Wettbewerb
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Das fatale Einheitsdenken in der EU

Alfred Schüller, langjähriger Herausgeber von ORDO und Emeritus für Ordnungstheorie und Wirtschaftspolitik der Universität Marburg, hat eine überzeugende Lehre aus den Selbsttäuschungen und Fehlschlägen des Europa-Zentralismus seit der Europäischen Montan- und Agrarunion gezogen, die den Beginn des EU-Einheitsirrwegs markiert. Seinen Leitgedanken sollten sich Befürworter eines europäischen Einheitsstaates immer wieder zu Gemüte führe: „Es ist noch nie gelungen, mit schlechter Ökonomie eine gute Politik zu machen. Noch so gut gemeintes Wollen kann mangelndes Denken in Ordnungen …

Wettbewerb als Entdeckungsverfahren

Die Marktwirtschaft steht und fällt mit dem Leistungswettbewerb – wie die offene Gesellschaft insgesamt. Schließlich ist der Wettbewerb ein „Entdeckungsverfahren“ (Friedrich A. von Hayek), das neues Wissen in vielfältiger Gestalt hervorbringt und durchsetzt. Unauflöslich damit verbunden ist die Fähigkeit des Wettbewerbs aufzuzeigen, welche Planungen falsch sind, einschließlich aller Produkte, die von Kunden nicht mehr (genügend) nachgefragt werden. Außerdem ist Wettbewerb ein geniales “Entmachtungsinstrument” (Franz Böhm) in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, denn er bedroht permanent …

Fiskalische Nachhaltigkeit erfordert institutionelle Kongruenz und Autonomie

In Berlin gibt es einen Spruch: „Was ist ein Kamel? Ein Kamel ist ein von einer Kommission entworfenes Pferd.“ Flapsig formuliert hat der Berliner Ökonom David Christoph Ehmke ein Kamel der politischen Ökonomie identifiziert, sogar zwei Kamele: Deutschland und die Eurozone. Im Mittelpunkt seiner an der Humboldt Universität bei Charles Beat Blankart entstandenen Dissertation steht die Frage welche Wege zur Nachhaltigkeit staatlicher Finanzen führen. David Ehmkes Antwort ist eine zweifache: Erstens sei institutionelle Kongruenz erforderlich, …

Wettbewerb löst unsere politischen Probleme

LI-PAPER. Ständig wachsende Regulierungen, Steuern und Verschuldung sind nicht alternativlos. von Michael von Prollius Die westlichen Demokratien befinden sich in keinem guten Zustand: Die Wohlfahrtssysteme blähen sich immer weiter auf, während Steuern, Regulierungen und Schulden kontinuierlich ansteigen. Auf Stufe EU finden schädliche Zentralisierungsentwicklungen statt. Auf nationaler Ebene erhalten fragwürdige Bewegungen zunehmend Zuspruch. Was von der breiten Öffentlichkeit und den Medien viel zu wenig thematisiert wird, ist die Erkenntnis, dass politischer Wettbewerb das Erfolgsgeheimnis des europäischen …

Markt für Bildung

Staatliche Bildung scheint alternativlos zu sein. Es gibt keine Debatte über Wettbewerb und Vielfalt, allenfalls die ritualisierten Klagen über den miesen Zustand von staatlichen Schulen, den Lehrermangel, schlechte Schülerleistungen, noch schlechtere Schülerleistungen und Gewalt an Schulen. Die Folge: Hilflose Forderungen nach mehr staatlichen Investitionen in die Bildung. Und natürlich Warnungen vor dem bösen Markt und der unweigerlichen Folge der totalen Verblödung der armen Schüler, weil die beim Kapitalismus keine Schule mehr finden. Kurz, der Bock …

Zähes Papiergeld und zauberhafte Geldmengenanpassung

(mvp) Untergangspropheten haben es leicht und schwer. Weil sie gerne gelesen werden, haben sie es leicht. Weil ihre Prophezeiungen äußerst selten eintreten, haben sie es schwer. David Schlichter kommt ein Verdienst zu: Auf dem Höhepunkt der Finanz- und Staatsschuldenkrise hat der frühere Finanzmanager eine gut lesbare österreichische Krisendiagnose publiziert. Die Ideenwelt ist nicht zuletzt durch seine Publikation etwas österreichischer geworden. Torsten Polleit und ich hatten kurze Zeit zuvor mit „Geldreform“ in eine ähnliche Richtung argumentiert. …

Israel Kirzner in Berlin: Die Mises-Hayek-Revolution

Israel Kirzner sprach bei seinem ersten Besuch in Berlin über eine österreichische Revolution in der Volkswirtschaftslehre von 1937 bis 1948. Anlässlich der Verleihung der Hayek-Medaille thematisierte der Doyen der Entrepreneur-Theorie den Subjektivismus von Friedrich August von Hayek (“Hayek and the meaning of subjectivism”). Kirzner zeigte in seiner ideengeschichtlichen Untersuchung auf, dass sich in den 10 Jahren bis zum Aufsatz Hayeks “The meaning of competition” ein miseanisch-hayekscher Bruch mit dem Mainstream vollzogen habe, der den Protagonisten selbst erst …