Uwe Timm – espero
Uwe Timm – espero

Uwe Timm – espero

Meine Bücher. Einsichten. #10

Uwe Timm – espero

Nach meinen guten halben Dutzend Bücher fühlte ich mich bereit für das Herausgeben anderer Texte. Mein Interesse wurde durch Uwe Timm und dessen beharrlichen Leserbriefe geweckt.

Uwe Timm (1932-2014) war ein libertärer Autor, der sich seit seiner Jugend für eine freie Gesellschaft einsetzte, auch als Mitherausgeber der Zeitschrift „espero“. Aufgewachsen unter totalitären Lebensbedingungen engagierte sich der Maschinenbauer beruflich als Betriebsrat und politisch im pazifistisch-anarchistischen Milieu. Er war Mitbegründer der Mackay-Gesellschaft.

Uwe Timm hat sich frühzeitig und vielseitig engagiert – im Freigeistigen Kreis (Ahrensburg), in der Genossenschaftsjugend (Hamburg), als Betriebsrat und Sprecher eines Personalausschusses sowie bei Diskussionen über Notstandsgesetze, Wehrpflicht und atomare Aufrüstung u.a. als Mitglied der Internationale der Kriegsdienstgegner (IDK).

Seine Sorgen um die Entwicklung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ließ ihn zahlreiche Leserbriefe an die Tageszeitung „Die Welt“ schreiben. Den Klimawandel betrachtete er klarsichtig nicht zuletzt mit Blick auf organisierte Interessen. Daraus sind zwei Bücher entstanden, die in der Edition Forum Ordnungspolitik erschienen sind, dem Vorgänger von Forum Freie Gesellschaft:

Uwe Timm: Briefe an die Welt. Leserbriefe und Erinnerungen an Zeitzeugen, BoD 2014.

Uwe Timm: Gegen das Geschäft mit dem Klimawandel. Plädoyer für eine freie und soziale Gesellschaft, BoD 2014.

Vom Wert der Freiheit zeugt der Strom der Leserbriefe, die Uwe Timm an die Zeitung „Die Welt“ geschickt hat. Sie sind zusammen mit den Erinnerungen an Zeitzeugen, vor allem Anarchisten und Kommunisten, Ausdruck eines vorbildlichen bürgerlichen Engagements. Bürgerlich? Ja, denn Uwe Timm setzt sich praktisch – mit Wort und Tat – für eine freie Gesellschaft ein, als Bürger Deutschlands, als Weltbürger, mit dem Ziel einer humaneren Gesellschaft, die statt mit immer mehr mit viel weniger Staat auskommt. Dabei korrigiert er gängige Ansichten, verbreitete Irrtümer und Fehlurteile und setzt sich mit nur wenigen zur Verfügung stehenden Zeilen für freiheitliche Alternativen ein.

Ein Plädoyer für eine freie und soziale Gesellschaft ist der kleine Band zum Klimawandel, der „three in one“ bietet: eine kritische Auseinandersetzung mit den gängigen Ansichten der „Klimahysteriker“ als Schwerpunkt, eine Warnung vor der nicht nachhaltigen Staatsverschuldung, die sich an die Politiker und Bürger gleichermaßen richtet, schließlich eine alternative Sicht auf die Finanzkrise.

Über die Herausgabe seiner Texte hat sich Uwe Timm vor seinem überraschenden Tod gefreut.