spontane Ordnung
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The Use of Knowledge in Society von F. A. Hayek (1945)

The Use of Knowledge in Society von F.A. Hayek (1945) In seinem bahnbrechenden Aufsatz „The Use of Knowledge in Society“ (Link) diskutiert Friedrich A. Hayek die fundamentale Rolle von dezentralem Wissen in der Wirtschaft und die Bedeutung von Märkten für die effiziente Nutzung dieses Wissens. Hayek argumentiert, dass das Wissen, das zur wirtschaftlichen Entscheidungsfindung benötigt wird, auf viele Individuen verteilt ist und nicht zentralisiert werden kann. Der amerikanische Ökonom Tyler Cowen bewertet in seinem Buch …

Die spontane Ordnung macht uns groß

Die spontane Ordnung macht uns groß Editorische Bemerkung: Das Liberale Institut hat Kapitel 6 aus meinem Buch “Ein liberales Manifest” veröffentlicht. Sprache und Schrift, Mode und Musik, darunter Jam Sessions und ganze Musikstile, Moral und Recht, die Literatur und ihre diversen Genre, sowie Vogelschwärme und die Evolution selbst – all das und noch viele andere Erscheinungen sind spontane Ordnungen. Wir können Muster erkennen, aber es gibt niemanden, der diese Muster entworfen und realisiert hat. Ein …

Die Pervertierung der Marktwirtschaft

Meine Bücher. Einsichten. #6 Die Pervertierung der Marktwirtschaft Mein sechstes Buch trägt einen treffenden und zugleich ungünstigen Titel, der vom Verleger bestimmt wurde. Ein Schuss Emotionalität dürfte darin enthalten sein, gespeist durch zwei skandalöse Praktiken: einen nicht enden wollenden Interventionismus und ein staatlich manipuliertes Finanzsystem, das kollabierte und in die Große Rezession mündete. Ich hatte mich 2008 und Anfang 2009 intensiv mit den Ursachen der Finanz- und Staatsschuldenkrise beschäftigt, einem politikökonomischen Wendepunkt, dessen Bedeutung nicht …

Schwächen des Liberalismus

Schwächen des Liberalismus Führende Neoliberale der 1930er bis 50er Jahre kritisierten den klassischen Liberalismus massiv. Sie warfen den als Paläoliberalen diskreditierten Mitstreitern einen Deismus vor, einen gleichsam göttlichen Glauben an die natürliche Funktionsfähigkeit einer freiheitlichen Ordnung. Diese Kritik hat eine fortdauernde Wirkung entfaltet. Heute wird Liberalismus leichthin mit Nichts tun, laissez-faire, und Nachtwächterstaat gleichgesetzt. Die Vorwürfe formulierte der namhafte neoliberale Gelehrte Alexander Rüstow (1885-1963), Erfinder des Begriffs Neoliberalismus (1938), Universalgelehrter und Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Soziale …

Führung – Manager im Entdeckungsverfahren der spontanen Ordnung

Führung – Manager im Entdeckungsverfahren der spontanen Ordnung Letzte Woche habe ich eine Lanze für Unternehmen gebrochen. Wer führt in Unternehmen und ganze Unternehmen? Manager. Das Management. In Deutschland kommt es nach dem Ende des Führers, dem mangels jedweder Voraussetzung während vier Jahren Krieg nie Führung übertragen wurde, zu Verrenkungen, die zur Übernahme der englischen Begriffe und dem brachialen deutschen Wort Führungskräfte geführt haben. Wer führt eigentlich wen? Bereits ein Blick auf die neuere Forschung …

Liberalismus und Zeitenwende

Die Symptome sind unübersehbar: Wir leben in einer Zeitenwende. Wir spüren das Ende der gewohnten Welt und den Anfang einer neuen Welt. Der Ukraine-Krieg dominiert derzeit die Schlagzeilen. Die außen- und sicherheitspolitische Lage hat sich durch den Angriffskrieg Putins und die Reaktionen des Westens fundamental geändert. China stellt seit langem eine fundamentale Herausforderung für die Ordnung einer zeitweise unipolaren Welt dar. In Deutschland, drastischer in China, offenbart die Corona-Politik ein autoritäres Verständnis im Verhältnis Staat …

Liberalismus und ökonomisches Denken

Die Art und Weise des ökonomischen Denkens unterscheidet sich von vielen Disziplinen. Wer Wirtschaft versteht, wer ökonomisch denken kann, hat sich auf ein höheres Niveau begeben. Ökonomisches Denken ist im Kern nüchtern und systemisch, erfasst also nicht nur isolierte Aspekte, sondern auch Weiterungen bis zu komplexen dynamischen Systemen. Die Ähnlichkeiten zum Liberalismus springen ins Auge. Es gilt die Devise, wer nur Ökonom ist, ist kein guter. Das Etikett Wirtschaftsliberaler ergibt wenig Sinn. Liberal kann man …

