MvP-Blog
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Politikberatung von einer Politik, die nicht beraten werden will

Politikberatung von einer Politik, die nicht beraten werden will

Was tun? Wenn Vernunft nicht zum Ziel führt, hilft auch eine noch so differenzierte Übersetzung für Politiker und andere Adressaten nichts oder wenig. Nicht alles kann so vereinfacht werden, dass es jeder versteht. Und wenn die Anreize andere sind, hilft alles Jonglieren nichts.

Ich meine damit das Problem, dass sich gute Analysen, fundierte Hinweise, eine Politik werde die angestrebten Ziele nicht erreichen, sich gar kontraproduktiv auswirken, nicht zu einer anderen Politik führt, „egal“ welche Argumente und Rhetorik bemüht wird.

Das ist im Fall von Sanktionen gut dokumentiert, gilt für Zölle, ist bei der Mietpreisbremse der Fall und so weiter und so fort.

Aktuell wird das fundamentale Problem, dass der Mechanismus der zwanglosen Selbstdurchsetzung des besseren Arguments, nicht funktioniert, im unteren Teil des NZZ Artikels über das aktuelle Ökonomen Ranking thematisiert. Nach all den einer Tonnenideologie (viel ist bedeutend, mehr bedeutender) folgenden Rankings kann der Leser an der Entzauberung teil haben:

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Verfall der Demokratie: Archetypen als Denkanstoß

Verfall der Demokratie: Archetypen als Denkanstoß Literatur über den Niedergang des Westens gibt es zuhauf. Ein kluges Beispiel ist der Selbstmord des Westens. Es gibt eine zeitlose und in Krisen sprießende Faszination am Scheitern – seit der Antike. Im Christentum und in der Moderne überwiegen lineare Auffassungen, entweder als Heilsgeschichte bis zum Paradies oder als einfache Ursache-Wirkung-Zusammenhänge mit der Demokratie als Dauerzustand. In der Antike gab es zyklische Vorstellungen, zu denen der Verfassungskreislauf – anakyklosis …

USA & Recht: gefährlicher Bürokratismus

USA & Recht: gefährlicher Bürokratismus

„Vor weniger als hundert Jahren passten alle Gesetze der Bundesregierung in einen einzigen Band. Im Jahr 2018 umfasst der U.S. Code 54 Bände und etwa 60.000 Seiten. In den letzten zehn Jahren hat der Kongress in jeder Sitzungsperiode durchschnittlich 344 neue Gesetze verabschiedet. Das entspricht etwa 2 bis 3 Millionen Wörtern an neuen Bundesgesetzen pro Jahr.“ und weiter
Bis 2021 umfasste der Code of Federal Regulations etwa 200 Bände und über 188.000 Seiten.“ ist in Freedom and the Lawmakers von Alberto Mingardi zu lesen, der das Buch Over Ruled: The Human Toll of Too Much Law, by Neil Gorsuch and Janie Nitze bespricht.

Drei dramatische Folgen hat die in Teilbereichen totale Bürokratisierung der USA durch einen Gesetz-Tsunami:

1. Die Menschen sind vor dem Recht nicht mehr gleich. Es braucht viel Geld für Spitzenanwälte.

2. Die Gesetze werden zur Verhinderung von Wettbewerb und für verquere Strafverfolgungen verwendet, die es im Fall von Recht statt Gesetzen nicht geben würde.

3. Wohlfahrt wird verhindert, Opfer der Gesetze wissen mitunter nicht, dass sie gegen eine völlig unbekannte und veränderliche Gesetzes-Bürokratie verstoßen.
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Ordnungspolitik – 10jähriges Jubiläum

Ordnungspolitik – 10jähriges Jubiläum

Das BoD-Team informierte mich per Mail am 05.11.2024:

… heute feiern wir bereits den 10. Geburtstag deines Buches „Auf der Suche nach einer anderen Ordnung“!
Vielen Dank, dass wir deiner Geschichte schon so lange bei uns ein Zuhause geben dürfen.
Für uns ist es immer etwas Besonderes, wenn sich jemand mit uns den Traum vom eigenen Buch erfüllt. Bei dir ist dieses Ereignis bereits 3650 Tage her.
Wir freuen uns sehr darauf, noch mehr Worte von dir zu lesen und werfen heute imaginäres Konfetti in die Luft!
Auf viele weitere Jahre voller Buchliebe!

