Demokratie
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Überg­angsherrschaft

Überg­angsherrschaft Kolja Zydatiss sorgt sich beim Freiblickinstitut um die liberale Demokratie Der Buchtitel ist Programm. Interregnum: Was kommt nach der liberalen Demokratie? Kolja Zydatiss und Mark Feldon gelingt es, politisch-kulturelle Verfallserscheinungen unserer Zeit auf den Punkt zu bringen und so Gefährdungen der liberalen Demokratie zu identifizieren. Fundamentale Problem kommen von links, die problematischen Reaktionen von rechts. Inspiriert und informiert durch die Buchvorstellung mit Diskussion im Berliner Salon des Freiblickinstituts durch den Journalisten und Autor Kolja …

17 Zeilen für die Freiheit

Meine Bücher. Einsichten. #9 17 Zeilen für die Freiheit Die nächsten drei Bücher sind eher Broschüren, die es in sich haben. Zum Tag der Freiheit, dem 17. Juni, erschien 2012 und 2013 sowie 2017 jeweils ein kleines Buch mit 17 mal 17 Zeilen für die Freiheit von 17 unterschiedlichen Autoren. Am Anfang stand das vielversprechende Projekt „Freiheitswerk“. Zu den ersten handlichen Publikationen gehörte das von Christoph Widenhorn und mir herausgegebene Büchlein Tag der Freiheit 2012. …

Der Haken an der Piratenökonomie

Eine Piratenbucht. Grölende, grimmige Gestalten. Ein chaotischer Lotterhaufen. Weit gefehlt! Der Ökonom Peter Leeson kommt in einer ökonomischen Analyse geschichtswissenschaftlicher Darstellungen des Piratenlebens und Quelleninterpretationen zu anderen Ergebnissen. Das Buch ist exzellent designed, anthält einen Heiratsantrag und stammt von einem 2009 aufstrebenden jungen Ökonomen an der George Mason University, der inzwischen ein etablierter anarcholiberaler Professor ist. The Invisible Hook behandelt das sagenumwobene Thema Piraten, insbesondere in ihrer Blütezeit Anfang des 18. Jahrhunderts, mit einem bis …

KIS: Klima-Ideologie-Scheitern

KIS: Klima-Ideologie-Scheitern Zwei Bücher. Ein Spiegelbestseller und Liebling der Medien. Ein totgeschwiegener Autor und fachkundiger Diskussionsbeitrag, ebenfalls in der Spiegelbestsellerliste, aber mainstreammedial ignoriert. Kompromisslose Vehemenz, gefeiert – versus – differenzierte Argumentation, weggeblendet. Missbrauch der Vernunft Earth for all: Ein System Dynamics Modell als Grundlage für eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre. Ein zunächst qualifiziert erscheinender Ansatz schlägt um in unseriöse Anmaßungen. Eine simple Entgegnung: Im Jahr 1900 die Lage der Welt 1940 prognostizieren. …

Die „radikale“ attische Demokratie

Die „radikale“ attische Demokratie Gleichheit und Freiheit für alle Bürger. Diese beiden Ideale bilden die Grundlage der „radikalen“ Demokratie Athens im perikleischen Zeitalter 443-429 v. Chr. Was machte die attische Demokratie aus und welche Unterschiede bestehen zur Demokratie heute? Nach Aristoteles bildete Freiheit die Grundlage der demokratischen Staatsform. Konkret bedeutet das im politischen Sinne, dass jeder im Wechsel regierte und regiert wurde, also ein Amt für ein Jahr inne hatte und im Jahr darauf dasselbe …

Maß und Mitte in der Politik

Maß und Mitte in der Politik Die Auflösungsphase der Weimarer Republik steht regelmäßig im politischen Rampenlicht. Ein Ende, ein Übergang, ein Bruch, die Extreme ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Offenkundig hat die Tragödie der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie eine Vorgeschichte. Das Krisenjahr 1923 kann uns manches lehren. Die konfliktreiche Zuspitzung steht dem Ende Weimars kaum nach, gerade auch mit Blick auf das vergleichsweise glücklichere Ende. Der politikökonomische Krisencocktail barg seit dem Ende des Ersten Weltkriegs erhebliches …

Demokratie – reformbedürftig

Demokratie – reformbedürftig “Der typische Demokrat ist immer bereit, die theoretischen Segnungen der Freiheit gegen etwas einzutauschen, was er gebrauchen kann.“ urteilte Henry Louis Mencken, der amerikanische Schriftsteller, Literatur- und Kulturkritiker, auf seine typisch lakonische Art in „Notes on Democracy“ 1930. Der Verteidiger von Freiheit und Bürgerrechten wies in demselben Absatz darauf hin, dass in einer Demokratie Parteien und Politiker den Bürgern Transferzahlungen gegen Selbst- und Mitbestimmung anbieten, besonders in Zeiten des Wohlstands. Im Juni …