Minimalinvasiv ist Maximalanregend

„Minimalinvasiv“ ist Leitbild und Essenz, ist Klammer und roter Faden von acht Nachträgen, die der Sozialphilosoph Stefan Blankertz in einem Band mit stilvollem Layout zusammengetragen hat. Geradezu entlarvend ist die Bürokratie-Dystopie mit drei Plädoyers für die Todesstrafe. Das feinsinnige Verständnis für die Funktionsweise und Kultur der Bürokratie regt zum grundsätzlichen Nachdenken an. Für Theoretiker und Praktiker gleichermaßen geeignet sind die luziden Ausführungen über den „praktischer Reflex“ und seine theoretische Überwindung in dem auf der Großen …

Tausch versus Anordnung

Der Tausch stellt beide Seiten besser. Wir tauschen aus freien Stücken. Niemand zwingt uns zum Tauschen. Wir geben Geld im Gegenzug für ein Gut oder eine Dienstleistung, weil uns das Geld weniger wert ist als die Tafel Schokolade, die Waschmaschine, das Haus oder die Reise, die Weiterbildung, die Massage. Menschen tauschen alltäglich freiwillig und freimütig. Zugleich wollen viele die Tauschfreiheit anderer einschränken, teils massiv. Der Staat soll mit seinen Behörden tätig werden und mindestens einen …

Dankbarkeit – Glück durch Kennenlernen von 1.000 Menschen, die zum Morgenkaffee beigetragen haben

Wie oft waren Sie in der letzten Woche dankbar? Haben Sie Ihre Dankbarkeit geäußert? Wer aus tiefem Herzen dankbar ist, lebt ein angenehmeres Leben. Wenn sie das nicht glauben, probieren Sie es aus. Besonders intensiv hat A. J. Jacobs dieses Experiment gelebt. Der Bestsellerautor aus New York hat zwar nur ein winziges Büro, verfolgt aber großartige Ideen. Ich bin auf ihn durch ein Gespräch mit Russ Robert gestoßen. Im Podcast Econtalk berichtete Jacobs wie ihn …

Mythos der Machbarkeit

Wir Menschen haben einen Hang zum zielstrebigen Machen. 1988 wurde auf einem Werbe-Meeting der Slogan geprägt, der diese Haltung universell in drei Worte fasst: Just Do It. Die überaus erfolgreiche Botschaft besticht dadurch, dass sie gleichermaßen allgemein gültig wie persönlich ist und in einem Handlungsimpuls besteht. Eine weitere Trias fasst das Tun folgt: Ziele, Mittel, Wege. Du hast ein Ziel oder musst es nur klar genug herausarbeiten. Sobald Du Dein Ziel gesteckt hast, gilt es …

Der Staat schädigt die freie Gesellschaft

– ursprünglich erschienen auf: DieBucht.Rocks –  Selten war ich politisch so enttäuscht wie nach dem Auftritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bundestag im März 2003. Der Genosse der Bosse hatte seine Arbeitsmarktreform vorgestellt, die heute als reformerischer Meilenstein unter dem Begriff Agenda 2010 in die Geschichte der Berliner Republik eingegangen ist und die letzte positive ordnungspolitische Anpassung seit eineinhalb Jahrzehnten darstellt. Warum war ich enttäuscht? Offensichtlich, weil ich naiv war. Ich hatte viel mehr erwartet. …

Staatsgelingen

Staatsgelingen „Was bedeutet es, wenn die Bürger dem Staat nicht mehr vertrauen?“ fragte Florian A. Hartjen im Newsletter von Prometheus. Das Freiheitsinstitut. Sowohl unreflektiertes Misstrauen als auch Vertrauen sind unangebracht. Hilfreich ist eine konsequente Kritik, die Impulse für Verbesserungen aufzeigt. Es lohnt sich die günstige Gelegenheit zu ergreifen. Die Perfomance des Staates ist ausgerechnet in der Krise (Corona) unzureichend. Wer von Marktversagen spricht, sollte vom Staatsversagen nicht schweigen und dann Ansatzpunkte für Staatsgelingen geben. Das soll …

Hayeks Hütte: eine andere Perspektive auf Städte

Hayeks Hütte: eine andere Perspektive auf Städte Was ist eine Stadt? Wozu dient eine Stadt primär? Und wie kann sich eine Stadt zum Nutzen der Menschen entwickeln? Diese grundsätzlichen und viele weitere Fragen sollten sich jeder Stadtplaner und Architekt stellen. Ausgerechnet ein Ökonom und Sozialphilosoph hat dazu viel zu sagen. Die Rede ist von Friedrich August von Hayek. Wir können zu diesem Thema einiges von ihm lernen, mancherlei Inspiration erhalten.  Wie das? Hayek lebte von …