Mein (neuntes) Buch befasste sich mit der Frage: Was ist Ordnungspolitik? Die ordnungspolitischen Gedanken zur Lage bis 2014 sind noch zeitgemäß, weil die Probleme von damals nur verschleppt und nicht gelöst wurden. Das gilt umso mehr als Ordnungspolitik heute keine Rolle spielt und des Pudels Kern der Misere ist. Die Standortprobleme sind Teil eines größeren Ganzen, nämlich eine Frage der Ordnung. Auch die Reformperspektiven gehen immer noch über das hinausgehen, was in den öffentlichen Debatten diskutiert wird.

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Marktwirtschaft und Ungleichheit

Marktwirtschaft und Ungleichheit

Robert Higgs wusste bereits zu Beginn seiner wissenschaftlichen Arbeiten, was Marktwirtschaft ausmacht. Das ist heute bei vielen Menschen anders oder spielt keine Rolle. Vermutlich darf diese einfache Einsicht jeden Tag für alle Tage wiederholt werden, ohne zu erwarten, dass sie berücksichtigt wird:

Das Marktsystem funktioniert nur dann erfolgreich, wenn Verbraucher, Arbeitnehmer und Produzenten die Signale sich ändernder relativer Preise wahrnehmen und darauf reagieren. Wenn Bewegungen in bestimmte Branchen oder Standorte behindert werden – mit anderen Worten, wenn der Wettbewerb nicht perfekt ist – werden Ressourcen falsch zugewiesen. Die Gesellschaft verliert dann, weil sie weniger Güter erhält, als sie bei einer perfekten wettbewerbsorientierten Zuweisung ihrer Ressourcen erhalten könnte. Die Monopolisierung von Märkten ist daher gesellschaftlich unerwünscht. Um gut zu funktionieren, ist das Marktsystem entscheidend vom freien Wettbewerb der Verbraucher, Arbeitnehmer und Produzenten abhängig.

Robert Higgs: The Transformation of the American Economy, 1865–1914: An Essay in Interpretation (LvMI) (English Edition). Ludwig von Mises Institute. Kindle-Version.Weiter lesen„Marktwirtschaft und Ungleichheit“

Das Problem #1 unserer Zeit: schleichende Verstaatlichung

Das Problem #1 unserer Zeit: schleichende Verstaatlichung

Deutschlands Wirtschaft schrumpft und stagniert. Daran wird sich ohne strukturelle Änderungen in den nächsten Jahren nichts ändern.

Europa sollte nach den Beschlüssen in Lissabon im Jahr 2000 die wachstumsstärkste und innovationsfreundlichste Region der Welt werden. Nach 10 Jahren  war das nicht der Fall. Nach weiteren 10 Jahren war das nicht der Fall und in weiteren 10 Jahren wird das nicht der Fall sein. Die Chancen, Bürokratieweltmeister zu werden, stehen deutlich besser.

Derzeit wird wieder einmal viel öffentlich moniert und diskutiert. Das eigentliche Problem wird jedoch eher gestreift: die seit Jahrzehnten voranschreitende schleichende Verstaatlichung aller Lebensbereiche. Immerhin stellt die staatliche Bürokratie ein viel kritisiertes Problem dar. Die tieferliegende Logik und Systematik wird jedoch kaum adressiert.

In den USA widmet sich der Wirtschaftshistoriker Robert Higgs seit rund 50 Jahren diesem Thema. In der Krise breitet sich der Leviathan – so der Titel seines bekanntesten Buches Crisis and Leviathan – mit zusätzlichen Vollmachten und Zuständigkeiten ausgestattet aus (pdf Auszug und Einblick hier). Nach der Krise wird nur ein Teil der Staatszuständigkeit wieder zurückgenommen. Der sogenannte Sperrhakeneffekt (ratchet effect) wirkt.

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Vor der nächsten Finanzkrise

Vor der nächsten Finanzkrise

Geld ist, frei nach Hayek, ein zu wichtiges Gut als dass man es dem Staat überlassen dürfe. Der staatliche Umgang mit Geld sei historisch eindeutig dokumentiert: schädlich für die Bürger.

Vorherrschend dürfte nach wie vor die Ansicht sein, dass man den angeblich gierigen und chaotischen Märkten Geld nicht überlassen dürfe und etwas anderes als staatliches Geld nicht funktionieren könne.