Krisen der Demokratie

Ein zeitlos anregendes und aktuelles Interview in Form eines Buches, erstmals von mir besprochen bei H-Soz-Kult 2003, dort zusammen mit seinen Lebenserinnerungen. Hier der Textauszug zu “Die Krisen der Demokratie”: Das gleichermaßen kurzweilige wie kluge Gespräch Ralf Dahrendorfs mit Antonio Polito, Korrespondent der römischen Tageszeitung „La Repubblica“, die für Dahrendorf das intellektuelle Rom verkörpert (Grenzen, S. 151), hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Der Leser, der gleichsam als Zuschauer dem Gespräch beiwohnt, nimmt auf weniger als 120 Seiten, …

Eleuthokratie – Denkanstoß zur Demokratie-Diskussion

Eleuthokratie, eine Freiheitsherrschaft, das könnte ein spannender Ansatz sein, um eine Debatte über verschiedene Staatsformen anzustoßen. Angesichts zunehmender Kritik am „System“ und „den Eliten“ liegen konstruktive Diskussionen über andere Staatsformen als die schlechteste, bis auf alle anderen, in der Luft. Die Diskussion ist für Spezialisten nicht neu. Anarchokapitalismus gibt es seit und mit Stefan Blankertz im deutschen Sprachraum. Die Privatrechtsgesellschaft ist mit Projekten zu Privatstädten verbunden. Robert Nef hat Nonzentralismus als Perspektive und Prinzip einer …

Vom Wesen der Revolution

Was kennzeichnet Revolutionen? Wie entstehen und verlaufen sie? Handelt es sich um massenhafte Erhebungen gegen Missstände? Werden Revolutionen erfolgreich initiiert und realisiert? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt der vorliegende Band, entstanden aus der dritten Carl-Schmitt-Vorlesung „Der bedrohte Leviathan“, gehalten von Jörg Baberowski im Oktober 2016 im Tieranatomischen Theater der Charité in Berlin. Es handelt sich um einen „Versuch, die Revolution als ein eruptives Geschehen zu verstehen“. (9) Der Osteuropahistoriker erörtert das Phänomen …

Rätsel "Entfremdung der Eliten" gelöst

Warum scheint die Demokratie in Deutschland und dem Westen insgesamt mehr oder minder defekt zu sein? Warum entspricht das deutsche Parteiensystem allenfalls partiell den Präferenzen vieler Bürger? Warum haben sich die sogenannten politischen Eliten von der normalen Bevölkerung abgekoppelt? Diese Fragen stehen erst seit wenigen Jahren im Raum. Verschiedene hellsichtige Beobachter haben aktuell, aber auch bereits vor Jahren, mitunter Jahrzehnten Ursachen identifiziert, darunter den Niedergang des Nationalstaats als natürlichem Raum für eine parlamentarische Demokratie (Ralf …

Ein Blick in den Abgrund: die politische Religion des Ökologismus und Egalitarismus

Seit geraumer Zeit macht das Schlagwort von der Klimareligion die Runde. Ich halte diese Bezeichnung für weitaus mehr als einen politisch geeigneten Kampfbegriff, sondern vielmehr für analytisch erhellend. Tatsächlich gibt es einen fruchtbaren Ansatz, der in den Geschichtswissenschaften Religion und Totalitarismus zu einer gelungenen Analyse des Nationalsozialismus verbindet: Politische Religionen. Das Konzept der Politischen Religion eignet sich zur Analyse des Ökologismus, weil Ökologisten mit einer bemerkenswerten Vehemenz nur ihre reine Lehre zulassen, weil Andersdenkende als …

Wettbewerb löst unsere politischen Probleme

LI-PAPER. Ständig wachsende Regulierungen, Steuern und Verschuldung sind nicht alternativlos. von Michael von Prollius Die westlichen Demokratien befinden sich in keinem guten Zustand: Die Wohlfahrtssysteme blähen sich immer weiter auf, während Steuern, Regulierungen und Schulden kontinuierlich ansteigen. Auf Stufe EU finden schädliche Zentralisierungsentwicklungen statt. Auf nationaler Ebene erhalten fragwürdige Bewegungen zunehmend Zuspruch. Was von der breiten Öffentlichkeit und den Medien viel zu wenig thematisiert wird, ist die Erkenntnis, dass politischer Wettbewerb das Erfolgsgeheimnis des europäischen …

Spurensuche in der Demokratiekrise 

Politik und Gesellschaft des Westens sind in Bewegung. Neue politische Parteien reüssieren bei Wahlen, etablierte sind angeschlagen oder liegen danieder. Der Ton der Auseinandersetzungen ist rauer geworden, in den USA gar zutiefst feindlich. Während die herkömmlichen Medien in Deutschland überwiegend linke Ansichten vertreten, sind die neuen populistischen Kräfte in Europa überwiegend rechts, in Italien links und rechts. Dementsprechend moralisiert wird die Debatte geführt. Politisch eint linke und rechte Populisten die Ablehnung der liberalen Ordnung. Freihandel …