Prognose
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Deutschlands Zukunftsaussichten – eine systemische Modellperspektive

Deutschlands Zukunftsaussichten – eine systemische Modellperspektive Wie sieht die Zukunft in Deutschland aus? Etwas genauer: In welcher wirtschaftspolitischen Lage werden sich die Bürger mittelfristig, also in drei bis fünf Jahren, befinden? Wer in die Zukunft blickt, schreibt häufig die aktuelle Situation und die Entwicklung der letzten, in der Erinnerung präsenten Entwicklung fort. Dazu gehört eine überwiegend lineare Vorstellung der weiteren Entwicklung. Grundsätzlich lassen sich indes verschiedene Systematiken von Entwicklungen unterscheiden. Das sind neben der zuvor …

EZB-Prognosen: Chronisch daneben

EZB-Prognosen: Chronisch daneben Die Anhänger der Österreichischen Schule betrachten wie klassische Liberale auch Zentralbanken mit viel Skepsis. Das gilt insbesondere für das Wissensproblem, das diesen Inflationsbehörden strukturell innewohnt. Das gilt für deren Fähigkeit den „richtigen“ Zins festzusetzen und damit zukünftige Entwicklungen einzuschätzen. Ein anschauliches Beispiel hat The Pioneer dokumentiert. Alle Prognosen der EZB seit 2021 über die Entwicklung der Inflation waren falsch.                           …

Verfall der Demokratie: Archetypen als Denkanstoß

Verfall der Demokratie: Archetypen als Denkanstoß Literatur über den Niedergang des Westens gibt es zuhauf. Ein kluges Beispiel ist der Selbstmord des Westens. Es gibt eine zeitlose und in Krisen sprießende Faszination am Scheitern – seit der Antike. Im Christentum und in der Moderne überwiegen lineare Auffassungen, entweder als Heilsgeschichte bis zum Paradies oder als einfache Ursache-Wirkung-Zusammenhänge mit der Demokratie als Dauerzustand. In der Antike gab es zyklische Vorstellungen, zu denen der Verfassungskreislauf – anakyklosis …

Was man sieht und was man nicht sieht: zur Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft

Was man sieht und was man nicht sieht: zur Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft Strategische Vorausschau ist in Mode. Strategische Vorausschau wird vor allem im staatlichen Sektor durchgeführt, in der EU, von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ verankert, von den Ressorts, von Behörden und dem Staat nahestehenden Nichtregierungsinstitutionen, weltweit zunehmend verbreitet. Die Soziale Marktwirtschaft ist weniger en vogue, zumindest in ihrer klassischen Form. Die Formel dient indes als zeitlose Bezeichnung der seit 1948 fundamental …

Liberale Voraussagen treten reihenweise ein

Liberale Voraussagen treten reihenweise ein Wir leben in einer Zeit, in der ökonomische Gesetze nicht mehr gelten, vermeintlich. Ein Abwehrschirm wird aufgespannt und zugleich die Sprache militarisiert. Schulden werden als Sondervermögen deklariert. Die Gasumlage wäre eine Gaspreiserhöhung und Umverteilung gewesen. Die Gaspreisbremse behandelt das Nervensystem der Marktwirtschaft – Preise – wie ein simples Gaspedal. Zugleich ist in Vergessenheit geraten, was Kritiker über die keynesianische Wirtschaftssteuerung bereits in den 1970er Jahren sagten: Gas geben funktioniert immer, …

Der Blick voraus

Der Blick voraus Die Zukunft interessiert uns alle, weil wir darin leben werden. Gerade deshalb lauten Plädoyers im Sport und für den Alltag: Konzentriere Dich auf das, was Du jetzt tust. Achtsamkeit beim Tun. Und: Kümmere Dich nur um das, was Du beeinflussen kannst – mach Dir keine Sorgen um den Rest. Zugleich lieben Menschen Erzählungen. Heute spricht man von Narrativen. Das sind schlüssig erscheinende Begründungen mit scheinbar unhintergehbarer Stimmigkeit, ob rückwärtsgewandt oder nach vorn …

In Systemen denken

In Systemen denken Wir leben in einer komplexen, dynamischen Welt. Unser Denken ist dem nicht von allein gewachsen. Intuition reicht nicht aus, um Handlungsmöglichkeiten und deren Folgen abzuschätzen. Lineares Denken, das uns sehr zu eigen ist, ebenfalls nicht. Eine hilfreiche Form des Denkens ist das Denken in Systemen. Albert Rutherford bietet mit seinem einfachen Einstiegsband „The Elements of Thinking in Systems“ eine Einstiegsoption. Nach einer übersichtlichen Einführung in das Systemdenken und seine wissenschaftlichen Ursprünge folgen …