Nun stehen wir vor der nächsten Finanzkrise. Was in einem staatlichen Geldsystem stets nur eine Frage der Zeit ist. Ich habe mir, wie viele und versiertere Autoren, vor mehr als 10 Jahren den Mund fusselig geredete und viel dazu geschrieben.

Der informierte Leser wird in diesem Interview-Auszug die systemische Anfälligkeit des staatlichen Geldsystems und der Krisen schürenden Regulierung anschaulich identifizieren können – kommentiert von mir MvP.

Aus dem Pioneer Briefing vom 22.10.24: IWF-Chefin Kristalina Georgiewa habe vor einer Staatsschuldenkrise gewarnt: „Unsere Prognosen deuten auf eine unerbittliche Kombination aus niedrigem Wachstum und hoher Verschuldung hin. Auf uns wartet eine schwierige Zukunft.“

MvP: Liberale Ökonomen warnen seit Jahren davor, darunter Gunther Schnabl mit seinen Analysen der japanischen Entwicklung. Und es ließe sich hinzufügen: Wenn das Staatsausmaß Überhand nimmt, würgt das die wirtschaftlichen Aktivitäten der Bürger als private Haushalte und Unternehmen ab.

Pioneer: Der Chef der Allianz SE, die nach Prämieneinnahmen und Börsenkapitalisierung größte Versicherung Europas, teile die Analyse der IWF-Chefin. Da die Finanzmarktregulierung ihn zwinge, in hohem Maße Staatsanleihen zu kaufen und die Aktienquote niedrig zu halten, könne die Kreditsucht der Staaten ihm nicht gleichgültig sein.

MvP: Das ist der Staatsgeld-Perpetuomobile, eine geniale Regulierung. Der Staat macht Schulden, nennt die Anleihen, verpflichtet Finanzinstitutionen, diese zu kaufen, weil diese als besonders sicher eingestuft werden, weil der Staat sich immer weiter verschulde kann. Der Mechanismus bricht indes dann zusammen, wenn das Schuldenwachstum über einen längeren Zeitraum stärker steigt als die Wirtschaft wächst. Man nennt das Überschuldung mit der Perspektive Staatsbankrott. Im Privaten wäre das Pendant, wenn die private Kreditaufnahme stärker wächst als das Einkommen.

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Zu viel Politik?

Zu viel Politik?

Zwei gegenläufige Entwicklungen lassen sich beobachten: Dezentralisierung der Gesellschaft mit individuellen Entfaltungsmöglichkeiten und nicht zuletzt wachsenden technologischen Lösungen bei gleichzeitiger Zentralisierung politischer Macht und abnehmender Lösungsfähigkeit.

Der Artikel „Cult of the Presidency“ von Cato beschreibt, wie das Amt des US-Präsidenten im Laufe der Zeit übermäßig an Macht gewonnen hat, weit über die ursprünglichen verfassungsmäßigen Grenzen hinaus. Diese Zentralisierung der Macht fördert politische Spaltung und gefährdet die demokratischen Grundsätze. Anstatt das Land zu einen, trägt die moderne Präsidentschaft zur Verschärfung von parteipolitischen Konflikten bei. https://shorturl.at/AMER1
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Ein deutsches Leben

Ein deutsches Leben

Wer etwas lebensnahes über die NS-Zeit erfahren möchte, dem kann ich „Ein deutsches Leben“ empfehlen. Vorstellungen finden im Schlosspark Theater Berlin (Steglitz) monatlich, meist am Samstag Nachmittag statt. Link

Worum geht es: Um die echten Lebenserinnerung einer Sekretärin von Joseph Goebbels – Brunhilde Pomsel. Sie war 1945 34 Jahre jung und wurde 106 Jahre alt.

Warum ist es sehenswert: Brigitte Grothum, die 2025 ihren 90. Geburtstag feiert, spielt 75 Minuten allein. Und jede Minute ist es wert, zuzuschauen und zuzuhören. Die reduzierte Inszenierung ist gelungen.

Welche Assoziationen hatte ich beim Zuschauen: 1. Die Beschreibung des Lebensalltags ist zuweilen eindringlicher und realer als die vielen Abhandlungen, die Regalmeter füllen und eine guter Ergänzung.

