Komplexität
Komplexität

Besser strategisch denken

Strategisches Denken ist heute nicht weit verbreitet. Strategisches Denken wird wie Wirtschaft nicht in der Schule unterrichtet. Statt Komplexität zu bewältigen geht es heute vielleicht mehr denn je um Effekte, Visuelles, Emotionen. Martin Kornberger, Professor für Ethik an der Wirtschaftsuniversität in Wien und Gründer einer Unternehmensberatung während seiner Zeit in Australien, setzt an diesem Problem an und bietet eine doppelt klassisch fundierte Lösung: das Denken von Clausewitz und die Erkenntnisse des klassischen Management-Prozesses. Letzterer ist …

In Systemen denken

In Systemen denken Wir leben in einer komplexen, dynamischen Welt. Unser Denken ist dem nicht von allein gewachsen. Intuition reicht nicht aus, um Handlungsmöglichkeiten und deren Folgen abzuschätzen. Lineares Denken, das uns sehr zu eigen ist, ebenfalls nicht. Eine hilfreiche Form des Denkens ist das Denken in Systemen. Albert Rutherford bietet mit seinem einfachen Einstiegsband “The Elements of Thinking in Systems” eine Einstiegsoption. Nach einer übersichtlichen Einführung in das Systemdenken und seine wissenschaftlichen Ursprünge folgen …

Kontraintuitives Verhalten von sozialen Systemen

Kontraintuitives Verhalten von sozialen Systemen So lautet der Titel eines Aufsatzes von Jay W. Forrester (1918-2016), Professor am MIT, USA. Der Begründer der Systemdynamik schildert im IV. Abschnitt die Dynamik urbaner Systeme. Die Untersuchungen sind faszinierend, weil die Lösungen für Wohnungsmangel und verfallende Stadtgebiete nicht mehr soziale Wohnungen sind, sondern weniger und dafür mehr Unternehmen, die Arbeitsplätze anbieten. Forrester ist zu dieser Erkenntnis gelangt, indem er zunächst ein Model urbaner Prozesse entworfen hat. Gestützt auf eine Theorie …

Globale Erwärmung auf dünnem Eis – IPCC Methoden-Kritik

Wer sich mit Klimawandel und der These menschgemachter globaler Erwärmung befasst, der kommt um die Berichte des IPCC nicht herum. Richard Epstein, einer der einflussreisten Rechtswissenschaftler der USA, hat in seiner Kolumne und dem dazu gehörenden Podcast The Libertarian bei der Hoover Institution den neuesten IPCC Bericht kritisch betrachtet. Aus seiner schmissigen, argumentativ rasanten und kurzweiligen Analyse greife ich einige Aspekte heraus: Das IPCC entwickele verschiedene Szenarien zum Klimawandel. Das schlimmste Szenario bekomme weltweit die …

Auslandsinterventionen als fatale Selbsttäuschung

Viele gute und manche weniger gute Gründe werden für Auslandseinsätze des Westens vorgebracht. Hehre Absichten haben allerdings nichts zu tun mit der Realität am Boden, vor allem nicht mit der langfristigen machtpolitischen Realität. Und eine Absicht ist keine Fähigkeit. Eigene Ziele in einem fremden Land, in einer entfernten Region in die Tat umzusetzen, das bedarf mehr als nur einer guten Absicht. Das Scheitern des Westens im Ausland lässt sich über Jahrzehnte zurückverfolgen, z.B. bis zum …

Nicht der Wahrheit letzter Schluss

Mir wurde das Buch „Die letzte Stunde der Wahrheit“ des Soziologen Armin Nassehi empfohlen. Ich mag es nicht, gar nicht. Ich finde nicht Neues darin. Und das als Anhänger des Liberalismus, dem Nassehi mangels Gesellschaftstheorie nichts abgewinnen kann. Für mich klingt es indes so, als möchte er doch gerne eine liberale neue Sicht auf die Gesellschaft vertreten. Linke und rechte Beschreibungen der Realität hält er zu recht für unterkomplex. Überhaupt ist Komplexität und Perspektivenvielfalt ihm …