazu zählt die Möglichkeit, europaweit mit einer Währung bezahlen zu können, was die Transaktionskosten erheblich senkt, die internationalen Preise direkt vergleichen und sogar weltweit in Sekundenschnelle einkaufen zu können. Man kann sogar sagen, dass die Einrichtung unbaren Zahlungsverkehrs die Tauglichkeit des heutigen Geldes noch weiter erhöht hat! Kein Wunder, dass der Euro sich einer breiten Beliebtheit erfreut.

Beim Goldgeld kommt ein währungsbezogener Gesichtspunkt ins Spiel. Der Hauptunterschied und der Ansatzpunkt der Kritik besteht in den Unterschieden der Vermehrbarkeit des Geldes. Beim Goldgeld ist diese durch die bergmännischen Gegebenheiten beschränkt und nicht der Willkür des Staates ausgeliefert. Anders beim Papiergeld. Es ist gesetzliches Zahlungsmittel. Dies schafft einerseits, zusammen mit der Schwierigkeit der Geldfälschung, die Vertrauensbasis, die gemeinsamen Werturteile über die Tauglichkeit als Tauschmittel. Andererseits kann es von den Staatsdruckereien leicht hergestellt werden, und wird immer wieder durch Drucken – und sei es nur das elektronische Drücken von Knöpfen, wie es heute überwiegend der Fall ist – vermehrt, weil die Seignorage (der Gewinn der Geldschöpfung) groß ist. Papiergeld ist also technisch gesehen leicht inflationierbar, während Goldgeld nur in dem Maße inflationär ist, wie der Bergbau voranschreitet. (Inflation bedeutet Geldvermehrung. Die allgemein übliche Bedeutung der Teuerung ist eine Folge von Geldvermehrung. Teuerung folgt der Inflation.)

6. Inflation und Staatsverschuldung durch elastisches Geld – das Währungsproblem

Papiergeld war historisch immer ein wirtschaftspolitisches Instrument. Es der Vermachtung durch die Politik zu entziehen, ist eine bis heute ungelöste Aufgabe. Würde sie aber gelöst werden, dann würde es die Vorzüge des Goldgeldes teilen und seine Leichtigkeit und gute Handhabbarkeit als Plus aufweisen. Die Vermehrung der Geldmenge folgt der Vorstellung, dass die Gleichführung der Geldmenge mit der Gütermenge zu einer Stabilisierung des „Preisniveaus“ führe, ist also ideologiebedingt. Man spricht von einer „Inflationsrate“ in Höhe von 2 % als Zielvorgabe. Die Vermehrung von 200 auf 900 Milliarden Euro in 12 Jahren entspricht aber einer Quote von über 14 % p.a.13 (Grafik im Download-Text enthalten)

Ökonomisch brisant ist heute vor allem das Kreditgeld im herrschenden Zentralbank-Regime. Es ist seit der nachnapoleonischen Zeit das Hauptinstrument der inflationären Wirtschaftspolitik im Rahmen einer chronischen Staatsverschuldung. Staatsverschuldungen erzeugen vor allem Kreditgeld. Üblicherweise drucken die Staaten nicht einfach Geld, um ihre Haushaltslöcher zu stopfen.

Für die Deckung von Haushaltsdefiziten geben sie Anleihen aus, die von den Geschäftsbanken, von anderen Unternehmen der Finanzwirtschaft (Private equities) oder von Privatpersonen über Geschäftsbanken oder direkt über die Notenbanken gekauft werden. Die Banken stellen den Staatshaushalten Kontoguthaben ein, die die Menge des Geldes vermehren. Das heißt nichts anderes, als dass Schuldscheine als „Sicherung“ oder „Deckung“ für neues Kreditgeld dienen. Schuldscheine des Staates sind Versprechungen auf die Steuereinnahmen von morgen.

Eine statistische Darstellung dieses Prozesses kann nicht einfach aus den amtlichen Veröffentlichungen entnommen werden. Wir müssen indirekte Daten auswerten, anhand derer wir Anhaltspunkte für die Tendenzen gewinnen. Die folgende Übersicht zeigt die nominelle Entwicklung der deutschen Staatsschulden (Quelle: Wikipedia14). (Grafik im Download-Text enthalten) Es ist ein Spiegelbild der Emission von Kreditgeld seitens des Staates (Kreditgeld der Geschäftsbanken, das durch die Staatsverschuldung nachgefragt wurde). Seit 1950 haben sich die Schulden um durchschnittlich ca. 9 % p.a. vermehrt, seit 1999 um ca. 4 % p.a. Der Schuldenstand hat inzwischen einen Prozentwert vom BIP in Höhe von ca. 80 % erreicht. (ebd.) Das heißt, dass der Schuldenstand sich nur erhöht, nie nennenswert verringert hat und die Menge an Kreditgeld, die durch diesen Mechanismus erzeugt wird, sich stetig vergrößert. Natürlich erzeugen nicht nur Staatsschulden zusätzliches Kreditgeld.

Ökonomisch ist aber gerade nicht die Menge an vorhandenem Kreditgeld innerhalb der Menge an Tauschmitteln das Problem, sondern ihre anhaltende Vermehrung.15 Die Schäden, die die stetige Ausweitung der Gesamtgeldmenge bewirken, die Inflation, können hier nicht ausführlich behandelt werden.

