politische Ökonomie
politische Ökonomie

Einführung in die Konfliktökonomie

Einführung in die Konfliktökonomie Der schmale, verdichtet Band „The Economics of Conflict and Peace“ ist das Ergebnis eines Kollaborationsprojekts von fünf Ökonomie-Professoren auf drei Kontinenten: (Nord-)Amerika, (Süd-)Afrika, Asien. Das zeitgerechte Grundlagenbuch bietet einen systematischen Überblick über den politik-ökonomischen Teil der Wissenschaft zu Konflikten und Frieden. Adressaten sind Studenten, interessierte Leser und Ökonomen. Die vier Abschnitte bieten zunächst eine Einordnung und einen Überblick mit Systematisierungen, anschließend drei ideengeschichtliche Perspektiven, ferner ausgewählte Theorien und Evidenz, schließlich einen …

Ökonomische Grund(schul)bildung

Ökonomische Grund(schul)bildung Nichts ist kostenlos. Dieses ökonomische Gesetz enthält mindestens zwei Komponenten: Für jedes Gut, das erarbeitet wird, müssen Ressourcen aufgewendet werden. Für alle aufgewendeten Ressourcen gibt es alternative Verwendungen. Ökonomen sprechen von Opportunitätskosten; das ist der entgangene Nutzen der nicht realisierten Alternative, z.B. die nicht realisierte Sanierung von Schulen aufgrund der Subventionierung von Batterieautos. Ökonomische Bildung ist Mangelware. Das lässt sich alltäglich beobachten. Das liegt daran, dass Wirtschaft ein Fach in der Grundschule sein …

Ein Führer durch die Krisenpolitik

Ein Führer durch die Krisenpolitik Wirtschaftspolitik ist – überwiegend – Krisen verursachende Politik. Zu diesem Urteil kam bereits 1934 der österreichische Ökonom Fritz Machlup (1902-1983). Mit seiner allgemein verständlichen Darstellung der grundlegenden wirtschaftspolitischen Zusammenhänge „Führer durch die Krisenpolitik“ gelang es ihm, den Leser schwindelfrei zu machen, d.h. frei vom vorherrschenden wirtschaftspolitischen Schwindel. Machlup sollte internationale Bedeutung als ein Begründer der Wissens- bzw. Informationsökonomie erlangen und popularisierte das Konzept der Informationsgesellschaft. Fritz Söllner, Ökonom und Leiter …

Kluge Klimapolitik statt schädlicher Angstmacherei

Kluge Klimapolitik statt schädlicher Angstmacherei Bjorn Lomborg: Klima Panik. Warum uns eine falsche Klimapolitik Billionen kostet und den Planeten nicht retten wird, FBV, 2. Aufl. München 2022, 320 S., 22,00 Euro. Klimapolitik braucht Klimaökonomie, sonst gilt: Sie wissen nicht, was sie tun und anrichten. Die aktuelle Klimapolitik sei schädlich, teilweise tödlich, teuer und habe keine nennenswerten Auswirkungen auf das Klima. Die Auswirkungen des Klimawandels seien bis zum Jahr 2100 ökonomisch betrachtet, also unter Berücksichtigung aller …

Mit den Augen des Staates

Mit den Augen des Staates Die Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung steigt, das Vertrauen in die Regierung hat 2022 einen Tiefpunkterreicht. Zugleich sehen sich die staatlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten erneut fundamentaler Kritik ausgesetzt, u.a. wegen einer perzipierten Selbstbedienungsmentalität, Überfinanzierung und möglicher ideologischer Beeinflussung – gleichwohl gilt die Tagesschau Bürgern als vertrauenswürdige Sendung Der Staat, d.h. die politische Führung des Landes mit Regierung, Parlament und der Staatsbürokratie, dehnt seine Zuständigkeit, Tätigkeiten und seinen Umfang aus. …

Staatspropaganda, Militarismus und die Bedrohung liberaler Demokratie

Staatspropaganda, Militarismus und die Bedrohung liberaler Demokratie Frei heraus: Dieses Buch ist ein Augenöffner. Und es ist eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe (siehe auch den Beitrag „Die allgegenwärtige Bedrohung: Propaganda“ in der Kolumne “Attack Titans“). Propaganda ist in dem von Coyne/Hall gewählten Ansatz methodisch und inhaltlich ein exzellenter Ansatz, um Regierungstätigkeit grundsätzlich zu analysieren. Das gilt weit über das engere Untersuchungsfeld hinaus, auf das sich Christopher Coyne und Abigail Hall …

Über die erhellende Fähigkeit ökonomisch zu denken

Ein leidenschaftliches, Mut machendes Plädoyer für Ökonomie und Liberalismus hat Peter Boettke veröffentlicht, in seiner Funktion als Senior Fellow des American Institute for Economic Research in Great Barrington (Massachusetts). Economics lässt sich mit Wirtschaftswissenschaft, Volkswirtschaftslehre, politische Ökonomie oder einfach Ökonomie übersetzen. Alle vier Bezeichnungen decken einen Teil des ökonomischen Verständnisses ab, dessen vier Säulen für Boettke sind: Truth and Light, Beauty and Awe, Hope, Compassion. Der Doyen der Österreichischen Schule in den USA lehrt als …