2. Die Alltagsgeschichte der NS-Zeit hebt sich vom Besserwisserischen der Lehnstuhlmoralisten ab. Ganz normale Menschen haben ihre persönlichen Lebensziele verfolgt, natürlich auch mit den menschenverachtenden, aber im Alltag regelmäßig freundlich auftretenden Nationalsozialisten. Spätere Widerstands- und Besserwissenappelle halte ich grundsätzlich und gerade heute für abgehoben.

3. Unsere Erinnerungen mischen sich mit der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit, so dass die Vergangenheit tagtäglich umgeschrieben wird. Das reflektiert Brunhilde Pomsel.

4. Das Propagandaministerium war ein Herrschaftsinstrument. Wer bestimmen kann, was politisch korrekte Meinungen sind, übt Herrschaft aus.

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No Future – Wie wird die Zukunft?

No Future – Wie wird die Zukunft?

Wer der Ansicht ist, dass es in Deutschland und der EU so nicht weitergeht, der kann sich eine Zustandsbeschreibung beim Podcast Beyond the Obvious von Daniel Stelter abholen.

Die Lage ist schlecht, die Zukunft wird schlechter. Eine solide Lageanalyse.

Ich würde nur den eher fehlenden, aber entscheidenden Aspekt der Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten betonen wollen: die bürokratische Staatswirtschaft als Modell der Gegenwart und Zukunft von EU und Deutschland. #NoFuture

Wer sich fragt wie es weiter geht, der findet zunehmend Hinweise auf Überlegungen zu einer Übergangszeit. Das sieht auch Kolja Zydatiss mit Mark Feldon im Buch „Interregnum: Was kommt nach der liberalen Demokratie?“ so. Ihre Beispiele aus dem Jetzt für unsere Zukunft sind alle nicht erbaulich, da autoritär. Zur Buchbesprechung. #DieZukunft

Beim Freiblickinstitut gibt es diese Woche die Buchvorstellung.

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Neoliberalismus – nun auch noch in der Geschichtswissenschaft

Neoliberalismus – nun auch noch in der Geschichtswissenschaft

Die Geschichtswissenschaft hat den Neoliberalismus entdeckt. Ein Blick in aktuelle Rezensionen vermittelt den Eindruck, dass Begriff und Vorstellungen über das, was der Neoliberalismus war, nicht präziser werden, dass die Differenzierungen mitunter zu einem diffuseren Bild führen, dass die ökonomischen Kenntnisse für eine Beurteilung fundierter sein dürfen, und schließlich, dass linke, also nicht liberale, sondern weltanschauliche Beurteilungen eines anderen Lagers auch in der Geschichtswissenschaft die Aussagen beeinflussen. Das sollte nicht überraschen, genauso wenig wie einige anregende und manche seltsam anmutende Untersuchungen.

Ansatzpunkt für die nachfolgenden Beobachtungen sind aktuelle Buchbesprechungen im Online Rezensionsjournal Sehepunkte (24 (2024), Nr. 9), das seit über 20 Jahren in München angesiedelt ist. Die Rezensionen von Publikationen mit dem Thema Neoliberalismus sind im bezeichnenderweise (?) betitelten Forum „Ein Gespenst geht um in der Welt: Zur Geschichte des Neoliberalismus“ untergebracht. Bekannte schräge Untertöne und Stereotype finden sich schon in der Einleitung von Christian Marx: „Entfesselung der internationalen Kapitalmärkte“, „Ökonomisierung zahlreicher Lebensbereiche“ „selbst das einzelne Individuum sollten fortan unternehmerisch handeln“.

Das findet seine Fortsetzung in, wenn auch nur punktuell kritischen und ökonomisch schief erscheinenden Tönen gegenüber positiven Urteilen über den Neoliberalismus wie von Sebastian Edwards: The Chile Project. The Story of the Chicago Boys and the Downfall of Neoliberalism. Nele Falldorf rezensiert: „Zwei Jahre später erlebte die chilenische Wirtschaft eine schwere Rezession. Ursache hierfür war insbesondere der weitgehend unregulierte Bankensektor, der von linken Kritikern als Ergebnis der Schocktherapie angesehen wird.“ Vielleicht ist das meine Übersensibilität, die mich an die überflüssigen Kommentare auf Wikipedia erinnern, wo ständig linke Kritiker angeführt werden und infolgedessen eine von dort aus rechte Position kritisiert wird. Das Buch scheint lesenswert zu sein.

