Eamonn Butler: Classical Liberalism. A Primer, Institute of Economic Affairs, London 2015, 160 S., 11,49 Euro, Kindle Edition 4,47 Euro, kostenloser Download.
Der britische Ökonom, Mitbegründer und Direktor des Adam Smith Instituts hat eine gelungene Einführung in den klassischen Liberalismus verfasst. Verständlich für jedermann, klar gegliedert, didaktisch gut aufbereitet und somit schnell lesbar, erfüllt der kleine Band seinen Zweck: eine geradlinige Einführung in die Prinzipien, Persönlichkeiten und wichtigsten Entwicklungen des klassischen Liberalismus zu geben.
Die Verdichtungsleistung ist enorm und bereitet dennoch keinen Leseaufwand. Der Inhalt reicht vom Familienstammbaum über das Verhältnis von klassischem Liberalismus zur Freiheit, zur Moral sowie zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Hinzu kommen die Persönlichkeiten von John Locke bis Robert Nozick, aber auch thematisch zusammengestellte und Lektüreempfehlungen.
Allerdings ist das Buch eine angelsächsische Einführung in den klassischen Liberalismus. Die Berücksichtigung der kontinentalen klassischen Liberalen und ihrer Ideen kommt viel zu kurz, das gilt insbesondere für den französischsprachigen Raum, worauf Pierre Bessard in einer kundigen Besprechung hingewiesen. Damit verbunden ist das Manko im Kapitel Moral lediglich auf Toleranz abzuzielen anstatt die persönliche Verantwortung abzuzielen.
Das schmälert indes nicht den Verdienst der sehr nützlichen Einführung in den klassischen Liberalismus angelsächsischer Prägung, zumal auf nur wenigen Seiten. Es ist noch Platz für ein korrespondierendes Buch des Monats.
Michael von Prollius