Geldfreiheit vs. Geldmonopol

Inflationsberechnungen und solide Prognosen für den weiteren Kaufkraftverlust von Euro und Dollar liegen zwischen 5 und 10 Prozent. Das bedeutet, am Jahresende muss jeder Bürger, jeder, der die Währung zum Kaufen verwendet, bis zu 10 Euro mehr für dieselbe Leistung, für dasselbe Produkt im Wert von 100 Euro aufwenden. In einer anderen Perspektive heißt das, jedermann muss 10 Prozent mehr Arbeitszeit aufwenden oder vielleicht 10 Prozent produktiver arbeiten. Das gilt auch für die inflationierte Steuerschuld. …

Deutschland 1871: Reichsgründung und wirtschaftliche Entwicklung

Welche Rolle spielte die Gründung des Deutschen Reichs vor 150 Jahren für die wirtschaftliche Entwicklung? Welchen Entwicklungen in den Jahrzehnten zuvor kann eine entscheidende Bedeutung zugemessen werden? Auf welchen Wegen könnte die Nationalstaatsbildung sich auf die Wirtschaft ausgewirkt haben? Wie ist es um die Forschung des Themenkomplexes Wirtschaft und Reichsgründung bestellt und wie um die Datenlage? Diese und viele weitere Fragen können Wirtschaftshistoriker und politische Ökonomen beantworten. In dem Band „Deutschland 1871“ haben 28 Autoren …

Gute und schlechte Wirtschaftspolitik: 10 politik-ökonomische Lektionen

10 zeitlose politik-ökonomische Lektionen inspiriert durch Henry Hazlitt Gute Wirtschaftspolitik unterscheidet sich von schlechter durch ein weitreichendes Verständnis Der Unterschied zwischen guter und schlechter Wirtschaftspolitik besteht darin, nicht nur die unmittelbaren, sondern auch die langfristigen Auswirkungen jeder wirtschaftspolitischen Maßnahme zu sehen. Und sie besteht darin, die Folgen jedes Eingriffs nicht nur für eine, sondern für alle Gruppen zu berücksichtigen. Der schlechte Ökonom sieht nur das Intuitive, Offenkundige, Unmittelbare; er beschränkt sich auf das, was sein …

Der Untergang des Römischen Reiches hatte ökonomische Gründe

„Ich denke .., es liegt eine wirkliche Gefahr für die Gegenwart in einer Vorstellung der Vergangenheit, die sich explizit vornimmt, jede Krise und jeden Niedergang auszuradieren.“ mahnt der Althistoriker Bryan Ward-Perkins. Seine lesenswerte Abhandlung über den Untergang des Römischen Reiches ist eine Entgegnung auf neumodische und politisch korrekte Strömungen in der Forschung, die eine Transformation statt eines Niedergangs behaupten und die von einer (friedlichen) Integration germanischer Invasoren sprechen. Dem setzt Bryan Ward-Perkins die gut unterfütterte …

Zehn gesellschaftspolitische Einsichten – inspiriert von Jim Buchanan

Zehn gesellschaftspolitische Einsichten – inspiriert von Jim Buchanan Große Denker bieten zeitlose Einsichten. Inspiriert durch die exzellente, online verfügbare Einführung in Buchanans Werk von Donald J. Boudreaux und Randall G. Holcombe halte ich folgende 10 Einsichten fest:   Kollektive können nicht handeln Weder die Gesellschaft handelt noch der Staat oder die Regierung. Individuen handeln. Es sind stets einzelne Menschen, die in einer spezifischen Rolle handeln, privat, politisch als Bürger, beruflich als Politiker oder Bürokrat, offenkundig …

Gegen das Geschäft mit dem Klimawandel

Die Bekämpfung (sic!) des Klimawandels ist in aller Munde. Die von den Politikern in Deutschland, in der EU und anderen Teilen der Welt ausgerufene Lösung lautet: Reduktion des Ausstoßes von CO2. Statt über die Bedeutung von Kohlenstoffdioxid für die Natur und das Klima zu diskutieren, was ohnehin schwer genug ist, weil durch den Vorwurf des „Klimaleugners“ die Diskussionsbereitschaft der Weltuntergangspropheten gegen Null sinkt, lohnt sich ein Perspektivwechsel. Vorab: Es gibt jede Menge gute Nachrichten. Jede …

Ein Ausweg aus schlechtem Journalismus: konsequentes Denken

Auf der ersten Seite der Sonntagsausgabe des Tagesspiegels ist ganz rechts ein Leitkommentar abgedruckt mit der Überschrift: Konjunktur. Mehr Mut zum Investieren. Die Journalistin Carla Neuhaus argumentiert darin wie folgt: In Deutschland zeichne sich ein Ende des Aufschwungs ab. Die Politik müsse gegensteuern. Die Politik habe in den guten Zeiten der vergangenen Jahre viel Geld für Wahlgeschenke ausgegeben, die der Konjunktur nichts gebracht hätten. Die Politik habe zu wenig investiert, v.a. in Infrastruktur, aber auch …