Apropos, and here it comes: „Eine neoliberale Ära – so lautet die verbreitete Charakterisierung der britischen Geschichte seit den 1970er Jahren. Demnach habe sich in Großbritannien eine rechte Ideologie von freien Märkten und Wohlfahrtsstaat-Abbau durchgesetzt und erst mit der Finanzkrise 2008 an Dominanz verloren.“ schreibt Juliane Clegg einleitend über Aled Davies / Ben Jackson / Florence Sutcliffe-Braithwaite (eds.): The Neoliberal Age? Britain since the 1970s. Allerdings bilden die Rezensentin und viele Beiträge des Sammelbandes eine Ausnahme. Hier scheint, vielleicht einem flüchtigen Überblick geschuldet und der zwangsläufig knappen Besprechung zu diversen Aufsätzen, fortgesetzte Differenzierung letztlich in einer Auflösung eines Gegenstands zu münden, was Unverständnis fördert, weil alles immer auch anders betrachtet werden kann.

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Geh mir aus der Sonne – Staat – und konstruktive Hilfe ist okay!

Geh mir aus der Sonne – Staat – und konstruktive Hilfe ist okay!

Geschichte ist bekanntlich die beste Lehrerin mit den schlechtesten Schülern.
Aus gegebenem Anlass, da gerade wieder Noten vergeben werden für die amtierende Regierung, hier eine kurze Lektion aus umfangreichen Untersuchungen der frühen Neuzeit von der renommierten Historikerin und Ökonomin Sheilagh Ogilvie (*1958):

„The lesson of history, it concludes, is not to build a capacious state. Rather, we need a state that uses its capacity to help (or at least not hinder) market activity.“

und etwas ausführlicher im Schlussteil ihrer Papers:

„History suggests that the challenge is not to build a capacious state—many states in the past half- millennium have built capacity. Rather, the challenge is to build a growth-friendly state. History provides a few hints. How an economy gets a state that encourages growth is by fostering constitutional scrutiny, correcting market failures, curbing rent-seeking, and letting markets and civil society provide services in which they have advantages. It is not to give the state capacity to extract a lot of resources which it can then waste on war, subsidising flagship enterprises, and enforcing elite extraction. The state can support economic growth—but also harm it. History suggests that we need to be attentive to the bright side of state capacity, but also to its dark side.“
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A Theory of the Allocation of Time von Gary Becker

A Theory of the Allocation of Time (1965) Gary S. Beckers bahnbrechende Arbeit „A Theory of the Allocation of Time“, die im September 1965 im Economic Journal veröffentlicht wurde, entwickelt ein Modell der Haushaltsproduktion und der Zeitverteilung, das die Analyse des Verbraucherverhaltens revolutionierte. Die wichtigsten Erkenntnisse sind: Die Haushalte werden sowohl als Produzenten als auch als Konsumenten betrachtet, die Marktgüter und Zeit kombinieren, um Güter zu produzieren, die direkt in ihre Nutzenfunktionen eingehen. Zeit wird …

Eine positive Vision für Deutschland

Eine positive Vision für Deutschland

Eine vorausschauende Rückschau, fast Backcasting.

Unternehmen und andere Organisationen nutzen derartige Leitbilder für langwährendes Exzellenz-Streben.

In der praktischen Politik lässt sich die Distanz, und ihre Verringerung oder aber Vergrößerung, von Jahr zu Jahr messen.

Hier geht es zur Vision des Deutschen Arbeitgeberverbands im Oktober 2032.

Ein Auszug:

In Deutschland wurde die Schulpflicht abgeschafft, eine umstrittene Maßnahme, da sie stets als Säule des Bildungserfolgs galt. Doch sie hatte sich ins Gegenteil verkehrt, da die Low-Performer und Saboteure immer wieder in die Klassen integriert werden mussten. Nun können sowohl Top-Performer als auch schwächere Schüler im Privatunterricht gefördert werden, was zu einem Durchbruch in den Bildungsrankings führte. Des Weiteren wurden Zensuren verschärft und das dreigliedrige Schulsystem wieder eingeführt, mit speziellen Klassen für leistungsschwache Schüler und gezielter Eliteförderung.

 

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