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Der Staat der Zukunft ist kein Sozialstaat, dafür sozial

Download des Textes hier. Von Dr. Titus Gebel, Unternehmer, Mitgründer der Deutschen Rohstoff AG Dieser Artikel erschien erstmals beim Deutschen Arbeitgeber Verband http://deutscherarbeitgeberverband.de/klartextfabrik/2015_06_01_dav_klartextfabrik_sozialstaat.html. Der Sozialstaat gilt vielen als unverzichtbare Errungenschaft moderner Staaten. Er soll Lebensrisiken wie Hunger, Krankheit und Armut absichern und jedem ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen. Diese Ziele sind ehrenhaft und nicht zu beanstanden. Der Sozialstaat1 ist aber kein geeignetes Vehikel, sie dauerhaft zu erreichen. Er führt in den Ruin, entmündigt und verursacht unsoziales …

Über den Klassischen Liberalismus und sein uneingelöstes Potenzial

Einführungsvortrag der ESFL Heidelberg für neue Interessenten am 12. November 2015 von Helmut Krebs Liebe Freunde der ESFL, liebe Interessenten, mir wurde die Aufgabe gestellt, in die Arbeit der ESFL einzuführen und über den Klassischen Liberalismus zu sprechen. Das will ich gerne tun, denn beides ist mir eine Herzensangelegenheit. Die European Students for Liberty sind eine parteiunabhängige Plattform freiheitlicher Studenten. Sie wurden vor wenigen Jahren erst gegründet, nachdem die Students for Liberty in den Vereinigten …

Die Problematik der Heimatlosigkeit im Lichte des Naturrechts

von Helmut Krebs Grotius (als Hugo de Groot 1583 in Delft geboren, 1645 in Rostock gestorben) darf als der Begründer des neuzeitlichen Naturrechts gelten.1 Seine Leistung für die Entwicklung des modernen Rechtsgedankens liegt in der Säkularisierung der Begründung, d.h. darin, dass Grotius die Vernunft zum alleinigen Richter über Recht und Unrecht einsetzt und damit die Kirche und die Theologen entthront. Er wurde praktisch bedeutend durch seine Mitwirkung am Frieden von Münster (1648, drei Jahre nach …

Die Österreichische Schule studieren

von Hendrik Hagedorn und Stefan Kooths Die Business and Information Technology School (BiTS) in Berlin lanciert zum Sommersemester 2016 den neuen Masterstudiengang „Entrepreneurial Economics and Management“. Damit wird erstmals in Europa ein Studienangebot geschaffen, das eine grundlegende Ausbildung im Bereich Austrian Economics mit betriebswirtschaftlichen Elementen verknüpft. Das Ausbildungsziel ist unabhängiges und unternehmerisches Denken. In schwierigen und krisenhaften Zeiten kann nur das Grundsätzliche dem Denken einen Halt gewähren. Wer einen entsprechenden Kompass nicht besitzt, treibt schnell …

Die Praxeologie und die Rothbardianer – Teil 1

Download des Textes hier. von Adam Knott aus dem Englischen von Maximilian Tarrach Einleitung Die normativen Eigentumstheorien von Murray Rothbard und Hans-Hermann Hoppe gehören zu den Eckpfeilern der Praxeologie. Dies ist die erstaunliche These, die von dem Autor Konrad Graf in seinem Artikel Action Based Jurisprudence: Praxeological Legal Theory in Relation to Economic Theory, Ethics, and Legal Practice (Handlungsbasierte Rechtsprechung: Praxeologisch fundierte Rechtstheorie in Bezug auf ökonomische und ethische Theorien und der rechtlichen Praxis, Anm. …

Von der Wiege bis zur Bahre: Vorschriften, Stubsen, Formulare

Alexander Neubacher: Total beschränkt. Wie uns der Staat mit immer neuen Vorschriften das Denken abgewöhnt, DVA München 2014, 303 S., 19,99 Euro (Taschenbuch 9,99 Euro). 246.944. Das ist die Zahl der Bundesvorschriften, die die Bürger beachten und einhalten müssen. Diese Zahl haben Fachleute des Bundesjustizministeriums ermittelt. Vor zehn Jahren schrieb Wieland Kurzka noch seinen „Paragraphenrausch“ auf der Grundlage von 80.000 Vorschriften. Niemand dürfte indes die korrekte Zahl kennen. Allerdings enthüllt der Spiegel-Journalist Alexander Neubacher den …

Österreichische Schule – ein komprimierter Überblick

Eine gute Welt von gestern für eine bessere Welt von morgen Michael von Prollius Österreicher haben viel zu bieten: nicht nur geschmackvolle Einspänner, Sachertorte und Kaffeehauskultur, sondern hochkarätige Ökonomen und Sozialphilosophen. Der „Wert der bessere Ideen“ offenbart sich in den Werken von Schriftstellern wie Stefan Zweig („Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers“) und mit Humor bei Friedrich Torberg („Die Tante Jolesch“). Ganz besonders gilt das für die gleichnamige großartige Vorlesungsreihe eines der tiefschürfendsten Denker: …

