Alltagstaugliches wirtschaftspolitisches Basiswissen
Alltagstaugliches wirtschaftspolitisches Basiswissen

Alltagstaugliches wirtschaftspolitisches Basiswissen

Alltagstaugliches wirtschaftspolitisches Basiswissen

„Was wir jetzt brauchen, sind ausgesprochene Street Economists, also Praktiker unter den Wirtschaftswissenschaftlern, die sich trauen, von Meinungsführern und Politikern ein Mindestmaß an Vernunft zu fordern.“ (S. 17) konstatiert einleitend Axel Kaiser. Anliegen des chilenisch-deutschen Politikwissenschaftlers ist es, durch Vermittlung einfacher ökonomischer Tatsachen politischen Diskurs und wirtschaftspolitische Praxis konstruktiver und freiheitsfreundlicher werden zu lassen.

In der Tradition namhafter liberaler Ökonomen bietet Axel Kaiser in 15 Lektionen dem Leser zahlreiche Richtigstellungen etablierter Irrtümer, die zum Grundlagenwissen von Ökonomen gehören. Ein wirtschaftspolitischer Führer fast im Westentaschenformat.

Der Beststellerautor erläutert: Arbeit ist ein wesentlicher Teil des Lebens. Arbeit zeichnet ein produktives und nützliches Leben aus. Ressourcen sind für unser Überleben notwendig, sie werden durch Arbeit und Innovationen verfügbar. Der Staat verfügt nicht über ein magisches Füllhorn. Der Staat lebt von Wohlstand anderer und kann erst geben, wenn er genommen hat. Das Recht auf kostenlose Bildung ist das Recht, andere für sich arbeiten zu lassen. Jeder, der arbeitet, fragt auch nach. Subventionen verzerren Präferenzen, bereichern den Empfänger, verschlechtern die Lage aller anderen. Beim Tauschen machen beiden einen Gewinn, der stets eine subjektive Größe darstellt. Bildung ist nicht kostenlos. Ohne Entgelt wird der Nutzen, wir die Nachfrage verzerrt. Wir haben die Wahl: Soll die Schere weniger auseinanderklaffen oder sollen alle wohlhabender werden, auch die Armen, mit eigenem Zutun. Löhne werden von den Verbrauchern bezahlt, nicht vom Unternehmen. Löhne zeigen die individuelle Produktivität an. Kapital ist eine Mischung aus Ersparnissen und angewandter individueller Kreativität. Geld ist ein Tauschmittel, nicht Wohlstand. Preise sind Informationsanzeiger. Ressourcenknappheit wird durch Wettbewerb und Innovationen gelöst. Wettbewerb bedeutet auch Zusammenarbeit. Unternehmen sind soziale Wohltäter. Je mehr Wohltaten sie erbringen desto höher sind die Gewinne und desto besser geht es der Gesellschaft. Innovationen zerstören Bestehendes.

Eine Einführung, reiner Text, anschaulich, fast plaudernd, eben wie bei einem Gespräch an einer Straßenecke, geeignet für Nachfragen und Widerspruch. Eine Einführung, die weitgehend selbstverständlich sein könnte und heute geeignet sein dürfte, aufzurütteln.

Axel Kaiser: The Street Economist. 15 Wirtschaftslektionen, die jeder kennen sollte, übersetzt von Birgit Schöbitz, FBV 1. Auflage München 2023, 175 S., 15,00 Euro.