7. Fazit

Geld bedeutet indirektes Tauschmittel, die marktgängigste, absatzfähigste Ware. Sie wird nachgefragt und hat damit einen Marktpreis, der sich als Warenäquivalent ausdrückt. Unser heutiges Geld setzt sich aus der ursprünglichen Geldmenge und aus Kreditgeld zusammen. Beide Komponenten haben sich seit Jahren nominell vergrößert, wobei ein Vielfaches an Kreditgeld im Vergleich zur ursprünglichen Geldmenge im Markt ist. Die Funktion des heutigen Papiergeldes einschließlich des Buchgeldes als Tauschmittel ist problemlos und kostensparend.

Im Rahmen eines zentralbankgesteuerten Währungssystems und als gesetzliches staatliches Zahlungsmittel lässt sich unser Geld zur verdeckten monetären Staatsfinanzierung verwenden. Die daraus folgenden und damit verbundenen inflationären Tendenzen, Teuerungen, Fehlinvestitionen, die Aufzehrung von Altersrücklagen, Finanzmarkt- und Staatsfinanzkrisen sind genuin ein Währungs- und kein Geldproblem.

Die Ausarbeitung von währungspolitischen Reformen ist eine der dringendsten Fragen unserer Zeit. Zur Diskussion stehen verschiedene Vorstellungen: Wiedereinführung des Goldstandards, Bankfreiheit und Entnationalisierung des Geldes, Vollgeld, Aktivgeld (nach Thomas Mayer) u.a. Sie müssen im Rahmen einer eigenen Untersuchung analysiert werden.

1David Graeber: Schulden. Die ersten 5000 Jahre, Stuttgart, 8. Aufl., 2012.

2„Geld ist ein Tauschmittel. Es ist das absatzfähigste Gut, das die Marktparteien zu erwerben trachten, um es dann im weiteren Verlaufe ihres Handelns gegen jene Waren einzutauschen, die sie zu erwerben wünschen. Das ist die einzige Funktion des Geldes; es ist Tauschvermittler, allgemein gebräuchliches Tauschmittel, sonst nichts. Alle anderen vermeintlichen Funktionen des Geldes sind nichts als Sonderfälle der Tauschvermittlung.“ Mises, Nationalökonomie, Genf, 1940, S. 361.

3Mises, Nationalökonomie, S. 406 ff.

4„Denn nun bleibe noch die Kaufkraft von gestern zu erklären; wolle man diese in der gleichen Weise durch die von vorgestern erklären und so fort, so sei das ein regressus in infinitum, der von einer vollkommenen und logisch befriedigenden Erklärung weit entfernt wäre. Die Kritiker sehen nicht, dass der Regress nicht unendlich weiter geht. Er stößt nämlich an einen Punkt, wo die Erklärung abschließt und keine Frage ungelöst lässt. Verfolgen wir die Kaufkraft des Geldes Schritt für Schritt zurück, so gelangen wir schließlich an den Punkt, an dem der Tauschmitteldienst beginnt. An diesem Punkt ist der Tauschwert von gestern ausschließlich durch eine Nachfrage bestimmt, die allein im Hinblick auf die anderweitigen – die industriellen – Verwendungsmöglichkeiten des den Tauschmitteldienst versehenden Gutes entfaltet wird.“ Nationalökonomie, S. 369

5http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform_1948_%28Westdeutschland%29

6http://www.monetative.de/wie-entsteht-giralgeld-und-wie-kommt-es-in-umlauf/

7http://www.welt.de/videos/article138688954/Sparen-ist-out-so-geht-Geld-verprassen-richtig.html

8http://www.welt.de/finanzen/article140602224/Die-erstaunliche-Treue-der-Deutschen-zum-Bargeld.html

9Mises: Human Action, S. 754.

10„Doch die überkommene Kaufkraft des Geldes wird durch Geldnachfrage und Geldangebot von heute umgestaltet.“ Nationalökonomie, S. 386.

11„Die Nachfrage nach einem Tauschmittel setzt sich mithin aus zwei Teilnachfragen zusammen: aus der Nachfrage derer, die das Tauschmittel als Tauschmittel begehren, und aus der Nachfrage jener, die es wegen seiner sonstigen Dienste begehren. (Beim modernen Edelmetallgeld spricht man da von der monetären und von der industriellen Nachfrage.) Der Tauschwert des Tauschmittels beruht auf beiden Nachfragen.“ Nationalökonomie, S. 368.

12http://www.goldseiten.de/artikel/158638–Die-Kaufkraftentwicklung-des-US-Dollars.html

13Die Entwicklung der Bargeldmenge (Balkendiagramm) des Euro zeigt, dass die Menge stetig aber leicht degressiv ansteigt. http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Bundesbank/Geldmuseum/museumsabende_2014_03_19_praesentation.pdf?__blob=publicationFile

14http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung_Deutschlands

15„Die Menge der Geldzertifikate ist für den Markt und die Preisbildung bedeutungslos. Die Umlaufsmittel wirken auf dem Markte wie Geld; die Veränderung ihrer Menge beeinflusst daher die Preisgestaltung in derselben Weise wie die Veränderung der Geldmenge.“ Nationalökonomie, S. 393