KIS: Klima-Ideologie-Scheitern
KIS: Klima-Ideologie-Scheitern

KIS: Klima-Ideologie-Scheitern

KIS: Klima-Ideologie-Scheitern

Zwei Bücher. Ein Spiegelbestseller und Liebling der Medien. Ein totgeschwiegener Autor und fachkundiger Diskussionsbeitrag, ebenfalls in der Spiegelbestsellerliste, aber mainstreammedial ignoriert. Kompromisslose Vehemenz, gefeiert – versus – differenzierte Argumentation, weggeblendet.

Missbrauch der Vernunft

Earth for all: Ein System Dynamics Modell als Grundlage für eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre. Ein zunächst qualifiziert erscheinender Ansatz schlägt um in unseriöse Anmaßungen. Eine simple Entgegnung: Im Jahr 1900 die Lage der Welt 1940 prognostizieren. So wirkt der „neue Bericht an den Club of Rome“ eher wie ein Schüler-Manifest, vehement aufgepeppt mit Schlagwörtern darunter: ein „Survivalguide“ für die Welt, für „unseren Planeten“. Die stürmerische Kompromisslosigkeit äußert sich in Phrasen wie „Die Umverteilung des Wohlstands ist nicht verhandelbar.“ (S. 16) Darf man dann davon ausgehen, dass die anstehenden Eigentumsdelikte ausgeschossen werden?

An Superlativen mangelt es nicht. Gefordert wird die schnellste und größte Transformation der Geschichte. Nicht weniger als der Umbau des globalen Wirtschaftssystems ist das Ziel. Das hat eine winzige Minderheit der Menschheit ausgeheckt und will es Milliarden Menschen vorschreiben. Ein monströser Ansatz beruht auf verquerem Denken: Behauptet wird ein Zusammenhang zwischen angenommener steigender Ungleichheit und sozialen Spannungen zwischen Ländern. Behauptet wird ein klimatischer und ökologischer Notstand. Gefordert wird zugleich aber ein Ende der Armut. Ausgerechnet die Staatsführungen, also Bürokraten, sollen mit kollektiven Projekten Arbeitsplätze schaffen. Die Grenzen des Wachstums werden gleichzeitig postuliert und sollen massiv ausgeweitet werden durch ein Ende der Armut, ein Ende der Ungleichheit, die Ermächtigung von Frauen und gesunde Ernährung für Milliarden Menschen. In ökonomischer Perspektive hat es der Leser mit haarsträubenden Anmaßungen ohne Folgenabschätzung zu tun. Ökologie als komplexes dynamisches System, Ökonomie als simples System. Puh.

Debattenkultur

Fritz Vahrenholt, frühere Umweltsenator in Hamburg und ehemaliger Vorstand für erneuerbare Energien und Geschäftsführer bei Shell bzw. RWE, erörtert die „Große Transformation zur Großen Energiekrise“. Drei wesentliche Aspekte kennzeichnen für den Chemiker die Entwicklung: 1. Preiswerte Energieversorgung sei die Voraussetzung für Wohlstand. 2. Die derzeitige Entwicklung laufe sowohl auf teure als auch mangelnde Energieversorgung hinaus. 3. Fossile Energien reichten noch 200 Jahre.

Eine umfassende Besprechung bietet Thilo Spahl bei Novo-Argumente, eine weitere konstruktive Besprechung zudem das Hamburger Abendblatt.

Binnen zehn Jahren habe sich die Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie verzehnfacht und machte 2020 marginale 3,3% der Primärenergie weltweit aus. Vahrenholt nimmt die Transformatoren beim Wort und warnt vor einem undemokratischen Ökostaat sowie den Folgen der eingeleiteten Deindustrialisierung bei gleichzeitig „entmutigend“ fehlerhaften Klimamodellen nach Aussage des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg.

Das gesamte Buch ist eine vielseitige Diskussion von energiepolitischen Wegen, Verfahren und Alternativen mit Blick auf unterschiedliche Vorgehensweisen in unterschiedlichen Ländern. 20 notwendige Schritte aus der Energiekrise fassen die Diskussion zusammen und enthalten Forderungen wie die Aufhebung von Beschränkungen der Forschung, CO2-freie Kohletechnologie und die Sequestrierung von CO2 sowie den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke.

Zwei Publikationen, zusammen genommen ein Beispiel für den gescheiterten Versuch, alle Menschen dauerhaft zu täuschen.