Ungeheuerlicher Steuerstaat

Peter Lüdemann: Abgezockt und kaltgestellt. Wie der deutsche Steuerzahler systematisch ausgeplündert wird, Finanzbuch Verlag, München 2015, 195 S., 17,99 Euro. Im großen Hörsaal der Universität Bayreuth trat Anfang der 1990er Jahre ein namhafter Professor vor die Studenten. Munter und mit funkelnden Augen erläuterte er seine Absicht für die anstehende Vorlesung Steuern im 1. Semester des Grundstudiums: Zwar habe er sich bereits eine ganze Weile mit dem deutschen Steuersystem befasst, aber verstanden habe er es nicht. …

Buch des Monats Oktober 2015

Matthias Heitmann: Zeitgeisterjagd. Auf Safari durch das Dickicht des modernen politischen Denkens, TvR Medienverlag 2015, 197 Seiten, 19,90 Euro. „Es geht nicht darum zu finden, was wir suchen; es geht darum herauszufinden, was wir suchen wollen und künftig brauchen werden. Und dazu müssen wir mitunter das hinterfragen, was wir glaubten, bereits gefunden zu haben.“ Kritik am „Zeitgeist“ ist billig zu haben. Unlängst gab „Der Postillion“ bekannt, dass Facebook ein neues Feature einführt: das automatisch wechselnde …

Die Völkerwanderung

Ein Kommentar von Helmut Krebs Die Spätzeit des Römischen Reiches wird die Zeit der Völkerwanderung genannt. Die Römer nannten die Einwanderer Germanen. Es waren viele Stämme aus dem Norden, die einen Marsch nach Süden und nach Osten unternahmen, das Römische Reich wie Heuschreckenschwärme durchzogen und eine Spur der Verwüstung zurück ließen. Sie vereinigten sich zu Großstämmen (Vandalen, Kimbern, Ostgoten, Westgoten, Alemannen, Franken), weil die Wanderung in schlagkräftigen Heerscharen sie vor der militärischen Vernichtung schützte. Völkerwanderungen …

Annäherungen an das Phänomen Gewalt

Jörg Baberowski argumentierte gestern Abend im Literaturhaus in der Fasenstraße konsequent liberal und beeindruckend realistisch. Anlass war die Buchpremiere von “Räume der Gewalt“, seinem gerade erschienen Buch. Der Professor für Geschichte Osteuropas an der Berliner Humboldt Universität ist indes kein ausgewiesener Liberaler. Allerdings waren seine Sichtweise auf Macht und Ordnung bemerkens- und bedenkenswert: Gewalt diene als Mittel zur Herstellung von Macht. Gewalt sei produktiv, es entstehe eine neue Ordnung. Gewalt ist immer da, sie ist …

Eine Dunkle Bedrohung: Verstaatlichung durch schleichende Bürokratisierung

Kurzfassung Führen Interventionismus und Bürokratie zum Sozialismus? Berechtigte Mahnungen angesichts eines omnipräsenten, überbordenden Staatseinflusses in Wirtschaft und Gesellschaft suggerieren, es drohe ein neuer Sozialismus. Auf der Grundlage der Arbeiten von Ludwig von Mises werden Wesen und Funktionsweise der über Bürokratie und des Interventionismus dargelegt und mit Erkenntnissen bedeutender Autoren zusammengeführt. Der Westen ist nicht auf dem Weg in den Sozialismus, aber eine dunkle Bedrohung ist nicht zu übersehen: die Verstaatlichung von Wirtschaft und Gesellschaft durch …

Buch des Monats September 2015

Markus C. Kerber: Wehrt euch, Bürger! Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört, Finanzbuch Verlag, München 2015, 116 S., 9,99 Euro. Die Euro- und Staatsschuldenkrise wird derzeit in den Hintergrund gedrängt. Die langfristigen unheilvollen Folgen bleiben indes virulent. Der Weckruf des Berliner Finanzwissenschaftlers Markus C. Kerber ertönt genau zur richtigen Zeit. In seinem faktengesättigten, kämpferischen Essay arbeitet der politische Ökonom die skandalöse Politik der EZB auf, ihre Machtausweitung und die Verluste der Bürger. Die traurige …

Warum auch Minimalstaatler Michael Huemer mit Gewinn lesen können

eine Replik von Thomas Leske Michael von Prollius behandelt Michael Huemer in seiner Kritik Politik oder keine Politik – ist das die Frage? in erster Linie als Anarchisten, obwohl der Großteil von Huemers Argumentation sich in einem minimalstaatlichen Kontext bewegt oder sich auf ihn anwenden lässt. Als praktizierender Minimalstaatler (der von seinem aktiven und passiven Wahlrecht Gebrauch macht) will ich in diesem weniger umstrittenen Feld ein paar Punkte richtigstellen bzw. herausheben. (Warnung an den Leser: Als Herausgeber …