Supercomputer flopt – erwartungsgemäß

Supercomputer flopt – erwartungsgemäß Die Sehnsucht nach zutreffenden Prognosen ist groß. Schon in der Antike orakelte es, nicht nur in Delphi, einer exzellenten Informationsbörse ohne Glaskugel. Nützlich sind Vorhersagen in vielen Bereichen. Ein Beispiel ist das Wetter. Zugleich weisen die ständigen Wechsel der Vorhersagen, sobald diese drei Tage überschreiten, auf die Grenzen der Vorhersage von komplexen Systemen hin. Nur gut, dass beim Klima die Entwicklung sonnenklar ist. Nachdem bei Schach und AlphaGo Computer Menschen schlagen …

Moderne Prognosen, hier: Kanzler Laschet (68%) regiert mit Schwarz-Grün (54%)

Moderne Prognosen, hier: Kanzler Laschet (68%) regiert mit Schwarz-Grün (54%) Die Prognose-Verfahren werden laufend verbessert. Diente das Orakel von Delphi noch als Informationsbroker, ermöglichen inzwischen mindestens zwei entscheidende Neuerungen bessere Prognosen. So hat sich in den letzten Jahren und wenigen Jahrzehnten ein Methoden-Kanon herauskristallisiert, der die Auswertung statistischer Daten und kausaler Beziehungen auf eine systematische Grundlage stellt. Hinzu kommen die enormen Steigerungen der Rechenleistungen. Eine beliebtes Anwendungsgebiet von Prognosen ist vergleichsweise simpel, weil die Komplexität …

Zehn gesellschaftspolitische Einsichten – inspiriert von Jim Buchanan

Zehn gesellschaftspolitische Einsichten – inspiriert von Jim Buchanan Große Denker bieten zeitlose Einsichten. Inspiriert durch die exzellente, online verfügbare Einführung in Buchanans Werk von Donald J. Boudreaux und Randall G. Holcombe halte ich folgende 10 Einsichten fest:   Kollektive können nicht handeln Weder die Gesellschaft handelt noch der Staat oder die Regierung. Individuen handeln. Es sind stets einzelne Menschen, die in einer spezifischen Rolle handeln, privat, politisch als Bürger, beruflich als Politiker oder Bürokrat, offenkundig …

Jede Politik enthält eine Prognose

Jede Politik enthält eine Prognose Jede Politik enthält ein Versprechen. Mehr Sicherheit, mehr Diversität, mehr Gleichheit, weniger Klimawandel, früher auch bessere Standortbedingungen, inzwischen stets ein Bekämpfen von irgendetwas. Jedes politische Versprechen beruht auf einem vielfach impliziten Ursache-Wirkung-Zusammenhang, z.B. weniger CO2 => weniger Erderwärmung; weniger Bürokratie und bessere Infrastruktur => bessere Bedingungen für Unternehmen – mehr Arbeitsplätze und Produkte – mehr Wirtschaftswachstum. Selten wird derzeit auf Politik geschaut und gefragt: Welche Prognose liegt der Politik zugrunde? …

Priming von Zukunftsperspektiven

Priming von Zukunftsperspektiven Werden Schüler an deutschen Schulen mit reduzierten Perspektiven auf die Zukunft geimpft? Das scheint für die BRD und DDR gegolten zu haben und gilt noch heute. Interessanterweise geschieht das in Geschichtslehrbüchern. Die Basisnarrative, die in der Schule eingeübt werden, hat Sabrina Schmitz-Zerres in ihrer Dissertation „Die Zukunft erzählen. Inhalte und Entstehungsprozesse von Zukunftsnarrationen in Geschichtsbüchern von 1950 bis 1995“ untersucht – und zwar sowohl deren inhaltlich-thematische Ausgestaltung als auch den Zulassungsprozess bis zur Veröffentlichung. …

Entscheidungen fällen unter Unsicherheit

Entscheidungen fällen unter Unsicherheit Das ist unser Alltag: Entscheidungen fällen unter Unsicherheit. Erfolgreiche Unternehmer fällen Entscheidungen, die vorteilhaft für das Unternehmen, die Mitarbeiter und vor allem die Kunden sind. Besonders herausgefordert unter Unsicherheit Entscheidungen zu treffen ist und waren im Pandemie-Jahr Politiker und Bürokraten – kurz: der Staat. Die Performance ist schlecht. Dabei gibt es Hilfsmittel (wie im Beitrag zs. mit Johannes Bachmann skizziert: Unsicherheiten mithilfe von Was-Wäre-Wenn-Szenariotechniken reduzieren) In „Radical uncertainty. Decision-making for an …

Nie wieder viel Schnee?

Nie wieder viel Schnee? Manche Prognose geht in die Hose. Irrige Klima-Prognosen gibt es zuhauf. Im Südwesten Berlins sind gerade -7 Grad Celsius. Am Montagmorgen sollen es -10 Grad sein. Der Schlachtensee ist zugefroren. Am Ende der Woche dürfte er gut begehbar sein angesichts anhaltend bis zu zweistelliger Minusgrade. Cum grano salis ist das alle sieben Jahre der Fall, behaupte ich. Mojib Latif ist ein deutscher Meteorologe, war langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Hamburger …